Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
fragen, ob man den Körper überhaupt so verdrehen konnte.
Ich war so ins Lesen vertieft, dass ich gar nicht mitbekam, dass Ross das Zimmer betrat.
»Gefällt dir das Buch?«, fragte er und sah mir über die Schulter.
Ich sprang vor Schreck auf und ließ das Buch auf den Boden fallen.
Ross hob es auf und sah sich den Titel an. »Ah ja. Daran erinnere ich mich. Ich habe es ein paar Mal gelesen. Das ist aber schon eine Ewigkeit her. Heutzutage habe ich deutlich mehr Übung in diesen Dingen.« Er reichte mir das Buch. »Du kannst es dir gern ausleihen, wenn du möchtest.«
Also stand er durchaus auf Gruppensex. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Beim Lesen fand ich das ja sehr aufregend, aber wollte ich an so etwas wirklich teilnehmen? Ich war mir nicht sicher.
»Guck nicht so empört, Mariella. Nimm das Buch. Du kannst auch gern noch ein paar andere ausborgen. Schließlich hast du ja gesagt, dass du mit Sex experimentieren würdest.«
»Das waren Zoes Worte, nicht meine«, erwiderte ich steif. »Und ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.« Ich schob das Buch zurück ins Regal und setzte mich aufs Sofa. Dabei musste ich ein leichtes Zittern unterdrücken.
Ross setzte sich neben mich. Ich rückte ein Stückchen von ihm ab, und er wirkte auf einmal ein wenig angespannt.
»Ich glaube, wir sollten hier erst mal was richtigstellen, meinst du nicht auch, Mariella?«
Ich drehte mich zu ihm um. »Mein Name ist Ellie. Warum wollen mich alle unbedingt Mariella nennen?«
»Weil das ein wunderschöner Name ist. Italienisch, nicht wahr?«
Ich spielte nervös an meinen Fingern herum. »Ja. Meine Mutter war Italienerin.«
Seine Nähe war mir auf einmal überdeutlich bewusst. Er strömte einen starken, maskulinen Geruch aus, der mich sehr antörnte. Meine Muschi pochte noch immer ein wenig, und mein String war feucht. Ich wollte ihn so sehr, und er hatte mich noch nicht mal angefasst. Noch irritierender war, dass meine üblichen Verführungstechniken irgendwie nicht so recht zünden wollten.
»Okay, Ellie«, fuhr er fort. »Du bist hergekommen, weil du Sex mit mir haben willst als eine Art Experiment für ein Buch, das du schreibst, ist das richtig? Was ist das für ein Buch?«
»Es geht um Astrologie«, antwortete ich mit leiser Stimme. »Wie sich das Sternzeichen eines Mannes beim Sex auswirkt.«
»Ah, interessant. Du brauchst einen Wassermann, und schon sitzt du bei mir.«
Ich nickte. »Das ist alles. Bist du jetzt enttäuscht?«
»Ganz und gar nicht. Ich bin beeindruckt und stolz, dass du mich ausgesucht hast, Teil deines Buches zu werden, aber ich sollte dich warnen. Ich stehe nicht so auf schnelle, stinknormale Ficks. Die machen mich nur selten an. In letzter Zeit bevorzuge ich andere Dinge …«
»Wie Gruppensex«, fiel ich ihm ins Wort.
»Ja, das auch, aber nicht immer. Alles, was ungewöhnlich, exotisch oder aufregend ist, macht mich an. Und ich hatte gehofft, dass du auch so etwas im Sinn hättest.«
»Ich? Im Leben nicht.«
Ross seufzte enttäuscht. »Du wärst zufrieden damit, mich für einen schnellen Fick auf dem Sofa zu benutzen, was?«
»Nein, natürlich nicht«, protestierte ich.
Spontan wechselte er das Thema. »Bist du noch mit Ryan zusammen?«
»Ja. Wir sind sehr glücklich«, antwortete ich und war gleich in Abwehrhaltung.
»Tja, dann solltest du vielleicht lieber zu ihm nach Hause gehen.«
Ich war verblüfft, und das nicht nur über die Kälte in Ross’ Stimme, sondern auch über die Tatsache, dass er gar nicht mit mir schlafen wollte. Wie erstarrt saß ich da, starrte ihn an, und mir stiegen die Tränen in die Augen.
Das schien Ross nicht zu beeindrucken. »Tränen ziehen bei mir nicht, Mariella. Ich mag Frauen, die keine Hemmungen haben und offen sind. So hatte ich dich eigentlich auch eingeschätzt.«
»So bin ich auch«, erwiderte ich, aber meine Stimme klang selbst in meinen eigenen Ohren furchtbar weinerlich. All meine Courage schien mich verlassen zu haben.
Er wurde langsam wütend. »Ich lasse mich nicht für einen schnellen Fick in meiner eigenen Wohnung benutzen, nur damit du dein Buch schreiben kannst. Du solltest jetzt lieber gehen.« Bei diesen Worten stand er auf, ging aus dem Zimmer und ließ mich wie ein dummes kleines Schulmädchen sitzen, das unartig gewesen ist und bestraft werden musste. Ich saß niedergeschlagen da, doch dann stieg die Wut in mir auf, als ich mich an meine Schulzeit erinnerte und daran, von den Lehrern auf dieselbe Weise
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