Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
Linien über die Zeichnung und beschrieb einen Weg der erst in die entgegen gesetzte Richtung führte, in die sie wollten, dann aber eine Wendung machte und auf eine Felswand zulief. Sie würden direkt auf der Steilwand, die ihnen über die flache Seite des Berges im Weg stand, herauskommen. Von dort aus wären sie nicht mehr weit von dem Plateau entfernt auf dem in einer Senke der Sol See lag.
„ Wir würden von der Seite der Höhle her kommen.“, stellte Randag fest und sah sie mit einem wohlwollenden Blick an. Er fragte sich, warum er diese Möglichkeit nicht entdeckt hatte, die ganz klar zu sehen war seit Aura sie darauf gestoßen hatte.
„ Wir versuchen es.“, setzte Sam den Weg fest.
Sie mussten ein ganzes Stück an dem Gebirgsfuß entlanglaufen bis sie an die Stelle kamen, an der die Klamm direkt in den Felsen zu laufen schien. Der Durchgang war eng. Stellenweise hatten die kräftiger gebauten Männer unter ihnen einige Mühe sich durchzuzwängen. Immer wieder blieben sie mit Kleidern, Taschen, Bündeln und Ellenbogen hängen und schürften sich die Haut auf. Der Gang durch den Fels schien endlos zu sein, doch plötzlich standen sie auf einer Lichtung.
Eine runde Fläche, von vielleicht fünfzig Schritt Durchmesser, mit einer saftig grünen Wiese und duftenden, bunt blühenden Krauten. Die Sonnen standen im Zenit und das Licht floss in den zylindrischen Aufbau um dieses Paradies mit seinen schillernden Farben zu erleuchten. Viele Quellen sprudelten munter aus einer der Felswände um sich etwas weiter unten in einem steinernen Becken zu sammeln und mit einem Bach, der daraus entsprang wieder im Gestein zu verschwinden. Licht und Dunst der sprudelnden Wasser zeichneten bunte Farben in die Luft. Tropfen an den Wänden speisten Farne die sich in den Ritzen der Felsen angesiedelt hatten. Bunte Falter und kleine Vögel tanzten in der Luft. Ein Paradies in mitten von grauem Stein. Abgeschirmt von dem Rest der Welt.
Sie füllten ihre Wasserbehälter an dem steinernen Becken.
„ Wir bleiben kurz hier. Ich werde nach einer Möglichkeit suchen weiter zu kommen.“, sagte Randag.
Er sah sich nach einem Aufstieg um. Seine Suche dauerte nicht lange. Es gab dort tatsächlich eine Art schmalen Pfad, der von diesem Idyll aus nach oben führte. Versteckt hinter einem Wasserfall aus Steinseilkraut, der in dichten Reihen von den Felsen herunterhing, verlief er ein Stück die Wände entlang bevor er sich im Fels weiter fortsetzte.
Sie wanderten auf ihm entlang und er führte sie einen ganzen Tag in die verkehrte Richtung. Stetig ging es bergauf. Nicht so steil wie die Schicksalstreppen, dafür in gewundenen Schlingen beinahe doppelt so lang. Erst spät abends fanden sie einen geeigneten Platz um zu lagern. Es war nicht leicht, alle Zelte auf der kleinen ebenen Fläche, die sie gefunden hatten, unter zu bringen aber sie schafften es. Sie befanden sich auf einer natürlichen Wendeplatte. Ab Morgen würde der Weg sie in die richtige Richtung führen. Der Nachtwind zog an den Planen. Hier oben waren sie nicht geschützt.
Am nächsten Morgen ging es weiter. Der Weg wurde schwieriger und sie brauchten mehr Zeit als sie glaubten. Die Schätzung, die Sam abgegeben hatte, dass sie ihr Ziel bis zum Abend erreichen würden, löste sich bereits am Vormittag in Luft auf. Immer wieder kamen größere Brocken vor, die sie nicht umgehen konnten und überklettern mussten. Marc war einmal abgerutscht und hätte Randag ihn nicht blitzschnell gegriffen, wäre er zwei Mann hoch gefallen. So kam er mit ein paar Schürfwunden an den Händen davon. Entsetzen lag in Sams Blick. Die Deutung der Sternbilder, die Gruppe würde Einen von ihnen verlieren lastete die ganze Zeit schon auf ihm. Den Wahren verlieren zu können war jedoch ein Gedanke, eine Möglichkeit, die er nicht in Erwägung gezogen hatte. Das war etwas, was nicht passieren durfte. Marc war nur knapp davon gekommen sich den Hals brechen zu können. Von da an banden sie sich alle in einer Reihe an einem Seil fest. Sollte einer fallen, so könnten ihn die anderen halten. Bis zur letzten Etappe hatte diese Sicherung außer dem Alten Mort auch Selben Sint und Gilbert Heck vor einem Absturz bewahrt.
In der nächsten Nacht fanden sie keinen so guten Lagerplatz mehr. Die Zelte mussten eingepackt bleiben und sie suchten sich jeder einen einigermaßen geraden Flecken auf dem sie sich mit Decken eingemummelt in Gruppen zum Schlafen hinlegen konnten. Es war unbequem und den Wind nicht
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