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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Jetzt war es wichtiger als alles andere, daß sie den Gral fand – um Chiamhs willen und auch um seines Mörders willen.
    Aurians Gefährten standen wie betäubt vor Entsetzen um sie herum. »Chiamh war meine Tarnung – er hat sich mit Hilfe einer Illusion mein Aussehen verliehen«, erklärte sie hastig. »Ich habe dem Idioten ja gesagt, es wäre gefährlich …« Ihre Stimme brach, und sie schluckte. »Irgendwie hatte Eliseth Vannor unter ihrer Kontrolle …« Sie zuckte die Achseln. Für weitere Erklärungen war jetzt keine Zeit mehr. »Und ich werde die Sache mit ihr austragen.« Aurian marschierte bereits in Richtung Turm davon, hielt dann aber noch einmal inne. »Ihr anderen bleibt hier«, sagte sie. »Und das ist mein Ernst.«
    Shia sah Forral an. »Glaubst du, sie meint uns?«
    »Nein, das ist unmöglich.«
    »Das dachte ich mir auch.« Gemeinsam gingen sie hinter der Magusch her. »Na schön, ihr zwei.« Aurian sprach, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen. »Ich wußte, daß ihr nicht auf mich hören würdet.«
    Über ihrem Kopf kreiste noch immer der Bussard, der offensichtlich auch nicht auf sie hörte.
    »Wartet, wartet!« Iscalda rannte hinter der Magusch her. »Das ist doch Wahnsinn! Warum willst du den ganzen Weg da hinaufklettern, wo Eliseth genau das erwartet? Ich bringe dich hin, Aurian. Wir werden fliegen.«
    Hastig schlüpfte Iscalda in ihre Pferdegestalt. Die Magusch stieg auf den Rücken der weißen Stute und beschwor die Kraft des Talismans herauf, um die Wege auf dem Wind zu finden. Und dann ging es hinauf; höher und höher kamen sie der Spitze des Spiralturms und der großen, silberhaarigen Gestalt, die dort stand.
    Aurian hatte keine Ahnung, daß der Angriff unmittelbar bevorstand. Sie hörte einen heiseren Aufschrei und sah nur noch das Aufblitzen von Silber, als eine Schwertklinge dicht neben ihrem Ohr die Luft durchtrennte. Aurian bekam sich gerade rechtzeitig wieder unter Kontrolle, um die taumelnde Gestalt Sonnenfeders zur Erde hinabstürzen zu sehen – ihr Bussard klammerte sich noch immer an sein Gesicht und hieb ihm mit seinem langen, gebogenen Gesicht die Augen aus. Der Vogel löste sich erst von seinem Opfer, als der geflügelte Mann auf dem Boden aufschlug. Aurian fragte sich, wie schon so oft in der Vergangenheit, ob der Bussard nicht wirklich Anvars Geist beherbergte.
    Eliseth stieß einen schrillen Entsetzensschrei aus, als sie Sonnenfeder stürzen sah. »Ich verdamme dich!« kreischte sie. »Verflucht sollst du sein auf alle Ewigkeit!«
    Auf Befehl der Wettermagusch begann der Wind um den Turm zu kreisen und zu heulen; schließlich versuchte er sogar, Aurian von Iscaldas Rücken zu werfen. Mit dem Stab, der ihr zusätzliche Kraft verlieh, zog Aurian einen Schild hoch, der sie selbst und ihre Gefährten umschloß, zu denen auch der Bussard zählte, der nun wieder auf ihrer Schulter gelandet war.
    Eliseths erster Blitz traf Aurian, noch bevor sie ihr Ziel erreicht hatten, prallte aber mit einem Funkenregen von dem Schild ab. Es folgten weitere Blitzschläge und ein Schauer harter, kalter Hagelkörner, die ebenfalls wirkungslos von der Barriere abprallten.
    Aurian ließ ihren Schild für einen Augenblick sinken und sandte einen Energiestrahl aus dem Stab der Erde gegen den Turm. Eine Sekunde lang blieb das hoch aufragende Gebäude in einem Nebel vibrierender, grüner Kraft verborgen, und man konnte nur das Krachen hören, mit dem es bis zu seinen Grundfesten hinab erschüttert wurde. Ein Netzwerk ungezählter Risse legte sich über das Mauerwerk, aber der Turm hielt stand. Eliseths Diener, der sich hinter Eliseth versteckt hatte war von Aurians Energiestrahl zu Boden geschleudert worden und rollte nun hilflos über den Rand. Sein langgezogener Schrei brach abrupt ab, als er auf dem Boden aufprallte, und Aurian schauderte. Eliseth, die hinter ihren eigenen Schilden sicher verborgen war, hatte nur ein schrilles Lachen übrig.
    Da bemerkte Aurian zum ersten Mal Eliseths Unachtsamkeit. Das Schwert der Flammen lag immer noch auf dem Turmdach – außerhalb des Schildes der Magusch –, und Forral war, dicht gefolgt von Shia, den Spiralweg hinaufgestiegen. Sie schlichen sich hinter Eliseths Rücken über das Dach, und als Aurian sah, wie Forral nach dem Artefakt griff, ließ sie Iscalda jäh vom Himmel hinunterschnellen.
    Plötzlich erinnerte die Magusch sich daran, daß sie Forral erzählt hatte, warum sie das Schwert nicht gleich beim ersten Mal erringen konnte, und das

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