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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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ihre eigene Faulheit und Unachtsamkeit sie dorthin gebracht hatte.
    Als die Höhle gesichert war, wurden erst Aguila und die übrigen verwundeten Siedler behutsam fortgetragen, bevor man die Feinde in eben jenen Räumen einsperrte. Man brachte die Verwundeten in dem Lager nahe des oberen Teichs unter, dann versammelten sich auch die Anführer dort, um ihre Pläne zu schmieden.
    »Was jetzt?« fragte Sturmvogel Schiannath. Genauso wie Eliizar und Nereni waren der geflügelte Mann und seine Gefährtin Feuerhaube außer sich vor Freude über die Nachricht von der wunderbaren Rettung ihres Sohnes.
    »Jetzt ziehen wir hinauf zur Stadt«, sagte der Xandim. »Aurian meinte, es gäbe einen geheimen Weg nach oben; sie sagte etwas von einem Kristall, was ich nicht recht verstehen konnte, aber wenn Eliseth die Khazalim in dieser Höhle postiert hat, muß sie davon gewußt haben …«
    »Das glaube ich nicht«, meldete Nereni sich zu Wort. »Nach allem, was wir mit angehört haben, dachte sie, die Höhle verfüge über keinerlei Verbindung mit den Räumen im Berg – in diese Räume ist sie stets von oben gelangt. Deshalb hat sie uns ja einen Weg zu den unteren Ebenen der Räume graben lassen – so wollte sie, wenn alles andere schiefging, ihren eigenen Eingang schaffen. Früher gab es hier zwei Transportkristalle«, fügte sie strahlend hinzu. Eliizars Lächeln schmolz inzwischen dahin. »Wir haben die Kristalle nicht betreten, aber Shia hat es getan.« Die kleine Frau runzelte die Stirn und versuchte angestrengt, sich an jenen fernen Tag zu erinnern. »Da war ein Kristall neben dem Teich«, plapperte sie schließlich wohlgelaunt weiter. »Hör endlich auf, mich anzustoßen, Eliizar, du weißt, wie schnell ich blaue Flecken bekomme! Jedenfalls – diese Katze ist nicht den ganzen Weg gegangen, und es muß ziemlich furchtbar gewesen sein, nach allem, was Aurian erzählt hat. Mit lauter Abgründen und unsichtbaren Brücken und so weiter. Und dann war da noch ein zweiter Kristall – der, mit dem sie wieder runtergekommen sind. Der befand sich im hinteren Teil der Höhle, da drüben …«
    Shia ging zu der genannten Stelle, und ihre Schnurrbarthaare bebten, als sie an dem Stein schnupperte. Plötzlich blieb sie mit einem tiefen Knurren stehen, und über die ganze Länge ihres Rückgrats stellten sich ihre Haare auf. Obwohl sie keinen Magusch dabei hatten, der ihr hätte helfen können, war Shia auf die richtige Stelle gestoßen.
    Schiannath sprang auf. »Also gut, dann los«, sagte er energisch. »Himmelsleute, ihr könnt an der Außenseite des Berges hinauffliegen. Ihr wißt ja, was zu tun ist, sobald ihr dort ankommt – eure Aufgabe besteht darin, jede Bedrohung aus der Luft abzuwehren. Wir werden in einzelnen Gruppen hinaufgehen müssen – für wie viele Leute hat diese merkwürdige Vorrichtung deiner Meinung nach Platz, Nereni?«
    Die Frau zuckte die Achseln. »Für etwa sechs oder acht, denke ich. Nicht viele.«
    »Nun, die Katzen können als erstes gehen«, beschloß Schiannath. »Die beiden ersetzen im Kampf zehn Männer! Iscalda, du solltest sie besser begleiten, um die Sache da oben in die Hand zu nehmen – und was ist mit dir, Eliizar, möchtest du nicht auch bei den ersten sein?«
    Eliizar trat hastig einen Schritt zurück. Sein Gesicht hatte einen ungesunden grünlichen Farbton angenommen. »Ich will nicht …«, begann er. Nereni sah ihn mit verengten Augen durchdringend an. »Deine Tochter ist da oben«, sagte sie.
    Der Schwertkämpfer schluckte und machte einen Schritt nach vorn. »Na gut – bringen wir’s hinter uns.«
    Nereni umarmte ihn. »Ich bin sehr stolz auf dich«, sagte sie leise und trat dann wieder neben Rabe, die zusammen mit Jharav zurückblieb, um sich um die Verwundeten und die Kinder zu kümmern. Da Nereni nicht kämpfen konnte, wußte sie, daß es sinnlos wäre, an die Stelle eines Kriegers zu treten. Aber als sie den kleinen Gruppen der Krieger nachsah, die von der Bergwand scheinbar ins Nichts gesogen wurden, wünschte sie plötzlich von ganzem Herzen, eine Kämpferin zu sein.
     
    »Aber du kannst doch nicht einfach so weggehen und uns alle allein lassen«, protestierte Amahli an den einhändigen Mann gewandt. »Die Lady Aurian sagte, du sollst hier in diesem Gebäude bleiben und uns bewachen. Was ist, wenn jemand kommt?«
    »Es wird schon niemand kommen«, sagte Vannor ungeduldig. »Ich sehe nicht ein, warum ich hierbleiben und alles verpassen soll, bloß weil ihr ein Kindermädchen

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