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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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lagen, heiterte Eliseth jedoch ein wenig auf. Sie steckte den Schmuck unbeholfen ein – und zuckte fluchend zusammen, denn ein scharfer Schmerz durchzuckte ihre steifen, verbrannten Hände. Aber ihre Hoffnung, noch etwas anderes zu finden, was ihr von Nutzen sein konnte, schwand bald dahin, denn ihre kostbaren Besitztümer, die sie wegen ihrer Schönheit und ihrem unschätzbaren Wert über die Jahre angesammelt hatte, waren schon lange unter einer dicken Decke aus Schimmel und Staub verschwunden. Ihre zahlreichen Kleider aus üppigen, luxuriösen Stoffen und Pelzen, die sie so sorgfältig in Schränken und Truhen aufzubewahren pflegte, waren ebenfalls den Verwüstungen der Zeit anheimgefallen. Ein dünner, kalter Wind blies durch die zerbrochenen Fensterscheiben und bauschte die zerlumpten Vorhänge auf, die immer noch dort hingen und die Atmosphäre der Verlassenheit und Trostlosigkeit unterstrichen.
    Der erbärmliche Zustand ihres Quartiers war so unvorstellbar schrecklich, daß Eliseth es nicht ertragen konnte, hierzubleiben und sich weiter umzusehen. Obwohl sie zu stolz war, um Hals über Kopf davonzurennen, drehte sie sich jäh um und stieg den Rest des Treppenhauses in völliger Dunkelheit hinunter. Sie machte sich nicht mehr die Mühe, sich an einem Maguschlicht zu versuchen, und blieb erst wieder stehen, als sie die Tür im Erdgeschoß erreicht hatte. Mit einem einzigen Lichtstrahl sprengte sie sie weg. Dann trat sie vorsichtig über glimmende Trümmer und lief hinaus auf den Hof. Erst als sie endlich im Freien stand, hatte sie das Gefühl, wieder durchatmen zu können.
    Dieses Gefühl der Erleichterung erwies sich jedoch als kurzlebig. Die Jahre des Schweigens lasteten auf der Akademie wie eine dichte, erstickende Decke und verstärkten das unheimliche Gefühl der Verlassenheit noch. Erinnerungen an Verrat und Gewalt stürmten auf die Wettermagusch ein – wie zum Beispiel die Todesgeister, die Miathan einst zu seinem eigenen Schaden heraufbeschworen hatte. Ein Schaudern durchlief sie, das nicht nur auf den kalten Wind zurückzuführen war, der sie umwehte. »Jetzt aber genug mit diesem Unsinn!« murmelte sie bei sich. »Nur weil du müde und hungrig bist, brauchst du noch lange kein so jämmerlicher Feigling zu sein.« Schließlich, dachte sie mit einem grimmigen Lächeln, hatte sie jahrelang nichts mehr gegessen. Plötzlich erinnerte sie sich an die Nahrungsmittel, die der Erzmagusch aus der Zeit genommen und in den Vorratsräumen hinter der Küche gehortet hatte. War es möglich, daß sie immer noch dort waren? Der Hunger verlieh ihren Schritten frische Energie, und sie eilte über den Hof, um nachzusehen.
    Zumindest gab es in der Küche Kerzen. Sobald Eliseth den ersten Docht entzündet hatte, brauchte sie sich nicht mehr mit den Launen der Maguschlichter herumzuplagen. Als ihre Flamme aufflackerte und das bernsteinfarbene Leuchten des Kerzenlichts schließlich den ganzen Raum erhellte, stand Eliseth ein neuer Schrecken bevor. Eine Vielzahl huschender und trippelnder kleiner Füße wurde sichtbar. Schatten bewegten sich und huschten in Ecken und unter Bänke, während Küchenschaben und Ratten, die so lange die unbestrittenen Könige dieses Reiches gewesen waren, sich in Sicherheit brachten. Die Magusch zog angewidert die Nase kraus, setzte dann aber unbeirrt ihren Weg zu den Lagerräumen fort. An das Essen, das aus der Zeit herausgenommen worden war, konnten die kleinen Räuber nicht heran.
    Traurigerweise wurden ihre Hoffnungen bald zunichte gemacht. Miathan war zu lange außerhalb der Welt gewesen, ein Opfer ihrer Magie. In seiner Abwesenheit waren die Zeitzauber nach und nach brüchig geworden, und die Vorräte, die dem Ungeziefer nicht zugänglich gewesen waren, waren zu einem stinkenden schwarzen Schlamm verrottet, dessen Geruch Eliseth in der Kehle würgte. Hastig drehte sie sich um und wischte sich über die tränenden Augen, dann stolperte sie aus der Küche, so schnell sie nur konnte.
    Genug! Es dauerte nicht lange, bis der Ärger der Wettermagusch stärker war als ihr Hunger und ihr Entsetzen. Offensichtlich hatte ihr die Akademie nichts zu bieten. Als sie nun über andere Möglichkeiten nachsann, fielen ihr die Sterblichen in der Stadt ein. Unten in Nexis gab es zumindest einen – falls er noch am Leben war –, der in ihrer Schuld stand. Die Magusch zog sich ihre Kapuze tief in die Stirn und machte sich auf den Weg hügelabwärts in die Stadt.
     
    Bern spürte, wie ihm alles Blut aus dem

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