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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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voraussetzen. Ganz und gar nicht.
    Ich habe neue Informationen über Bayless. Das wird dich umhauen. Ruf mich zurück. Darwin.
    Sie klopfte an Darwins Tür. Er antwortete nicht, also öffnete sie die Tür einen Spalt breit und sah ihn vor dem Computer kleben. Wie ein Wahnsinniger tippte er hastig etwas auf der Tastatur ein. Er sah wirklich aus wie ein verrückter Wissenschaftler. Seine Exzentrik war eines der Dinge, die sie an ihm liebte, aber genau diese Eigenschaft machte ihn auch unberechenbar. Ebenso wie sein Gesundheitszustand. Sie fragte sich, ob er regelmäßig seine Medikamente nahm. Das könnte der Grund für sein sprunghaftes Verhalten in der letzten Zeit sein.
    Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie sich kennengelernt hatten. Sie hatte in einer Obdachlosenunterkunft in Downtown L.A. geschlafen, wann immer sie dort ein Bett erwischen konnte. Aber manchmal war sie gezwungen, auf der Straße nach einer Bleibe für die Nacht zu suchen. Eines Abends stieß sie zu später Stunde auf eine Gruppe Kids in ihrem Alter, die einen Jungen beobachteten, der sich auf dem Boden herumwarf. Sie erklärten Lane, dass er Drogen genommen habe. Dann gingen sie davon und ließen ihn liegen.
    Lane war bei dem Jungen geblieben. Er vibrierte in ihren Armen wie eine Stimmgabel. In seinen klaren Momenten hatte er sie angefleht, nicht den Notarzt zu rufen. “Das wird schon wieder”, sagte er zu ihr. “Ich habe irgendeinen Dreck gegessen, aber das darfst du niemandem sagen. Wenn die Cops das rauskriegen, komme ich in den Knast.”
    Lane hatte ihm zugestimmt, hauptsächlich, um ihn zu beruhigen. Schließlich hörten die Krämpfe und das Zittern auf, und es schien ihm wieder besser zu gehen. Nach diesem Erlebnis blieben sie zusammen. Zuerst aus Gründen der Sicherheit. Alleine wären sie noch verletzlicher gewesen. Aber Lane brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass der merkwürdige dreizehnjährige Junge namens Darwin keine Drogen nahm und auch keine Tabletten schluckte. Was immer mit ihm nicht stimmte,
das
war es nicht.
    “Dar, kann ich hereinkommen?” Jetzt rüttelte sie am Türknauf, um ihn auf sich aufmerksam zu machen.
    Er schaute auf und brachte ein schwaches Lächeln zustande. “Na komm her”, sagte er. “Mir raucht ohnehin schon der Kopf.”
    “Wir könnten jemanden kommen lassen, der dir hilft”, schlug sie vor, als sie zu ihm ging. “Wir müssen nicht vierundzwanzig Stunden warten.”
    Er lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. Lanes Herz zog sich zusammen. Er sah immer noch aus wie der kleine Junge, dem sie vor so vielen Jahren geholfen hatte. Darwin war nie wirklich erwachsen geworden. Er lebte in einer Welt aus Computern, Comics und virtuellen Realitäten. Sie hoffte, dass er nicht in Schwierigkeiten steckte.
    Er sah sie an, ein Auge immer noch zugekniffen. “Ich schaffe es schon. Ich brauche nur eine Pause. Mein Kopf fühlt sich wie Pudding an.”
    Am liebsten hätte sie ihn umarmt und gesagt, dass alles gut werden würde. Stattdessen zog sie einen Schreibtischstuhl heran und setzte sich neben ihn. Was immer er ihr über Bayless erzählen wollte, konnte warten. Jetzt musste sie sich zuerst Zeit für ihren Freund nehmen. “Das ist eine gute Idee. Lass uns ein wenig plaudern, okay?”
    Er streckte die Arme nach oben, ließ den Kopf kreisen und machte dabei laute knackende Geräusche. “Sicher. Was ist los?”
    “Du zuerst”, beharrte sie. “Wie geht’s dir so, im Allgemeinen, meine ich? Es ist schon ewig her, seit wir uns richtig unterhalten haben.”
    “Läuft alles prima. Anders als in diesem Chaos hier.”
    “Und zwischen dir und … Janet? Läuft’s gut?”
    Er sah sie nicht an. “Ja, prima. Warum?”
    “Ich weiß nicht. Willst du nicht über sie reden?”
    “Nun, ich bin ihr nicht total verfallen, falls du das befürchtest. Was hat Val eigentlich gegen mich? Andauernd hackt er auf mir rum.”
    “Wahrscheinlich macht er sich nur Sorgen, Dar. So wie ich. In der letzten Zeit bist du nicht mehr du selbst. Wir haben dich wirklich nicht oft gesehen.”
    Darwin nickte müde. “Ja, ich weiß.” Er warf Lane einen raschen Blick zu und begann zu grinsen. “Okay, ich bin verknallt. Der Junge von früher hat sich verkrümelt. Es wurde auch langsam Zeit, dass ich jemanden kennenlerne und ein Leben außerhalb dieser Höhle anfange. Was ist daran verkehrt?”
    “Nichts.” Lane atmete hörbar erleichtert aus. “Das ist sogar ganz wunderbar, Dar. Ich freue mich für dich. Du hast dein Glück

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