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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Was kann ich sagen, dachte sie, im Angesicht solcher Feindseligkeit? Was kann ich tun, um das alles wiedergutzumachen? Wie kann ich einem so mitleiderregenden, zerstörten Geschöpf auch nur böse sein?
    »Dulsina, du vergißt dich«, sagte Zanna scharf. »Aurian ist nicht verantwortlich für die bösen Taten der Phaerie, und sie ist auch nicht verantwortlich für Vannors Torheiten. Das eine hat das andere über uns gebracht, nachdem das Gift meinem Vater den Verstand geraubt hatte. Du solltest die Schuld bei dem suchen, der tatsächlich die Verantwortung für all das trägt, bei dem, der versucht hat, Vannor zu vergiften. Du tust weder dir noch uns einen Gefallen, wenn du auf diese Art und Weise weitermachst.«
    Hargorn, dessen Augen dunkel waren vor Kummer, trat zwischen die drei Frauen und legte bedächtig eine Hand auf Dulsinas Arm. »Komm, meine liebe, alte Freundin«, drängte er. »Bekümmere dich nicht. Rede lieber mit mir. Hebba hat mich über den gesamten Klatsch und Tratsch in Nexis ins Bild gesetzt, damit ich dir alles erzählen kann.« Und mit einer sanften Geste führte er sie aus dem Zimmer.
     
    Die Magusch stand wie angewurzelt da, und ihr Gesicht war bleich und vollkommen ausdruckslos. Nur Forral, der sie seit so vielen Jahren kannte, sah, wie tief der Kummer ging, den sie so sorgfältig vor den anderen zu verbergen suchte. Er trat zu ihr und nahm ihren Arm, womit er unbewußt Hargorns Geste wiederholte. »Komm schon, Mädchen«, brach er das beklommene Schweigen, das sich über den Raum gelegt hatte. »Das arme, alte Geschöpf ist völlig außer sich – sie hat es nicht so gemeint.« Als er das kaum merkliche Beben spürte, das ihren Körper durchlief, führte er sie zu einem Stuhl in der Nähe des Feuers. »Nun komm – ruh dich eine Weile aus, mein Liebes. Wir sind alle müde.«
    »Aurian, es tut mir so leid.« Zanna war dunkelrot vor Verlegenheit; es fehlte nicht viel, und sie hätte die Hände gerungen. »Dulsina geht es schon lange nicht mehr gut – aber ich hatte keine Ahnung, daß sie sich so benehmen würde. Ich – ich geh’ mal nachsehen, was aus dem Essen geworden ist.« Hastig stürzte sie aus dem Raum.
    Worum, im Namen aller Götter, ging es hier eigentlich? fragte sich der Schwertkämpfer. Einmal mehr verfluchte er den Tod, weil er ihm den Zugang zum Brunnen der Seelen verwehrt und ihn daran gehindert hatte, die Welt zu beobachten, in der zu leben ihm nicht mehr gestattet war. Es gab so viele verborgene Unterströmungen an diesem Ort – so vieles ging hier vor, das er nicht verstand. Als er Kommandant der Garnison gewesen war, hatte er zum Beispiel gar keine Ahnung von der Existenz Wyvernesses gehabt – und er hätte gutes Gold für diese Information bezahlt. Diese verwünschten Nachtfahrer waren jahrelang ein Dorn in seinem Fleisch gewesen, und er wäre nie darauf gekommen, was für liebenswerte Menschen sie waren.
    Auch dieses geflügelte Mädchen war ein Schock für ihn gewesen. Sie hatte ihn völlig verwirrt. Obwohl er im Brunnen der Seelen einmal einen Blick auf Rabe geworfen hatte, Aurians ehemalige geflügelte Gefährtin, war das doch etwas ganz anderes gewesen als eine tatsächliche Begegnung mit einem der legendären Himmelsleute. Wie soll ich Aurian denn helfen, wenn ich nur die Hälfte von dem verstehe, was vorgeht, fragte er sich verzweifelt.
    Nun, er konnte tun, was er immer getan hatte – sein Bestes. Als er sich umsah, stellte Forral mit einem leisen Gefühl des Unbehagens fest, daß sowohl Grince als auch das schauerliche Geschöpf, das einstmals Finbarr gewesen war, irgendwo zwischen diesem Gemeinschaftsraum und der Höhle, in der die Schiffe vor Anker lagen, verschwunden waren. Sogleich schob er den Gedanken beiseite. Abgesehen von den beiden großen Katzen waren er und Aurian zum ersten Mal seit ihrer Begegnung im Turm der Akademie allein miteinander.
    Die Magusch blickte trostlos ins Feuer, und Forral, der sich sehnlichst wünschte, sie irgendwie trösten zu können, kniete neben ihr nieder und streckte zaghaft die Hand aus. Er wollte ihr das Haar zerzausen, wie er es, als sie noch ein Kind war, so oft getan hatte. Aurian drehte sich energisch um – aber in ihren Augen stand Dankbarkeit, nicht Feindseligkeit. Mit einem Seufzer ergriff sie seine Hand und barg den Kopf an seiner Schulter. »Es fällt mir schwer, es dir zu zeigen, Forral«, sagte sie leise, »aber wirklich, ich bin froh, dich wiederzuhaben.«
     
    Grince hatte die Aufregung um die verrückte,

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