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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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nächste Woche warten. Doch bevor wir in medias res gehen darf ich Dr. Hutton, die Hauptverantwortliche für dieses historische Projekt bitten, einige Worte zum Stand des Genehmigungsverfahrens zu verlieren.“ Er blickte in Dr. Huttons Richtung. „Claire, du hast das Wort.“
    „ Vielen Dank Devon.“ Claire machte keine Anstalten aufzustehen. Ginsters Nachricht war eine regelrechte Befreiung gewesen. Völlig entspannt begann sie mit ihren kurzen Bericht.
    „ Ich glaube jeder von Ihnen ist über den aktuellen Sachstand informiert. Das Patent für den Impfstoff ist eingetragen und das Genehmigungsverfahren läuft. Wir haben der Zulassungsstelle des Ministeriums unseren Antrag mit allen erforderlichen Unterlagen inklusive der klinischen Studien übersandt und eine entsprechende Bestätigung erhalten. Wie es aussieht, haben die Geheimhaltungsklauseln wie geplant funktioniert und keiner der an der offiziellen Testphase beteiligten Ärzte oder Probanden hat etwas über unseren neuen Impfstoff ausgeplappert.
    Wie Sie alle wissen, ist die Zulassung unter normalen Umständen ein langwieriger und mehrjähriger Prozess. Da es sich aber um ein innovatives und lebensrettendes Medikament handelt, haben wir das beschleunigte EU-Verfahren beantragt, wodurch eine Verkürzung der Zulassung auf 150 Tage möglich ist.“ Die Andeutung eines Lächelns umspielte ihre Lippen.
    „Wenn wir jedoch morgen mit der Information an die Presse gehen, ist wohl davon auszugehen, dass das mediale Echo und der Druck der Öffentlichkeit die Zulassung signifikant beschleunigen dürfte.“
    Ein zustimmendes Raunen ging durch die Runde.
    „Mehr gibt es von meiner Seite zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu berichten. Wenn ich das Memo von Janic richtig verstanden habe, wurde die erste Charge Impfstoff bereits produziert, sodass wir nach einer Genehmigung quasi sofort mit der Auslieferung und dem Verkauf beginnen könnten.“
    Janic Mons nickte zustimmend.
    Devon Carter ergriff wieder das Wort.
    „ Vielen Dank Claire. Das hört sich doch vielversprechend an. Ich persönlich glaube zwar nicht, dass die Mühlen der Bürokratie schneller als üblich mahlen werden, aber auch 150 Tage sind ja nur ein Klacks im Vergleich zu den sonst üblichen Wartezeiten.“
    Er griff nach der vor ihm stehenden Kaffeekanne, goss sich eine Tasse aus und blickte fragend zu seiner jungen persönlichen Assistentin zu seiner Linken, die dankbar lächelte und ihre Tasse in seine Richtung schob.
    „Nun“, fuhr er fort, „denke ich, ist es an der Zeit, dass uns Francine alles zur geplanten PR-Kampagne und zur morgigen Pressekonferenz erläutert. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Marke von einer Millionen vorbestellen Einheiten noch vor Erteilung der Zulassung knacken können, wenn wir die Sache clever angehen.“
    Er blickte nach vorne zur Präsentationswand, wo Francine Boucher sich bereits erhoben hatte und auf der Medi-Wall die erste Folie ihrer Präsentation erschien.
    „Francine, bitte.“    
    Die Pressechefin räusperte sich und begann ihren Vortrag.
     

9.     
    „ N ächster Halt: Paris-Nordbahnhof“, verkündete eine weibliche Stimme über den Bordlautsprecher des Thalys auf Deutsch, Französisch und Englisch.
    Hannah blickte auf die Uhr. Noch rund eine halbe Stunde bis zur Ankunft.  „Fast pünktlich“, dachte sie. In Lüttich und Brüssel-Midi waren    nur wenige Passagiere zugestiegen, sodass die Fahrt ziemlich ruhig verlief.
    Hannah versuchte ein letzte Mal, Peter telefonisch zu erreichen, aber auch diesmal meldete sich nur die Mailboxansage. Was sollte sie eigentlich machen, wenn in Paris ankam? Sie blickte aus dem Fenster und überlegte. Die Aussicht war alles andere als hübsch. Sie hatte schon von den schlimmen Zuständen in manchen der Pariser Vororte gehört. Doch der Anblick von heruntergekommen Wohnblocks, abrissreifen Häusern und trostlosen Wohnsiedlungen ließ sie erschaudern.
    Peter würde sie also nicht am Bahnhof abholen, wo sollte sie aber nach ihm suchen? „Wenn er seinen Job gekündigt hat“, grübelte Hannah, „wird er wohl in seiner Wohnung sein.“ Glücklicherweise hatte Peter seiner E-Mail eine elektronische Visitenkarte mit seinen Kontaktdaten beigefügt.
    „Le Saint Jacques 12b.“ Wo um alles in der Welt war denn das? Paris hatte ja nicht gerade den Ruf, besonders klein und überschaubar zu sein. Hannah lud sich aus dem Internet eine Karte von Paris herunter und gab in die Suchmaske Peters Adresse ein. Ein

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