Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
Vom Netzwerk:
aber ihm war übel und schwindlig, und seine Glieder verweigerten ihm den Dienst. Jetzt hatte der Mob ihn fast erreicht … Er sah verzerrte Gesichter, furchteinflößend wie das bestialische Antlitz seines Dämons, während Hände gierig nach ihm griffen …
    … und plötzlich mitten in der Bewegung verharrten, als wären sie gegen eine unsichtbare, aber stabile Mauer geprallt, die bei der Berührung in einem unirdisch silbrigen Licht erglühte …
    Dann war Aurian neben ihm. Eisiger Zorn blitzte silbern in ihren Augen auf; der Erdenstab in ihren Händen funkelte in seinem schauerlich grünen Licht, während sie dessen Macht als Schild benutzte, um das Windauge von seinen Angreifern abzuschirmen. Und nun beugte sie sich vorsichtig über ihn, während ihr Gesicht von dem Glanz ihres Schildes sanft beleuchtet wurde. Chiamh spürte, wie ihn ein seltsames und unheimliches Kribbeln durchlief, während sie seinen Körper mit ihren Heilerinnensinnen erforschte und, wie er wußte, nach irgendwelchen Hinweisen auf gebrochene Knochen oder innere Verletzungen suchte. Als sie ihm dann sanft eine Hand auf die Stirn legte, löste sich all sein Schmerz in Nichts auf, und er konnte wieder mühelos durchatmen, obwohl er sich irgendwie schläfrig fühlte, so schläfrig … Chiamh bemühte sich nach Kräften, bei Bewußtsein zu bleiben, wobei er sich beharrlich in Erinnerung rief, daß die Gefahr noch nicht vorüber war.
    »Du hast Glück gehabt«, murmelte die Magusch. »Wenn man es Glück nennen kann, von diesen törichten, blutdürstigen Tieren beinahe gesteinigt zu werden«, fügte sie trocken hinzu. »Der Umstand, daß sie dich in der Dunkelheit nicht richtig sehen konnten, war wahrscheinlich der Grund, warum du mit dem Leben davongekommen bist.« Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit der tollwütigen, tobenden Menge zu, die sie umgab und immer noch erfolglos versuchte, die silbernschimmernde Barriere, die die Magusch errichtet hatte, zu durchbrechen. Viele der Männer hatten jetzt ihre Schwerter gezückt, aber die meisten von ihnen schraken, wie Chiamh mit einiger Befriedigung feststellte, vor der Wildheit in Aurians Augen zurück und schienen plötzlich weit weniger versessen auf einen Angriff zu sein.
    »Bastarde!« murmelte Aurian mit finsterem Gesicht. Dann hob sie eine Hand, und plötzlich flirrte die Barriere blutrot und heiß auf – und kurz darauf die Schwerter. Galdrus und seine Anhänger prallten schreiend zurück, ließen ihre feurig glühenden Waffen fallen und umklammerten ihre verbrannten Hände.
    »Das wird ihnen eine Lehre sein«, hörte er Aurian kichern. Durch die Lücke, die der Rückzug ihrer Angreifer in der Menge hinterlassen hatte, sah Chiamh, wie sich ein weiteres, unheimlich flirrendes Licht näherte, und er überlegte kurz, ob der Schlag auf seinen Hinterkopf möglicherweise seinen Blick getrübt hatte. Da hörte er mit einem Mal eine wilde unirdische Musik, die so schön war, daß sie ihm die Tränen in die Augen trieb. Und mit einer Woge des Erschreckens stellte er fest, daß selbst seine schlechten Augen in der Lage waren, die Noten klar vor sich zu sehen, die da wie ein Sternennebel durch die Luft wehten. Und als dieser Sternengesang auf Galdrus und seine Schar niederging, fielen die Männer einer nach dem anderen zusammengekrümmt und wie schlafend zu Boden.
    Der schauerliche Glanz wurde heller, und nun gingen Parric, Sangra, Iscalda und Schiannath langsam auf Aurians Barriere zu. Anvar war bei ihnen – und in seinen Armen lag die Harfe der Winde, die unermüdlich sang.
    »Anvar! Oh, bin ich froh, dich zu sehen!« Aurian ließ ihren Schild sinken und eilte ihm mit offenen Armen entgegen, und als Harfe und Stab aufeinandertrafen, explodierte die Nacht zu einem wahren Rausch blitzender Lichtstrahlen, die als knisternde Aurora silberblau und grün gen Himmel stoben.
    Parric und die anderen sprangen hastig zurück. »Seid bloß vorsichtig mit diesen schrecklichen Dingern!« rief der Kavalleriehauptmann. »Ihr werdet uns alle noch zu Asche verbrennen!«
    Die beiden Magusch sahen einander an und brachen in schallendes Gelächter aus, und es war der Klang ihrer heiteren Stimmen, der dem Windauge schließlich in die Finsternis folgte.
     
    »Was hast du mit ihnen gemacht?« Aurian zeigte auf die bewußtlos am Boden liegenden Xandim.
    »Ich habe sie aus der Zeit genommen. Mit der Harfe.« Anvar grinste. »Ich wußte ja gar nicht, wie gut das funktioniert. Die Harfe scheint eine besondere Vorliebe für

Weitere Kostenlose Bücher