Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
Vom Netzwerk:
Mann und erstickt die Flammen. Der Junge springt, zu neuem Leben erweckt und vollkommen geheilt, unter dem Umhang hervor.
    Der mysteriöse Krieger ruft Vannor etwas zu. »Komm mit mir und kämpfe gegen sie. Kämpfe gegen die Bastarde, Vannor. Kämpf dir den Weg frei!«
    Und Vannor erinnert sich an das Schwert in seiner Hand, und seine schlaffe Hand schließt sich um den Griff. An der Seite des unbekannten Rächers läuft er durch die Straßen seiner Stadt und hilft den Leuten, wo immer er kann, während die Phaerie wie Weizen unter einer Sichel unter seinem Schwert fallen.
    Und endlich kämpft er sich aus der Stadt heraus und steht auf der hohen Nordstraße, die hinaus zu den sauberen, unbefleckten Mooren führt. Der kühle, frische Wind vertreibt den Geruch von Blut und Qualm aus der Luft. Der seltsame Fremde dreht sich um. Der verhüllende Umhang aus Nebel löst sich auf, und er sieht das Gesicht Aurians. Sie hält ihm die Hand hin. »Du bist jetzt frei, Vannor. Frei, zurückzukehren. Komm mit mir, mein Freund, komm zurück …«
    Ganz langsam hebt Vannor den Arm und greift nach der Hand …
    … und die Hochmoore wirbelten davon, und er fand sich auf einem Bett in einer Höhle wieder, ohne die leiseste Erinnerung daran, wie er dorthin gekommen war. Alles war fremd – bis auf das Gesicht, dasselbe vertraute Gesicht der Magusch, die freundlich auf ihn herabblickte und seine Hand fest in ihren starken, schwieligen Fingern hielt, als wolle sie ihn für immer im Leben verankern. Aurian lächelte ihn an. »Willkommen zurück in der Welt«, sagte sie.
     
    »Willkommen zurück in der Welt, Vannor«, fauchte Eliseth, »das wurde aber auch Zeit.« In Wahrheit war sie nicht unzufrieden mit der Entwicklung der Dinge, denn die letzten drei Tage steter Wache – drei elende Tage, die sie damit verbracht hatte, in die dunklen, toten Tiefen des Grals zu starren, bis ihr Kopf und ihre Augen schmerzten – hatten sich endlich ausgezahlt. Mit verengten Augen betrachte sie das Bild im Gral. Wirklich, es war lächerlich. Die liebe, gute kleine Aurian hatte den ehemaligen Hohen Herrn von Nexis freundlicherweise wieder zur Besinnung gebracht – und damit eigenhändig ihren Untergang besiegelt. Jetzt hatte Eliseth endlich einen Spion in unmittelbarer Nähe der Magusch.
    Eliseth ließ ihr Bewußtsein mit der Macht des Grals verschmelzen, bis sie mit einem schwindelerregenden Übergang von einer Szene zur anderen durch Vannors Augen blickte und beim Anblick Zannas ein Aufblitzen kalten Hasses verbergen mußte. Nun, da die Wettermagusch Vannor wieder unter ihrer Kontrolle hatte, würde sie reichlich Zeit und Gelegenheit haben, sich um seine Tochter zu kümmern …
    »Ich bin überglücklich, daß es funktioniert hat«, sagte Aurian zu der Frau. »Hoffentlich geht es ihm jetzt wieder gut.«
    »Ich werde dir bis an mein Lebensende dankbar sein.« Zanna schob ihren Arm durch den der Magusch, und sie gingen weg, bis sie fast außer Hörweite waren. »Also, weißt du, was genau du für deine Reise nach Süden alles benötigen wirst …«
    Mehr konnte Eliseth nicht hören – aber sie hatte nun alle Informationen, die sie für den Augenblick benötigte. Mit einem Ruck kehrte sie in ihren eigenen Körper zurück, goß das Wasser des Grals aus dem Fenster und sandte einen Diener aus, der Skua und Sonnenfeder suchen sollte. Wenn sie in Dhiammara sein wollte, bevor Aurian dort ankam, mußte sie gleich aufbrechen. Und das erste Hindernis, um das sie sich würde kümmern müssen, war Eyrie – die südliche Kolonie des Himmelsvolks am Rand des großen Waldes und eben der Ort, an dem derzeit Königin Rabe persönlich Asyl gefunden hatte.
    Eliseth lächelte kalt. Die Kolonie und ihr menschliches Gegenstück, das von Aurians ehemaligen Gefährten errichtet worden war, würden eine hervorragende Nachschubbasis für die Verteidigung Dhiammaras ergeben – und die Himmelsleute und ihre menschlichen Freunde würden nützliche Sklaven abgeben.
     
    Der Bussard war weit, weit fortgeflogen, bevor Anvar einfiel, wer er war, wo er hergekommen war und warum er zurückkehren müßte. Die Erkenntnis kam nicht mit einemmal – die Informationen traten vielmehr ganz allmählich in sein Bewußtsein, wie Luftblasen, die vom Grund eines Teichs aufstiegen. Es war eine schwierige Angelegenheit, da jeder Gedanke eine winzige, glitzernde Perle war, die einzeln untersucht werden mußte, bevor er sie zu den anderen auf einen Faden des Bewußtseins reihen konnte. Seine

Weitere Kostenlose Bücher