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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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ist doch deine Spezialität. Du musst das überprüfen – oder du setzt einen der Teufelskerle vom Kapitalverbrechen darauf an.”
    Ihr Gesichtsausdruck schien zu sagen: “Lass mich bloß in Ruhe!”, doch er kannte Mimi. So weit würde sie nie gehen. “Du kennst sie doch, Rick. Sie sind Götter. Dass sie die Sache mit O.J. Simpson verpatzt haben, wird ihnen noch ewig nachhängen, aber trotzdem führen sie sich auf, als könnten sie auf dem Wasser gehen. Was glaubst du, wie groß die Chance ist, sie dazu zu bringen, sich damit zu beschäftigen? Sie werden mich auslachen und nach Palos Verdes schicken.”
    Nur langjähriger Übung war es zu verdanken, dass Rick jetzt nicht lächelte.
    Sie hielt ihm die Karte hin, was er demonstrativ übersah.
    “Es geht nicht, Bayless”, beharrte sie. “Soweit ich weiß, ist der Fall abgeschlossen. Man hat noch nicht einmal die Laborergebnisse abgewartet, so sicher waren sie sich.”
    Rick biss die Zähne so fest zusammen, dass sein Kiefer knackte. “Wie können sie so sicher sein? Über irgendetwas in diesem Fall? Warum haben sie es so eilig, den Fall loszuwerden? Hast du schon einmal
daran
gedacht, Mimi? Ist dir noch nie der Gedanke gekommen, dass hier womöglich etwas nicht mit rechten Dingen zugeht?”
    Mimi seufzte. “Ich weiß, jeder hat heutzutage irgendetwas zu verbergen, aber ist es dafür nicht etwas zu früh? Ich war am Tatort, und für mich war der Fall eindeutig.”
    Darauf hatte Rick gewartet. Genau das wollte er von ihr hören, ohne einen zu neugierigen Eindruck zu erwecken. Besser, er redete noch eine Weile weiter drauflos. “Wie praktisch! Wozu also sollte man sich noch mit den Laborberichten abgeben? Nein, entweder haben sie einen Befehl von oben bekommen, was noch mehr Fragen aufwirft. Oder diese Kerle sind tatsächlich unglaublich faul.”
    Mimi zuckte die Achseln, als wollte sie sagen: wahrscheinlich beides. Sie sah Rick prüfend an. “An deiner Stelle würde ich es als Zufall ansehen. Meinst du nicht, dass es an deiner Vergangenheit liegen könnte, dass du Verschwörungen siehst, wo gar keine sind?”
    “Gerade
wegen
meiner Geschichte kann ich nicht einfach darüber hinwegsehen.” Dann wechselte er das Thema. “Sieh dir die Karte noch einmal an. Erinnerst du dich an den Namen?”
    “Lane Chandler?” Sie schüttelte den Kopf. “Sollte ich?”
    “Wir haben sie wegen Prostitution eingebuchtet, als sie als Jugendliche auf der Straße lebte – als Fünfzehnjährige, um genau zu sein. Heute nennt sie sich Lane Chandler, aber ihr richtiger Name ist Lucy Cox.”
    Entgeistert rollte Mimi mit ihrem Stuhl zurück und starrte auf die Karte. “Heiliger Strohsack! Das ist doch das Gör, das damals die Lawine losgetreten hat! Wenn sie nicht gewesen wäre, würdest du immer noch bei der Sitte arbeiten. Und ich auch.”
    “Ich habe dem Dezernat nie eine Träne nachgeweint. Der Punkt ist, dass Lane Chandler eine kriminelle Vergangenheit hat, auch wenn sie damals noch ein halbes Kind war. Wir müssen wissen, was sie seitdem gemacht hat. Hat sie irgendwelche Vorstrafen als Erwachsene? Liegt irgendetwas über sie vor? Ich würde zu gerne wissen, wie sie an so illustre Kunden wie den Geschäftsführer von TopCo oder Simon Shan gekommen ist.”
    “Sie vertritt Simon Shan?”
    Mimi machte große Augen. Offensichtlich war ihr dieser Name ein Begriff. Rick kannte sich mit dem Gesellschaftstratsch nicht aus, aber er hatte auf Gotcha.com genug gesehen, um zu wissen, dass Lanes Concierge-Service zur Zielscheibe geworden war. Die Tatsache, dass so viele Klienten einer Agentur gleichzeitig in Schwierigkeiten steckten, war auch Seth Black nicht entgangen. Von allen Betroffenen hatte Simon Shan am meisten zu verlieren.
    Zumindest, bis Ned Talbert unter grauenhaften Umständen ums Leben gekommen war. Aber Ned wurde nicht als Klient von The Private Concierge genannt. War er gar kein Kunde gewesen? Oder wusste nur niemand davon? Unabhängig davon hatte Black das Muster auch schon erkannt, bevor Ned starb.
    Rick nannte weitere Namen. “Der Kongressabgeordnete Burton Carr und Priscilla Brandt, die mit ihrem Benimmbuch hausieren geht. Es ist eine ziemlich eindrucksvolle Liste.”
    “Miss Pris?” Mimi wirkte beeindruckt. “Trotzdem, der Fall ist so gut wie abgeschlossen. Ich glaube nicht, dass er wieder aufgerollt wird, nur weil Ned Kontakt zu einem Concierge-Service hatte, dessen Kunden gerade eine Pechsträhne haben. Was vermutest du denn, was dahintersteckt?”
    “Ich weiß

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