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Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)

Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Hunter
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sie sich einen neuen Sugardaddy geangelt hat, kann sie meinen Vater nicht vergessen. Wir haben uns verabredet, um über alte Zeiten zu plaudern.
    Zwei Tage später, als wir bei Fortnum and Mason (ihre Wahl, nicht die meine, denn ich bin pleite) Kaffee tranken, schien sie sich von ihrer Trauer erholt zu haben, denn sie lächelte und strahlte vor Zuversicht. Man hat ihr einen tollen Job bei einer Fernsehsendung angeboten, die ähnlich wie Wer wird Millionär? sein und im September starten soll. Natürlich war sie deswegen sehr aufgeregt. Wir plauderten gleich wie alte Freundinnen. Ich erzählte ihr vom Testament meines Vaters und seiner ungewöhnlichen Aufgabe für mich. Sie war fasziniert davon und hat mir ihre Hilfe angeboten. In diesem Moment fiel mir eine wichtige Eigenschaft von Löwen wieder ein: Sie sind geborene Promis und arbeiten oft im Showgeschäft. Anna kannte bestimmt sehr viele Löwen. Ich war richtig aufgeregt, als ich sie danach fragte. Natürlich fiel ihr auf Anhieb niemand ein, da sie keine Astrologin ist, aber sie hat versprochen, für mich einige Geburtstage herauszufinden und mir jeden passenden Mann vorzustellen. Ich hätte sie küssen können. Was für ein Glücksfall!
    Also lehnte ich mich zurück und wartete. Anna hielt Wort und rief mich einige Tage später tatsächlich an. Sie hatte sich für mich richtig ins Zeug gelegt und sechs Löwe-Männer gefunden, die alle gern zu einer ihrer berühmten Dinnerpartys kommen und mich kennenlernen wollten. Natürlich hatte sie ihnen nichts von meiner Aufgabe erzählt, sondern mich vielmehr als berühmte Astrologin beschrieben, die ihnen etwas über ihre Zukunft erzählen würde. Das kann ich allerdings nicht versprechen. Anna scheint zu denken, dass es bei der Astrologie so ähnlich abläuft, als würde man in eine Glaskugel sehen.
    Die Dinnerparty findet heute Abend in Annas Landhaus in der Nähe von Shere in Surrey statt. Ich darf auch bei ihr übernachten. Da ich noch sehr viel zu tun habe, sollte ich jetzt lieber aufhören, dummes Zeug zu schreiben, und loslegen. Ich muss mir auf der Karte ansehen, wie ich da hinkomme, einige wichtige Dinge einpacken – ich darf meine Strings nicht vergessen – und mich für den großen Abend hübsch machen.
    Ich war relativ früh bei Annas Landhaus eingetroffen, sah umwerfend aus – hoffte ich zumindest – in meinem knielangen goldenen Abendkleid mit Rüschen am Saum. Es war trägerlos und tief ausgeschnitten, sah aber nicht nuttig aus. Löwen mögen Glitzer und Glamour und putzen sich gern heraus.
    Anna nahm mich zur Begrüßung in den Arm. »Du siehst wunderschön aus, Ellie«, lobte sie mich, was meinem Ego sehr gut tat.
    Sie trug ein schlichtes, hochgeschlossenes schwarzes Seidenkleid, das nur wenig Haut freigab, aber ihre Figur perfekt umspielte, und in dem sie unglaublich sexy aussah. Ihr kurzes blondes Haar war modern gestylt, sodass es ungekämmt und ein wenig stachelig aussah, wodurch ihr niedliches Gesicht noch besser zur Geltung kam und ihr Sex-Appeal gesteigert wurde. Kurz spürte ich etwas Neid in mir aufwallen, aber das ging schnell vorüber. Ich warf mein langes blondes Haar in den Nacken und betrat zuversichtlich das Haus.
    Annas neuer Freund, Lester Graham, der in den 70ern eine Quizshow geleitet hatte, wartete im Wohnzimmer. Er stand auf, als ich eintrat, und lächelte mich freundlich an, aber ich war so erschrocken über seine Falten und sein graues Haar, dass ich einige Augenblicke lang wie erstarrt dastand und ihn mit offenem Mund anstarrte. Auch wenn mir bewusst gewesen war, dass Anna auf ältere Männer stand, sah ihre neueste Eroberung doch sehr viel älter aus als mein Vater.
    Anna hakte sich bei Lester ein und lächelte mich erwartungsvoll an. Also riss ich mich zusammen und schenkte Lester mein freundlichstes Lächeln. Er beugte sich vor und gab mir einen Kuss auf die Wange. »Schön, dich kennenzulernen, Ellie.«
    Dann saßen wir drei auf dem Sofa, Lester in der Mitte, der uns beide strahlend ansah. Irgendwie kam es mir komisch vor, dass er anwesend war, und ich verspürte eine gewisse Abneigung gegen ihn. Ich wollte Anna ganz für mich alleine haben.
    »Die anderen werden bald hier sein«, meinte Anna kichernd und drückte ihren Kopf gegen Lesters Hals. »Wir essen um acht.«
    Es dauerte einige Sekunden, bis mir klar wurde, dass »die anderen« meine Löwe-Männer sein sollten.
    Nach einer halben Stunde angestrengter Konversation, die von Lesters langweiliger Stimme dominiert wurde,

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