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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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ihn.
    »Wenn du zu mir kommst, werde ich den Fluch von ihm nehmen – das verspreche ich.« Miathan stürzte sich begierig auf ihre Worte – ein wenig zu begierig.
    »Aber brauchst du dazu nicht den Gral?« fragte Aurian argwöhnisch.
    »Ich – o ja – natürlich. Verstehst du denn nicht? Wir müssen uns zusammentun. Wenn wir Eliseth nicht den Gral abnehmen können, wie soll ich dann je den Fluch von deinem armen …«
    »Du kannst es nicht, oder? Du hast mein Kind verflucht, und jetzt weißt du nicht, wie du den Ruch rückgängig machen sollst.« Aurian hörte, wie ihre Stimme im Zorn immer lauter wurde.
    »Warum verschwendest du deine Zeit mit leerem Gerede? Töte sie! Sofort!« Plötzlich stand eine weitere schwarze Gestalt neben Miathan – aber diese war riesig wie ein gewaltiges Geschöpf des Meeres, mit einem Nest ineinander verflochtener Tentakel, einem einzigen bleichen Auge und einem klaffenden Maul in der Mitte, in dem endlose Reihen spitzer Zähne aufblitzten.
    »Halte du dich da raus, Ghabal – oder ich sorge dafür, daß du wünschst, du wärest geblieben, wo du hingehörst – eingesperrt in einem Maguschgrab!«
    Aurian drehte sich um – und keuchte. Das mußte Basileus sein – aber sie hatte nie gedacht, daß er so aussehen würde! Er trug eine Gestalt, die dem schauerlichen Erscheinungsbild Ghabals ähnelte – aber der Moldan des Windschleiers war herrlich und strahlend anzusehen; sein leuchtend goldenes Auge funkelte, und seine vielen Gliedmaßen waren ein Gewirr aus durchscheinender Farbe. Dieses wunderschöne Gewebe wurde von Punkten und Streifen beweglichen Lichtes durchzogen, die sich unter der Oberfläche seiner glitzernden Haut aus eigenem Antrieb zu bewegen schienen.
    Vor Aurians Augen strebten die beiden Titanen einander mit wohlerwogener, aber wilder Gewalt entgegen, und ihre zuckenden Tentakel griffen zu, wo immer sie Halt fanden. Dann wurde der Magusch plötzlich von einer Mauer bösartiger Dunkelheit der Blick verstellt. Miathan hatte, ohne die Herausforderung laut auszusprechen, ihre Verwirrung ausgenutzt und angegriffen.
    So groß war Aurians Zorn, daß ihre körperliche Gestalt sich mit einem Gewand aus flüssigem, knisterndem Feuer überzog. Miathan schrie laut auf, verlor seinen Halt und sprang hastig zurück.
    »Warte! Erzmagusch! Ich fordere dich heraus, du abscheuliches Stück Dreck! Ich fordere dich heraus!«
    Die schwarze Wolke, die Miathan war, wurde dünner und war schließlich fast durchscheinend vor Erschrecken. »Du! Aber …« Dann brach er plötzlich in Gelächter aus. »Du hast einfach nicht genug Verstand, um zu wissen, wann du geschlagen bist, nicht wahr? Du Narr!«
    Mit einem Zornesschrei fuhr Aurian herum, um festzustellen, wer ihr ihre Beute gestohlen hatte – und ihr Zorn verwandelte sich in Erschrecken. »Forral! Du kannst nicht …«
    »Er hat.« Die Stimme der Schlange der Weisheit war ruhig, aber unerbittlich. »Die Herausforderung ist ausgesprochen und angenommen worden.«
    Statt der amorphen Gestalten, die sich die anderen auf ihren Ausflug in das Anderswo gesucht hatten, war der Schwertkämpfer in seiner alten, wahren Gestalt erschienen. Aurian bemerkte plötzlich, daß sich ein sanftes Strahlen über ihre Züge gelegt hatte, ein Strahlen, das von erinnerter wie von erneuerter Liebe rührte. Was natürlich alles gut und schön war, aber …
    »Im Namen aller Götter! Was hast du dir dabei nur gedacht, du Narr?« fragte sie. »Wieso bildest du dir ein, Miathan in einem magischen Kampf besiegen zu können?«
    »Weil ich Anvars Körper besitze, besitze ich auch seine magischen Kräfte«, erklärte Forral. »Basileus hat mir gesagt, was ich tun muß. In Gedanken muß ich mir vorstellen, es handele sich um einen normalen Kampf mit Schwertern – also um die Art Kampf, auf die ich mich immer so gut verstanden habe. Und die körperliche Gestalt, die ich an diesem Ort annehme, wird den Rest ganz von allein erledigen.«
    Bevor die Magusch auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, wurden sie abermals von der Schlange der Macht unterbrochen. »Vergiß, was der Moldan gesagt hat – für seine Rasse gelten andere Regeln. Und nun setze die Herausforderung fort.«
    Binnen einer Sekunde hatte das Licht innerhalb der Sphäre von Grün zu durchscheinendem Blau gewechselt. Noch in derselben Sekunde verschwand Forral, und ein goldener Adler schwebte an seiner Stelle in der Luft. Wo Miathan gewesen war, kreiste die dunkle, gewaltige Gestalt eines Kondors. Mit einem

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