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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Sie haben Freunde bei Goldstar Collection!”
    Simon schaltete das Handy aus. Erneut nahm er den Dolch zur Hand und berührte die Klinge. Kein Schmerz. Es würde überhaupt nicht wehtun. Eine Sekunde später schwang er den Dolch über seinem Kopf, und mit einer kleinen Bewegung aus dem Handgelenk schleuderte er die Waffe durch die Halle zur Eingangstür.
    Die Klinge blieb mit der Spitze im Türrahmen stecken. Der Griff zitterte wie ein Pfeil. Simon vernahm ein unterdrücktes Keuchen. Er schaltete die Deckenleuchte an und ging zur Tür. Er zitterte. “Kommen Sie mir nie unangekündigt zu nahe!”
    Die große geschmeidige Gestalt, die er erwischt hatte, musterte ihn mit einer Mischung aus Furcht und Trotz. Der Dolch hatte den Ärmelstoff ihrer Bluse an den Türrahmen gepinnt. Simon machte keine Anstalten, sie zu befreien. Er vertraute ihr nicht.
    “Ich habe die Sachen geholt, die Sie haben wollten”, sagte sie und deutete auf die Zeitschriften, die auf den Boden gefallen waren. “Ich wollte Sie nicht stören.”
    Schließlich zog Simon den Dolch doch aus dem Türrahmen. Das lackierte Holz splitterte. Seine Stimme war eiskalt vor Wut, weil sich die ganze Welt gegen ihn verschworen zu haben schien. “Wenn Sie mir noch einmal Grund zu der Annahme geben, dass Sie mich verraten haben, werden Sie durch diese Klinge sterben!”

9. KAPITEL
    “E s kann losgehen, Ashley. Unterschreib den Mietvertrag.” Ein Aufschrei am anderen Ende der Telefonverbindung zwang Lane, die Lautstärke an ihrem Headset herunterzudrehen. Sie ging gerade zügig die Avenue of the Stars hinunter und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Sie hatte gerade grünes Licht gegeben, um in Dallas eine weitere Filiale der Agentur zu eröffnen. Lane hatte diesen Schritt wochenlang vorbereitet und war ebenso aufgeregt wie Ashley. Die junge Frau war bereits in Dallas und hatte nach passenden Räumlichkeiten gesucht. Wahrscheinlich war sie auch ebenso nervös.
    “Miete auf jeden Fall die gesamte zehnte Etage”, sagte Lane. “Wir haben noch einiges zu tun. Als Nächstes brauchen wir die passenden Mitarbeiter. Du wirst das Büro in Dallas leiten, also kümmere du dich um eine Liste der Bewerber für die Schlüsselpositionen und leg die Vorstellungstermine fest. Ich kann am Donnerstag nach Dallas kommen, du hast also vier Tage Zeit.”
    “Das kriege ich hin! Wenn du hier bist, wird alles fertig sein. Vielen Dank für diese Chance! Das war schon immer mein Traum!”
    “Jetzt musst du ihn nur noch wahr werden lassen”, sagte Lane und gratulierte ihr mit warmherzigen Worten. Dabei war Ashley eigentlich Vals Wahl gewesen. Aber es fühlte sich trotzdem gut an. Es wurde langsam Zeit, dass sie die Zügel etwas lockerte und Val seinen Willen ließ. Er hatte immer darauf gedrängt, das Geschäft auszuweiten, und er konnte die Angestellten oft besser einschätzen als sie. Außerdem war Lane nicht die Einzelkämpferin, für die manche sie hielten. Sie glaubte an Teamarbeit.
    Lane beendete mit freundlichen Worten das Gespräch mit Ashley. Der nächste Anruf galt ihrer Assistentin. Sie informierte Mary, dass die Filiale in Dallas beschlossene Sache war, und trug ihr auf, Champagner zu besorgen. Lane hatte entschieden, dass sie im Büro einen Grund zu Feiern brauchten. Vor allem nach dem letzten Fiasko von heute Morgen – der schrecklichen Geschichte mit Priscilla Brandt. Aber Mary erinnerte sie an die Mitarbeitergespräche, die Val für den Nachmittag angesetzt hatte. Die Champagnerparty musste wohl oder übel verschoben werden.
    Lane schob das Handy in die Jackentasche und ging weiter. Ihr war gar nicht aufgefallen, wie wenig ihre weißen Nikes zu dem schwarzen Designerkostüm mit dem engen Rock passten. War sie womöglich eine verkappte New Yorkerin? Den Spaziergang brauchte sie, um gesund zu bleiben. Sie hatte zu lange herumgesessen, von Zweifeln wie gelähmt, und konnte sich einfach nicht entscheiden, was die Ausweitung des Geschäfts anging. Ein Spaziergang half ihr meistens, den Kopf wieder frei zu bekommen und zu einer Entscheidung zu finden. Es war, als bewegte sie sich in jeder Hinsicht vorwärts, nicht nur körperlich. Sobald sie ging, schienen sich ihre Batterien wieder aufzuladen.
    Doch Jerry hatte sie gebeten, nicht abends oder nachts spazieren zu gehen. Also war sie mitten in ihrer Lunchpause hinausgegangen, trotz der offenkundigen Nachteile, die ein Mittagsspaziergang in L.A. mit sich brachte. Die Autoabgase zum Beispiel. Vermutlich war es keine gute

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