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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Gesicht wich, als er die Tür öffnete und die Lady Eliseth vor sich sah. Die Knie gaben unter ihm nach, und er mußte sich an der Tür festhalten, um nicht zu Boden zu sinken. Sein Mund öffnete und schloß sich wortlos, während er nach Atem rang. Ich träume, dachte er. Ich muß träumen. Das Ganze ist ein gräßlicher Alptraum – ich werde gleich aufwachen, und dann ist sie weg …
    Die Magusch machte jedoch keine Anstalten, wegzugehen. Ein bösartiges Lächeln huschte über ihr makelloses Gesicht. »Was ist los, Bern?« fragte sie ihn mit giftig-süßer Stimme. »Du schaust mich ja an, als hättest du einen Geist gesehen.«
    »Aber ich …« Endlich fand der Bäcker seine Stimme wieder. »Lady, ich dachte, du wärst tot. Als du in diesem Blitz verschwunden bist … Ich war sicher, daß er dich getötet hätte. Wir … Jeder hier – dachte, alle Magusch wären tot.«
    Eliseth zuckte mit den Achseln. »Dann habt ihr euch eben geirrt.« Ohne auf eine Einladung zu warten, schob sie sich rücksichtslos an dem Bäcker vorbei und trat mitten ins Zimmer. Bern folgte ihr auf zittrigen Beinen. Mittlerweile hatte er sich immerhin genügend gefangen, um die Furchen der Anstrengung und Müdigkeit in Eliseths Gesicht zu entdecken. Auch die verkohlten und blasenübersäten Hände waren ihm nicht entgangen. Abgesehen davon sah sie genauso aus wie bei ihrer letzten Begegnung. Ihr silbriges Haar, das normalerweise so gepflegt und glatt war, war vollkommen verfilzt und stank nach Holzrauch, als wäre sie gerade erst aus den brennenden Bäumen des Tals getreten. Wo im Namen aller Götter war sie all diese Jahre gewesen? fragte er sich. Und was hatte sie dort getan?
    »Zweifellos hast du von der Abwesenheit der Magusch profitiert.« Die Wettermagusch musterte die neu eingerichtete Bäckerei mit kalten Blicken. »Als ich die Straße hinaufkam, ist mir aufgefallen, daß du das Haus nebenan gekauft hast, um dein Geschäft zu vergrößern.« Jetzt richtete sie ihren unerbittlichen, durchdringenden Blick voll auf ihn. »Da frage ich mich doch, ob all dieser neue Wohlstand nicht mit dem Korn zusammenhängt, das ich dir vor einiger Zeit geliefert habe?«
    »In der Tat, Lady – ich bin jetzt ein wohlhabender Mann.« Bern sah keinen Sinn darin, es zu leugnen. Er wußte, daß ihr sein Wohlstand nicht entgehen würde. Wo sie auch hinblickte, würde sie Zeichen seines neuen Reichtums finden, angefangen von seiner üppigen, teuren Kleidung bis hin zu den blitzblanken, neuen Öfen und Theken. Gegen alle Hoffnung betete er, daß sie wenigstens die vielen dezenten Verschönerungen übersehen würde, die nur auf die Anwesenheit einer Frau zurückzuführen waren – aber es sollte nicht sein.
    Die Magusch hob eine Augenbraue. »Nun, nun. Und geheiratet hast du auch, Bern, in meiner Abwesenheit? Sind da Glückwünsche angebracht?«
    »Ah, Lady – was bringt dich auf diesen Gedanken?« fragte er – eine Spur zu hastig.
    Gerade in diesem Augenblick erklang eine Stimme aus dem Hinterzimmer. »Wer ist da gekommen, Bern?«
    Der Bäcker fluchte leise, als eine kleine Frau mit glattem, braunem Haar, das sie sich zu einem strengen Knoten zurückgebunden hatte, aus dem Hinterzimmer trat. Sie war hochschwanger, und zwei kleine Kinder, ein Junge und ein Mädchen, lugten hinter ihren Röcken hervor, um einen schüchternen Blick auf die Besucherin zu werfen. Bevor der Bäcker seine Familie wegschicken konnte, trat Eliseth vor und hielt der jungen Frau die Hand hin. »Sie müssen Berns Gemahlin sein«, sagte sie strahlend. »Es freut mich, daß er eine so charmante und bezaubernde Gefährtin gefunden hat – und so süße kleine Kinder hat er auch!«
    Da Eliseth sich dazu herabgelassen hatte, mit ihr zu sprechen, blieb Bern nichts anderes übrig, als seine Frau vorzustellen.
    »Das ist meine Frau, Alissana«, murmelte er. Die Frau hatte nun erkannt, daß eine Magusch vor ihr stand, und war offensichtlich erschrocken. Bern sah sie schaudern, als sie Eliseths Hand mit dem geschwärzten Fleisch ergriff, und er bemerkte auch das Entsetzen in ihren Augen, als die Magusch die Kinder betrachtete. Alissana versuchte einen Knicks zu machen, verlor aber wegen der Plumpheit ihres schwangeren Leibes das Gleichgewicht. Sie wäre gestürzt und die Magusch mit ihr, hätte Eliseth sie nicht beide davor bewahrt.
    »Unbeholfenes Weibsbild!« fuhr Bern sie an und hob drohend die Hand. Die Frau erbleichte und legte schnell beide Hände über ihren Leib, als wolle sie ihr

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