Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
Vom Netzwerk:
sich wieder der Lösung der Probleme von anderen Menschen zuwenden. Sie hatte tatsächlich keine Ahnung, warum irgendjemand den Verdacht auf sie lenken sollte. Es sei denn, dieser Verrückte, der ihre Kunden belästigte, hatte stattdessen sie ins Visier genommen. Sie hatte noch keinen Rechtsanwalt eingeschaltet, da sie glaubte, das könnte unreif wirken und als Schuldeingeständnis gewertet werden. Doch wahrscheinlich sollte sie nicht nur für Priscilla, sondern auch für sich selbst einen Privatdetektiv und einen Anwalt engagieren.
    Sie bezweifelte allerdings, dass Val aus diesem Grund am Sonntagnachmittag ein Krisentreffen einberufen hatte. Er hatte sie gebeten, direkt in Darwins Büro zu kommen, und er hatte sehr angespannt geklungen. Lane wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass es um Priscillas gestohlene Mailboxnachrichten ging.
    “Wir haben einen Saboteur in unseren Reihen. Unser selbsternanntes Genie hat an seinem eigenen System herumgespielt. Was glaubst du wohl, wer für die undichte Stelle verantwortlich ist?”
    Das waren nicht gerade die Worte, die Lane von Val Drummond hören wollte, als sie Darwins Büro betrat. Val saß auf der Kante von Darwins Schreibtisch und hielt etwas in der Hand, was wie zwei dicke Manuskripte aussah. Die Seiten waren gelocht und zusammengeheftet. Darwin war noch nicht da.
    “Wie bitte?” Das war alles, was Lane herausbrachte.
    “Wir haben einen Saboteur in unseren …”
    “So viel habe ich verstanden, Val. Aber warum sollte Darwin so etwas tun?”
    Val starrte an Lane vorbei zur Tür. “Er steht direkt hinter dir. Frag ihn.”
    Darwin stürmte in den Raum. Sein Haar sah aus wie ein Mopp, die Jeans hingen auf seinen schmalen Hüften. “Ich habe nichts durchsickern lassen”, fauchte er erbost. “Das ist totaler Unsinn.”
    Wichtigtuerisch stand Val auf und warf die Ausdrucke auf Darwins Schreibtisch. Staub wirbelte auf. “Das ist eine ausführliche Bedienungsanleitung für das Darwin-Phone. Ich habe sie aus deinem Computer.”
    Darwin drängte sich an Val vorbei und warf einen Blick auf die Ausdrucke. “Er ist an meinen Computer gegangen, um die zu kriegen! Falls dir das nicht klar ist, Val: Das ist Spionage.”
    Lane nahm an, dass es sich bei den Ausdrucken um Darwins streng geheime Pläne für das Telefon handelte. Darin musste es entweder um das Design oder die Programmierung gehen.
    Val räumte den Platz am Schreibtisch, als wollte er anerkennen, dass das Darwins Platz sei. “Er ist der Einzige, der das Netzwerk durchschaut, das er geschaffen hat”, sagte Val. “Darum habe ich die Handbücher heruntergeladen. Wir haben ein ernstes Sicherheitsproblem, und ich möchte wissen warum. Das ist doch kein Verbrechen.”
    “Woher sollen wir wissen, dass du nicht für das Datenleck verantwortlich bist?”, konterte Darwin. “Du hast mir gesicherte Dateien geklaut, und jetzt versuchst du, mich dafür verantwortlich zu machen?”
    Val explodierte fast. “Allein deine Nachlässigkeit hat die ganzen Probleme verursacht. Du hast dein verdammtes Passwort direkt an deinem Schreibtischstuhl aufbewahrt! Und du bist so verliebt in deine Freundin, dass du ständig zu spät kommst. Selbst wenn du hier bist, bist du mit deinen Gedanken ganz woanders.”
    Darwin sagte nichts, aber als Val seine Freundin erwähnte, machte er ein schuldbewusstes Gesicht. Lane fragte sich, wie es ihm in der Beziehung gerade gehen mochte. In der letzten Zeit hatte sie den Kontakt zu Darwin fast völlig verloren. Dabei waren sie immer Vertraute gewesen, und er war stets derjenige gewesen, zu dem sie mit ihren Sorgen kommen konnte. Sandra war vielleicht ihre Blutsverwandte, aber Darwin war ihr Bruder. Mit ihm konnte Lane über alles reden.
    Val deutete auf die Handbücher. “Wenn ich das richtig verstehe, kannst du die Nachrichten unserer Kunden speichern und ihre privaten Unterhaltungen mit anhören. Und du kannst sie per GPS verfolgen. Das ist ein massiver Eingriff in ihre Privatsphäre!”
    Darwin schnaubte wütend. Lane musste ihn bremsen, bevor er Val an die Gurgel ging. “Das System wurde
nicht
entwickelt, um unsere Klienten auszuspionieren! E-Mails und Mailboxnachrichten können verloren gehen oder werden aus Versehen gelöscht. Ich muss in der Lage sein, sie ihnen wiederzubeschaffen. Es dient
allein
dem Komfort unserer Kunden.”
    “Das verstehe ich, aber was ist mit dem Inhalt der ganzen Nachrichten?”
    “Was soll damit sein?”, antworte Darwin. “Die Telefone unserer Kunden sind

Weitere Kostenlose Bücher