Die Assistentin
Vertragsbruchs zu verklagen.”
Die Moderatorin schnappte nach Luft, ebenso wie Darwin. Er fragte sich, ob Lane die Sendung ebenfalls sah. Während sie im Alleingang versuchte, die Agentur zu vergrößern, konnte Priscilla sie vernichten.
Er schnappte sich sein Handy, das neben ihm auf einem Beistelltisch lag. Normalerweise reichte ein Tastendruck, und er wurde sofort zu Lane durchgestellt, aber jetzt erschien die Nachricht, dass der Anruf nicht weitergeleitet werden konnte. Es musste ein Problem mit dem Funknetz geben. Doch das war seltsam, denn hier zu Hause hatte er noch nie Probleme mit dem Empfang gehabt.
Er hoffte, dass es daran lag. Andernfalls würde Val triumphieren – und Lane würde sich womöglich auf seine Seite stellen. Darwins Magen krampfte sich zusammen, als er daran dachte, wie ungerecht das war. Warum musste er immer den Kopf hinhalten, wenn irgendetwas schiefging? In Wirklichkeit war er derjenige, der stets zur Vorsicht geraten hatte. Ihm reichten die Niederlassungen in San Francisco und Las Vegas, und als Lane davon anfing, das Geschäft noch weiter zu vergrößern, hatte Darwin sie gewarnt, dass sie zu schnell wuchsen – und zwar bevor ihre Kunden angefangen hatten, verrückt zu spielen.
The Private Concierge hatte all die Jahre schwarze Zahlen geschrieben. Aber die landesweite Expansion mit Filialen in Dallas, Chicago und New York, wie es Lanes großer Plan vorsah, bedeutete, dass sie sich hoch verschulden mussten. Darwin wollte mehr Zeit, um das Geschäft zu stabilisieren und um ihre Finanzen zu verfestigen. Er wollte Sicherheiten, die ihnen einen gewissen Puffer verschafften, falls irgendetwas schiefginge. Aber Val, dieser Erbsenzähler, hatte Lane nur noch weiter angestachelt. Und jetzt
waren
sie hoch verschuldet. Manchmal fragte er sich, ob Lane durch ihre unruhige Vergangenheit womöglich unfähig war, sich mit einem einmal erreichten Status quo zufrieden zu geben.
Ein Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ, riss ihn aus seinen Grübeleien. Er war aus seinem Schlafzimmer gekommen. Janet! Er ließ das Handy fallen und rannte los.
22. KAPITEL
L ane erwachte in einem Zimmer, das sie nicht kannte. Sie lag auf einem Bett, das von etwas umhüllt war, was wie ein Moskitonetz aussah. Sie schien nicht gefesselt zu sein, aber er hatte ihr die Kontaktlinsen herausgenommen. Genauso gut hätte er ihr die Augen verbinden können. Die Welt wirkte wie ein großes verschwommenes Wandbild. Große Gegenstände wie Schränke und Sessel konnte sie gerade noch erahnen, aber mehr auch nicht.
War das sein Haus? Sie bezweifelte, dass er sie irgendwo anders hingebracht hatte, und der Gedanke, mit ihm allein in seinem Haus zu sein, ließ ihr das Herz bis zum Hals klopfen. Sie hörte immer noch das leise Klicken seiner Waffe. Gott, wie entsetzlich. Und ihr mit Waffengewalt zu befehlen, sich auszuziehen! Sie musste es mit einem Psychopathen zu tun haben.
Er hatte sie mit einem Laken zugedeckt. Darunter war sie immer noch nackt. Aber das war im Augenblick ihr geringstes Problem. Ihr Schädel fühlte sich an, als würde jemand Nägel hineinhämmern. Mit jedem Pulsschlag rauschte das Blut schmerzhaft durch den verletzten Kopf. Sie schloss die Augen.
Ganz ruhig, Lane.
Einen Moment später hob sie vorsichtig den Kopf. Sie hatte Glück, dass sie sich nicht das Genick gebrochen hatte, als sie mit voller Wucht gegen die Trennscheibe in der Limousine geknallt war. Sie konnte alle Finger und Zehen bewegen. Alles schien zu funktionieren, aber sie konnte nicht ausschließen, dass sie andere Verletzungen davongetragen hatte. Gut möglich, dass sie eine Gehirnerschütterung hatte.
Ein schwacher Lichtschimmer fiel durch das verhangene Fenster. Sie wusste nicht, ob es Morgen oder Nachmittag war, aber immerhin war es noch hell.
Sie blieb ganz ruhig liegen und lauschte auf die Geräusche um sie herum, die ihr vielleicht verraten könnten, ob jemand in der Nähe war. Von draußen hörte sie gedämpften Lärm, aber die Quelle war etwas weiter entfernt. Wahrscheinlich waren es Menschen auf der Promenade auf der anderen Straßenseite oder Kinder, die am Strand spielten. Im Inneren des Hauses war es unheimlich still. Es wirkte wie die Ruhe vor dem Sturm, doch vermutlich waren das nur ihre Nerven.
Sie fragte sich, ob er vielleicht schlief. Oder gegangen war. Sie konnte nur hoffen.
Als sie sich aufrichtete, wurde der Schmerz in ihrem Kopf zu einem heftigen tiefen Pochen. Etwas an ihrem Handgelenk lenkte sie
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