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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Darwins Höhle führte.
    “Danke.” Lane eilte am Empfangstresen vorbei, ohne zu versuchen, noch mehr Informationen aus Mary herauszuholen.
    Die Tür zu Darwins Büro war geschlossen, aber nicht zugesperrt. Lane öffnete sie und entdeckte ihn an seinem Schreibtisch, wie er die offenen Schubladen leerte und den ganzen Kram in Umzugskartons stopfte.
    “Was machst du da?”
    Er blickte weder auf, noch hörte er auf zu packen. Die Schreibtischplatte war leer, und sie sah weitere Kartons im Raum, die bereits fertig gepackt waren mit Computerzeitschriften und Zubehör.
    Lane fühlte Panik in sich aufsteigen, als sie auf den Schreibtisch zuging. Sie nahm ihm einen Tacker aus der Hand. “Dar, was ist hier los?”
    Er hatte seine Baseballkappe tief in die Stirn gezogen und warf ihr unter dem Schirm hervor einen Blick zu. Seine Augen waren halb verdeckt. In seinem mageren Gesicht spiegelten sich Schuld und Trauer. Er schien keine Worte zu finden, also nahm er ein paar Blätter Papier und reichte sie ihr.
    “Lies das”, sagte er, und fügte ein “Bitte!” hinzu, als würde er sie anflehen, ihn nicht um eine Erklärung zu bitten.
    Lane nahm die Papiere und überflog sie. Es war die Abschrift der Nachrichten, die Priscilla Brandt auf diversen Anrufbeantwortern hinterlassen hatte. Schließlich sah sie Darwin erneut an. “Warum zeigst du mir das?”
    “Weil es mein Fehler ist. Ich habe tatsächlich manchmal Gespräche und Nachrichten mitgeschnitten, wenn unsere Klienten am Telefon belästigt wurden und jedes Gespräch dokumentiert werden musste. Aber ich wollte sie immer nur schützen. Das Problem ist, dass ich nicht immer die Einwilligung dazu hatte. Priscilla ist so ein Fall.”
    “Du hast sie abgehört? Aber du hast doch nicht ihre Nachrichten veröffentlicht. Das glaube ich nicht.”
    Seine Stimme klang rau und angespannt. “Nicht absichtlich. Ich habe ihre ganzen Telefongespräche der letzten Tage gespeichert. Soweit ich erkennen kann, hat sich jemand auf meinen Computer eingehackt und diese Daten heruntergeladen. Es ist mein Fehler, dass sie das System überhaupt knacken konnten. Ich hätte viel mehr auf die Sicherheit achten sollen, aber das ist langweilig und zeitaufwendig, und so habe ich es sein lassen. Wer immer das System geknackt hat, musste nur durch das Tor gehen, dass ich weit offen stehen gelassen hatte.”
    Lane hielt die Papiere in die Höhe. “Woher stammt diese Abschrift?”
    “Val hat sie in meinem Drucker gefunden.”
    “Könnte Val sie dorthin gelegt haben?”
    “Es könnte jeder gewesen sein, der sich in einen nur unzureichend geschützten Computer einloggen kann.” Er schüttelte den Kopf und konnte ihr immer noch nicht in die Augen sehen. “Lane, es war reine Nachlässigkeit, und niemand außer mir hat daran Schuld. Ich habe unsere Kunden nicht geschützt, sondern sie erst recht verletzlich gemacht.”
    Lane Stimme überschlug sich fast. “Wo ist Val?”, fragte sie. “Ich will ihn hier haben. Wenn er dir irgendetwas vorwirft, dann will ich es von ihm hören.”
    “Du hast es von mir gehört. Ich gebe es zu. Es gibt keinen Grund, dass Val hierherkommt. Wenn ich sein Gesicht noch einmal sehe, werde ich ihn wahrscheinlich umbringen.”
    “Lässt du zu, dass Val dich zwingt zu gehen? Was ist hier wirklich los?” Es stimmte Lane traurig, dass die Fehde zwischen Darwin und Val so weit geführt hatte, dass einer dem anderen solche abscheulichen Dinge vorwerfen konnte. Aber sie musste es von Val hören. Wenn er irgendetwas damit zu tun hatte, was sie tatsächlich hoffte, dann würde ihn das seinen Kopf kosten.
    “Niemand zwingt mich zu gehen”, sagte Darwin. “Es ist meine eigene Entscheidung. Val weiß gar nichts davon.”
    “Dar”, stieß sie hervor. “Du wirst nicht gehen. Du
kannst
nicht gehen.”
    “Ich muss, Lane. Ich bin verantwortlich. Val hat recht. Er hatte die ganze Zeit recht, was mich angeht. Ich bin nachlässig, sogar leichtsinnig.”
    Sie schüttelte den Kopf. Sie konnte es einfach nicht glauben, obwohl alles, was er sagte, einen Sinn ergab. Darwin war der Zauberer, er konnte aus dem Nichts die wunderbarsten Dinge erschaffen. Aber er hatte nie besonders auf die Sicherheit geachtet. Welch eine Ironie, denn immerhin hatte er sein Darwin-Phone früher einen elektronischen Bodyguard genannt.
    Trotzdem: Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie konnte nicht akzeptieren, was er ihr erzählte. Das lag nicht daran, dass sie den technischen Aspekt nicht verstand, sondern den

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