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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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ganzen Welt bekannt werden. Die Menschen würden sie betrauern und um die junge wunderbare Dame weinen, die von den Medien auf so tragische Weise ins harte und unbarmherzige Rampenlicht gezerrt worden war.
    Zum Teufel damit, sagte sie sich und nahm einen tiefen Schluck Champagner. Wenn hier jemand unterging, dann war es Skip McGinnis. Und mit ihm zusammen ein paar weitere ungezogene Leute aus Priscilla Brandts Bekanntenkreis. Gab es irgendjemanden in dieser erbärmlichen Stadt, dem man keine Manieren mehr beibringen musste? Pris hatte ihre Berufung gefunden, und niemand würde dieses hehre Ziel schlecht machen. Schon gar nicht durch einen billigen Plagiatsvorwurf. Was spielte es schon für eine Rolle, dass sie einer schnippischen Friseurin ein paar Tipps abgeluchst hatte? Pris war die Einzige, die das nötige Gespür und Feingefühl hatte, um den Massen eine Botschaft von dieser Wichtigkeit nahezubringen. Sie war eine von ihnen. Sie verstand sie. Es war ihr Auftrag, und es war bedauernswert, dass die Ungläubigen wie Skip McGinnis es nicht so sahen. Aber das würde er schon noch, schwor sie sich. Oh ja, das würde er.

36. KAPITEL
    M ontag, 14. Oktober
    Lane zog das Laken hoch. Sie zitterte. Das lag weniger an der Kälte als daran, dass sie sich unbehaglich fühlte, weil sie nackt und allein in einem fremden Bett aufgewacht war. Sie hatte unruhig geschlafen. Immer wieder hatte sie versucht, die Beweggründe des Mannes unter einen Hut zu bringen, dem sie sich gestern Abend hingegeben und der sie anschließend weggestoßen hatte. Sie begriff, dass er versuchte, sich selbst zu schützen, und das musste sie respektieren. Doch das war nicht leicht, nachdem sie einander so nahe gewesen waren.
    Sie dachte, sie hätte ihn erreicht. Sie hatten wenig gemeinsam, außer der Isolation und der Einsamkeit. Eigentlich müsste das eine Verbindung zwischen ihnen schaffen. Aber sie wagte nicht, ihm jetzt zu nahezutreten. Sie hatte bereits einen Rückschlag erlitten. Und jetzt fragte sie sich, mit wem sie es hier eigentlich zu tun hatte. Einen Moment lang hatte sie sogar den Cop in ihm gesehen, der sie verhaftet hatte. Merkwürdigerweise schien dieser Mann zugänglicher zu sein als der jetzige Rick. Damals hatte er sich zumindest um sie Sorgen gemacht.
    Sie schlang das Laken um sich und setzte sich auf. Ihre Kleidung lag immer noch auf dem Boden, wo sie sie letzte Nacht hatte fallen lassen.
    Erneut zitterte sie und fragte sich, wohin er gegangen sein mochte. Aus der Küche hörte sie Geräusche. Vielleicht sollte sie die Gelegenheit nutzen und sich anziehen und gehen. Wahrscheinlich hoffte er sogar, dass sie das tat. Egal, es würde einfach zu peinlich werden, wenn er zurückkäme. Es war wie bei einem schlechten Blind Date. Sogar noch schlimmer. Blind Dates hatten keine Vergangenheit, die unter einem schlechten Stern stand. Und keine Zukunft, die dem Untergang geweiht war.
    “Heißer Kaffee? Pfadfinderkekse?” Rick kam ins Schlafzimmer. Er trug ein Tablett mit zwei Bechern Kaffee und einem Teller mit etwas, was einmal Kekse gewesen sein könnten. Vielleicht hatten die Eindringlinge gestern Abend sie so zerkrümelt.
    Es verwirrte Lane, dass er beinahe liebenswürdig klang. Es machte sie auch etwas misstrauisch, und sie fragte sich, was er wohl im Schilde führte. Enttäuscht stellte sie fest, dass er ein T-Shirt und Jeans trug. Der Anblick seiner nackten Brust hatte es ihr angetan. Sie wurde rot, als sie sich daran erinnerte, wie er auf dem Bett gelegen hatte, nackt und ihr vollkommen ausgeliefert.
    “Ich habe auch Erdnussbutter, die mit den kleinen Stückchen. Kann ich dich damit ködern?” Er zuckte zusammen, als er das Tablett aufs Bett stellte.
    “Deine Rippen?”, fragte sie.
    “Ja. Sie bringen mich noch um.”
    Das war keine große Überraschung, wenn sie es recht bedachte. Sie tat, als würde sie die zerbrochenen Kekse ansehen, um sich einen auszusuchen. “Wenn das so ist, vergebe ich dir.”
    Er schien tatsächlich zu wissen, was sie meinte. “Ich hätte das gestern Nacht nicht sagen sollen”, gab er zu. “Ich habe kein Recht, meine Launen an dir auszulassen. Niemand darf das, egal, was man durchmacht.”
    Sie blickte auf. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gestopft und die Schultern hochgezogen. Sein Gesichtsausdruck zeigte ihr, dass er es ernst meinte. Ihr stockte der Atem, als ihr klar wurde, was für ein Zugeständnis das für jemanden wie ihn sein musste. “Okay, dir ist vergeben.”
    “Danke.” Er

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