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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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schüttelte den Kopf, bis ihr einfiel, dass er sie ja nicht sehen konnte. Es war nicht so, dass sie ihre Schwester verteidigen wollte. Sie und Sandra waren zwar Blutsverwandte, aber die Verbindung zwischen ihnen war nicht besonders stark. Was Rick sagte, konnte durchaus der Wahrheit entsprechen. Lane hatte die Beweise ganz sicher nicht in dem Stofftier versteckt. Sie hatte Sandra zwar schon immer in Verdacht gehabt, aber sicher sein konnte sie nicht.
    Lane hatte schon so viele Schläge einstecken müssen. Wenn Darwins Weggang sie nicht so unvorbereitet getroffen hätte, wäre sie vielleicht mit den überraschenden Neuigkeiten über ihre Schwester fertig geworden. Ihre Schwester sollte für all die Katastrophen verantwortlich sein?
    “Lane, du musst mir helfen, Sandra zu finden”, sagte Rick.
    “Nicht heute, nicht jetzt. Ich brauche …” Sie beendete das Gespräch, unfähig, den Satz zu Ende zu bringen. Sie hatte keine Ahnung, was sie brauchte, außer, dass sie aus diesem Restaurant raus musste. Als sie ein wenig Geld auf dem Tisch zurückließ und aus der Tür trat, überkam sie eine Erschöpfung, die so gewaltig war, dass sie sich nicht sicher war, ob sie überhaupt noch fahren konnte. Sie konnte kaum laufen. Dabei wusste sie nicht einmal, wohin sie gehen sollte.

37. KAPITEL
    R ick ergriff ausgeklügelte Vorsichtsmaßnahmen. Er überprüfte den Innenhof und die Terrassentüren, um sicherzugehen, dass sie immer noch verschlossen waren, ehe er sein Haus aufschloss. Er trat durch die Eingangstür ein, weil er von dort aus durch den Flur direkt in die Küche blicken konnte. Doch die Gefahr eines erneuten Überfalls erschien ihm gering.
    Rick überprüfte das Esszimmer rechts und betrat dann durch den Torbogen zu seiner Linken das Wohnzimmer. Doch als er durch den westlichen Flur ins Badezimmer ging, um das Schmerzmittel aus dem Schrank zu holen, war es ihm bereits egal, ob er allein im Haus war oder nicht. Er war müde. Sein ganzer Körper tat höllisch weh, und er wusste nicht, was er als Nächstes machen sollte. Ohne Lanes Hilfe würde es schwierig werden, ihrer Schwester auf die Spur zu kommen. Er konnte sich nicht einmal sicher sein, dass ihr Nachname Cox lautete, obwohl er für den Anfang davon ausgehen musste.
    Endlich hatte er die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart gefunden: Lanes Schwester! Rick hatte keine Ahnung gehabt, dass Sandra in der Stadt war, bis Lane ihm am Samstagmorgen erzählt hatte, dass sie auf ihre Schwester wartete. Doch die Bedeutung dieser Tatsache war ihm damals noch nicht bewusst geworden. Am Samstag hatte er Lane noch vorgeworfen, dass sie gelogen hatte, dass Ned sehr wohl ein Klient ihrer Agentur gewesen war. Dann hatte eins zum anderen geführt, und sie hatten sich geküsst. Aber seitdem hatte er mehrere Male über Sandra nachgedacht und schließlich begriffen, dass sie die Verbindung war.
    Sein Magen knurrte. Er hatte ein paar Burger und zwei große Packungen Pommes frites aus einem Drive-in mitgebracht, damit er genug hatte, um es mit der Maus zu teilen. Obwohl es wirklich unverschämt war, dass sein Mitbewohner ihm das Essen abschwatzte und dann noch nicht einmal Miete zahlte.
    Er schluckte drei Schmerztabletten und wusch sich anschließend. Er scheuerte sich sorgfältig die Hände und bespritzte sein Gesicht mit eiskaltem Wasser. Es war eine Wohltat für die frischen Wunden und Prellungen, die er sich bei seiner morgendlichen Schlitterpartie über den Straßenschotter zugezogen hatte. Er zog das dreckige T-Shirt aus und warf es in die Schmutzwäsche. Seine Verbände am Kopf und an den Rippen hatten ziemlich gut gehalten. Im Moment war er ohnehin zu hungrig, um sie zu wechseln.
    Er nahm ein Jeanshemd mit Knöpfen aus dem Schrank, weil er glaubte, es leichter anziehen zu können als einen Pullover. Aber wenn jede Faser des Körpers wehtat, war nichts einfach. Die Rippen schmerzten bei jedem Atemzug, und er spürte seine Erschöpfung. Er war so müde, dass er kaum den Kopf oben halten konnte. Alles, was er wollte, war, sich hinzulegen und zu schlafen, damit er sich erholte. Doch da war diese verdammte Maus, die wahrscheinlich schon mit umgebundenem Lätzchen auf dem Esszimmertisch saß und auf das Abendessen wartete.
    Er ließ das Hemd offen, schnappte sich die Tüte mit dem Essen von der Anrichte im Flur, wo er sie hingelegt hatte, und ging in die Küche. Das Erste, was er sah, war der Abfall, der auf dem ganzen Boden verstreut war.
    Der geflochtene Mülleimer aus

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