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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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kein Risiko eingehen.”
    “Richtig, aber das ergibt keinen Sinn. Die Konkurrenz kann kein Interesse daran haben, unsere Kunden zu ruinieren. Sie wollen sie für sich haben.”
    Sie zuckte die Achseln. “Vielleicht steckt ein Paparazzo dahinter, Giganten-Killer Jack zum Beispiel. Er hat die ganzen Geschichten ausgegraben, und niemand scheint eine Ahnung zu haben, wer er ist. Warum hat
ihn
noch niemand bloßgestellt?”
    Lane klang wütend. Bislang operierte dieser Jack vollkommen anonym. Selbst Seth Black, der Betreiber von Gotcha.com, schwor, dass er die Identität des Paparazzo nicht kannte. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, Jacks Enthüllungen zu veröffentlichen. Natürlich kommunizierte man nur auf elektronischem Weg, um Jacks Anonymität zu wahren.
    Darwin schien über Lanes Idee nachzudenken. “Vielleicht will er sich an uns rächen, nachdem Val und Seth Black wegen Judge Love aneinandergeraten sind. Doch selbst wenn Black und sein Handlanger uns im Visier haben, wie viel Schaden können sie schon anrichten? Wie wahrscheinlich ist es, dass unsere Kunden weiterhin in großem Maßstab Mist bauen?”
    Wieder hoffte Lane, dass er recht hatte. Trudy Love war ebenfalls eine Klientin ihrer Agentur – und ein perfektes Beispiel dafür, wie man sich selbst ruiniert. Die ehemalige Richterin hatte ein Gerichtsshow im Fernsehen geleitet, und ihre Spezialität war es gewesen, untreue Ehegatten vernichtend zu kritisieren. Als sie eines Tages dabei erwischt wurde, dass sie es selbst mit der Treue nicht so genau nahm, konnte Lane nichts tun, um sie vor dem Absturz zu bewahren.
    “Jack hat Judge Loves Karriere zerstört, indem er Bilder von ihr und dem strammen tätowierten Biker veröffentlichte, der leider nicht ihr Ehemann war”, sagte Lane und warf den Kopf zurück. “Anschließend hat Val mit leeren Drohungen versucht, Seth Black Angst einzujagen.”
    Darwin kicherte. “Also hat Black es auf Val abgesehen, und dazu schießt er unsere Kunden einen nach dem anderen ab? Stellt ihnen womöglich gezielt Fallen, damit er seine Story bekommt? Ich hasse es, dir die unangenehme Wahrheit sagen zu müssen, Lane, aber unsere Kunden schaufeln sich selbst ihr eigenes Grab. Glaubst du wirklich, Seth Black wäre in der Lage, Ned Talbert dazu zu bringen, erst seine Freundin und dann sich selbst zu töten?”
    Sie musste zugeben, dass das wirklich ziemlich weit hergeholt war. Black mochte ein boshaftes Klatschmaul sein, aber er war kein Mörder. Zudem konnte Lane nichts beweisen, auch wenn sie nach wie vor das Gefühl hatte, eine große Zielscheibe auf dem Rücken zu tragen.
    Auf Darwins T-Shirt waren keine Krümel mehr zu sehen, trotzdem strich sie weiter darüber. “Sag einfach nur, dass du zu mir hältst, okay? Wir müssen die Kontrolle behalten.”
    “Natürlich halte ich zu dir. Ich werde mir Seth Blacks Homepage mal genauer ansehen. Wenn ich schon nicht herausfinde, wer Jack ist, erfahre ich vielleicht zumindest, wer sein nächstes Opfer sein wird.”
    Sie dachte daran, ihn in den Arm zu nehmen, doch sein Handy rettete ihn. Dieses Mal brummte es, als sei ein Alarm ausgelöst worden. Darwins Telefon war die reinste Musicbox. Er drückte ein paar Knöpfe und begann zu lesen.
    “Was ist los?”, fragte sie alarmiert, als er erbleichte.
    “Der neueste Klatsch von Associated Press.”
    “Worüber?”
    Darwin blickte auf. “Der Giganten-Killer hat mir die Arbeit abgenommen. Hier ist sein jüngstes Opfer.” Er hielt ihr das Handy hin, sodass sie das Display sehen konnte.
    Es tat weh, den nüchternen Bericht über Priscilla Brandt zu sehen, in dem sie beschuldigt wurde, einen Obdachlosen geschlagen zu haben. Lane lehnte sich gegen den Wandtisch hinter sich und stieß dabei fast den Wasserkrug um. Der Duft der Limonen brannte in ihrer Nase.
    “Das ist Nummer vier”, sagte sie mit tonloser Stimme. Priscilla hatte gesagt, die Situation sei unangenehm. Von Gewalt hatte sie nicht gesprochen. Es schien, als habe sie den Mann mit einer tödlichen Waffe angegriffen. Dafür konnte sie ins Gefängnis kommen. Priscilla war erst seit sechs Monaten Klientin bei The Private Concierge, aber Lane kannte ihre Geschichte und hatte gleich gespürt, dass diese Frau nach Erfolg gierte. Bis zu einem gewissen Grad konnte Lane das nachvollziehen. Auch sie hatte sich aus der Gosse nach oben gekämpft. Vielleicht hatte sie auf ihrem Weg gelegentlich zu fragwürdigen Mitteln gegriffen, aber sie hatte nie versucht, ihr Ziel mit Gewalt zu

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