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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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könnte dir vielleicht helfen, weißt du«, erwiderte Chiamh. »Vielleicht könnte ich mit Hilfe einer Vision herausfinden, wo es versteckt ist.«
    »Eine Vision?« Aurian beugte sich vor, und in ihren Augen glomm ein Hoffnungsfunke auf. »Wie meinst du das?«
    »Das … ich …« Chiamh breitete hilflos die Hände aus, denn ihm fehlten die Worte, um zu erklären, was er meinte. »Wenn ihr beide, du und Anvar, heute abend zu mir hierherkommen würdet, dann werde ich es euch zeigen.«
    »Natürlich tun wir das.« Aurian blinzelte hinauf in die untergehende Sonne. »Aber ich glaube, wir sollten uns jetzt langsam auf den Rückweg machen, Chiamh. Es wird spät, und Wolf vermißt mich vielleicht.« Sie sprang auf die Füße und drehte sich plötzlich wieder zu ihm um, als ihr etwas einfiel. Sie hatte vorgehabt, das Windauge zu fragen …
    »Chiamh – wer ist Basileus? Weißt du das? Als ich mit dem Tode gerungen habe, hat er mir geholfen – aber was ist er?«
    Das Windauge lächelte geheimnisvoll. »Ich glaube, das könnte er dir besser selbst erklären. Jetzt, da du von Stahlklaue zurück bist, bin ich sicher, daß du schon bald Basileus’ Bekanntschaft schließen wirst – was nur gut ist. Aber wenn du vor Einbruch der Nacht zu deinem Sohn zurückkehren möchtest, haben wir im Augenblick keine Zeit dazu. Kannst du dich noch ein kleines Weilchen gedulden?«
    »Ich denke schon«, murmelte Aurian ein wenig ungnädig. Geduld war noch nie ihre Stärke gewesen. Chiamh grinste. »In diesem Falle stellt sich die Frage – möchtest du zurückreiten?«
    Aurians Gesicht leuchtete auf. »O ja!«
     
    Als Aurian und das Windauge, das nun wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte, den schmalen Zickzack-Pfad des Kliffs hinunterkletterten, der zu der Festung führte, war Chiamh der erste, der sah, daß es Schwierigkeiten gab. Die Höhenangst der Magusch machte sich selbst auf diesem breiten Weg bemerkbar, und der Abstieg erwies sich als weitaus nervenaufreibender, als es der Aufstieg gewesen war. Wieder einmal verfluchte Aurian die ungeheure Neugier der Maguschgeborenen, die sie überhaupt zu diesem Abenteuer verleitet hatte. Den ganzen Weg nach unten klammerte sie sich verzweifelt an den Klippen fest – und die einzige Richtung, in die sie nicht geschaut hatte, lag unten.
    »Schau nur! Da unten!«
    Aurian warf dem Windauge einen säuerlichen Blick zu. »Muß ich?«
    Unerwarteterweise erwiderte Chiamh ihr unbehagliches Lächeln nicht. »Ich glaube, du solltest es tun«, sagte er ernst.
    »Na schön, aber wir müssen einen Augenblick stehenbleiben, sonst wird mir schwindlig.« Mit diesen Worten suchte sie den Schutz der tröstenden Steinwand zu ihrer Rechten und blickte dann hinunter, vorbei an den zahlreichen mit Zinnen versehenen Dächern der Festung. Der gewundene Pfad lag in einer Biegung des Kliffs, die ihr nur einen ungefähren Blick auf den großen überwölbten Eingang der Feste ermöglichte – und auf die Menge, die sich davor versammelt hatte. Obwohl die Dämmerung sich nun mit ungeheurer Geschwindigkeit auf das Land herabsenkte, konnte sie die dunklen Gestalten zahlreicher Menschen erkennen, von denen viele Fackeln bei sich trugen. Jetzt, da sie ihre Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse weiter unten gerichtet hatte, drang auch das schwache Gemurmel protestierender Stimmen mit dem Wind zu ihr herauf. Aurian fluchte. Auf den obersten Stufen der Treppe, die zu dem Eingang hinaufführte, stand Parric mit Iscalda und Schiannath – offensichtlich im Zentrum des Zorns eines Speere schwenkenden Mobs.
    »Große Göttin! Wir müssen hinunter – schnell!« rief Chiamh.
    Die Richtigkeit seiner Worte war nicht zu bestreiten. »Geh du voran!« rief Aurian ihm zu. »Ich folge dir, so schnell ich kann.«
    Das Windauge hatte seinen Abstieg schon fast beendet, bevor es endlich einzelne Stimmen in der Menge wahrnehmen konnte. Wie üblich war der großmäulige Galdrus einer der lautesten.
    »Schwerfälliger Körper, schwerfälliger Kopf«, murmelte Chiamh bei sich, während er auf den Mob zulief, aber dieser Umstand machte den Krieger Galdrus nicht weniger gefährlich. Galdrus war schon seit langem der Anführer all jener, die über das junge Windauge spotteten und besondere Freude daran hatten, es zu schikanieren. Einen Augenblick lang gerieten Chiamhs schnelle Schritte ins Stocken, dann rannte er unbeirrt weiter. Die Tage der Furcht vor Galdrus und den anderen waren nun vorbei. Es war an der Zeit, den widerspenstigen Respekt zu

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