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Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M G Stonenger
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einen Weg weiter suchen. Ich glaube in dieser Richtung.“ Sie zeigte mit dem Finger in eine Richtung, in der der Köcher in verschiedenen Abständen Vorsprünge aufwies, die eine Art Treppe bildeten.
    „ Der Weg war gestern noch nicht da!“, platzte Ersip heraus.
    „ Der Weg war bestimmt schon da. Wir haben ihn nur nicht gesehen weil du die ganze Zeit nichts anderes getan hast als mich zu blockieren.“, motzte Seireo den Händler an.
    „ Was soll das heißen? Ich, dich, blockieren?“, herausfordernd sah er den Dieb mit zusammengekniffenen Augen an.
    „ Wenn du nicht dauernd streiten müsstest, dann wäre uns das bestimmt gestern schon aufgefallen.“, konterte Seireo wieder.
    „ Schluss jetzt!“, rief Sam. Er hatte die Nase voll von dem Gezanke der beiden. „Bevor wir uns stundenlang durch den Morast kämpfen, versuchen wir den Weg, den Aura vorgeschlagen hat.“, bestimmte er schließlich.
    „ Ich bin auch dafür, dass wir lieber im Trockenen in die Irre laufen anstatt uns die Füße da unten wieder aufzuweichen.“, pflichtete Gilbert dem Beschluss bei.
    Nachdem sie alle noch ein bisschen gesessen hatten und ihre Becher geleert waren, packten sie zusammen um ihren Weg fort zu setzen.
    „ Der Weg den wir jetzt gehen werden“, flüsterte Marc seiner Schwester in einem unbeobachteten Augenblick zu, „der war gestern wirklich noch nicht da, oder?“
    „ Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht.“, gab sie zurück.
    „ Deine Magie muss sehr viel stärker geworden sein.“, vermutete er.
     
    Gerd Gerson, der sich seit Wochen mit unruhigen Träumen herumplagte sofern er denn überhaupt in der Lage war zu schlafen, wälzte sich auch in dieser Nacht von einer Seite auf die andere. Anfangs hatten sich Träume über die Legenden von Wheed in seine Träume geschlichen. Geschichten, an die er seit er erwachsen war, nicht mehr wirklich geglaubt hatte, die er aber sehr mochte. Aura war, was das anging, zu hundert Prozent nach ihrem Vater gekommen. In den letzten Wochen hatten sich die Träume allerdings verändert. Sie wurden realistischer, häufiger, brutaler und wichen von den Geschichten in immer mehr Punkten ab. Seine Kinder schienen plötzlich eine Rolle darin zu spielen. Erst konnte er sich nur bruchstückhaft an die Bilder der Nacht erinnern. Edelsteinovale, ein Schmuckring, seine Tochter und sein Sohn. Verworrene Träume von irgendwelchen Männern die sich die Wächter zu nennen schienen. Dann fingen sie an ihm ganze Geschichten zu erzählen, die ihm auch nach seinem Erwachen im Gedächtnis blieben. Ein Wald, der Goldbaum, ein fremder Mann, Blut und Mord. Das alles schlich sich zusammenhanglos in den Nächten durch seine Gedanken. Der Goldbaum war der erste Traum, an den er sich komplett hatte erinnern können, als er erwachte. Dieses Mal war es ein Weg durch den Nebel, Moor, ein schwarzer Pfahl aus Felsgestein, der immer wieder neue, silbern glänzende, schwarze Brocken zu schwitzen schien, die sich in der Hand seiner Tochter sammelten. Er hatte Pfeife geraucht und mit dem Mundstück in einem alten Werk herum gedeutet. Das seltsamste aber war, er hatte an diesem Morgen noch den Geschmack des Kuwitkrautes aus der Pfeife auf der Zunge gehabt. So real wie in dieser Nacht war ihm noch kein Traum vorgekommen und er hatte einige Augenblicke gebraucht um wieder in die Realität zu gelangen. Mit irgendjemand darüber zu reden wagte er nicht. Die Angst als verrückt zu gelten unterstützte sein Schweigen. Auf die regelmäßige Besorgnis seiner Frau antwortete er nur, er hätte wieder einmal schlecht geträumt. Und das läge nur daran, dass er so lange schon nichts mehr von seinen Kindern gehört hätte.
     
    Die Wanderung von einer Felsterrasse zur nächsten war nicht so anstrengend wie sie zuerst gedacht hatten. Es waren immer nur kleine Stücke, die erklommen werden mussten, bis es wieder ein gutes Stück gerade aus ging. Sogar der alte Riggold bewältigte die steinernen Stufen ohne sich wirklich anstrengen zu müssen. Als sie den Gipfel endlich erreicht hatten, sahen sie schon von der Ferne den schwarzen Pfahl im Licht der beiden Sonnen glänzen. Das letzte Stück bis zu ihrem Ziel war leicht für sie zu schaffen und sie erreichten es mit wenigen hundert Schritten. Um den Pfahl herum lagen lauter Steine, die Aura schon am Morgen beschrieben hatten. Seireo und Ersip packten sich ihre Taschen voll. Der Dieb liebte alles was glänzte und der Händler überlegte, noch während er die funkelnden, schwarzen

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