Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
blaue Mond sich erhob wäre die Stunde endlich gekommen in der sich alles entschied.
Die Dämmerung setzte ein und mit ihr ein prächtiges Farbenspiel aus Gelb, Orange, Purpur, Violett und Blau. Grüne Schlieren zogen sich an den Wolken entlang. Die Wächter gedachten Mort Rieger, der jetzt nicht mehr unter ihnen weilte. Sie saßen mit gesenkten Köpfen an der steinernen Tischplatte und summten das Lied der Toten für ihren Freund. Eine richtige Totenfeier abzuhalten, so wie es Brauch war, blieb ihnen verwehrt.
Plötzlich schossen Männer aus den hohen Wassergräsern auf sie zu und bevor die Trauernden begriffen was passierte, waren sie gezwungen sich zu verteidigen. Sie rangen, schlugen und wehrten sich.
Gordul, der auf Sam losgegangen war und ein Seil in Händen, dieses von hinten um ihn geschlungen hatte, bekam eine gewaltige Kopfnuss von dem ehemaligen Riegenmitglied das seine Hände nicht mehr bewegen konnte. Das Seil schnitt schmerzhaft in Sams Oberarme ein. Der Angreifer hatte mit aller Kraft zugezogen und er hatte mit dem Kopf ausgeholt und nach hinten geschlagen. Gordul hatte nicht mit so viel Gegenwehr gerechnet. Er hatte gehofft, das Überraschungsmoment würde besser wirken. Blitzschnell drehte sein Opfer sich um, erkannte seinen Gegner der vor Schmerz aufheulte und setzte mit der Faust zu einem weiteren Treffer an. Seine Knöchel schlugen hart auf die Hakennase, es knackte deutlich bevor Blut hervor zu sprudeln begann. Sam nahm das Seil auf, das dem Riegenoberhaupt vor Schmerz aus den Händen geglitten war und schlang es um den schmerzgeplagten Angreifer. Irgendwie schaffte dieser es sich aus der Fesselung wieder zu befreien und ging erneut auf ihn los.
Anken war auf Randag losgegangen, der sich nicht ganz so überrascht von dem Angriff zeigte als er gehofft hatte. Der Dolch den Anken in der Hand hatte blitzte im Lichtspiel der Dämmerung auf. Auch die Gegenseite besaß eine blitzende Waffe. Breitbeinig umkreisten sie sich gegenseitig. Wer würde den ersten Schritt machen? Bewegungsabläufe in Form von Bildern flossen durch Ankens Kopf. Würde er werfen, könnte der Gegner in der Zeit bis er den Arm hob vorstürmen und ihn einfach abstechen. Die Entscheidung wurde ihm von Randag abgenommen der plötzlich einen Schritt auf ihn zu trat und angriff. Er hatte alle Mühe dem Stich auszuweichen und wieder umkreisten sie sich.
„ Was ist los mit dir? Bist du hier um zu tanzen? Oder bist du einfach nur zu dumm das zu tun weswegen du hier bist?“, fragte Randag reizend. Er wollte Anken aus der Fassung bringen, damit dieser Fehler machte. Wut stieg in Anken empor wie flammendes Feuer. Randags Plan, ihn aus der Reserve zu locken ging auf. Anken selbst war es, der Spott und Hohn verteilte als wären es Begrüßungen. Niemand hatte es je gewagt dies auch bei ihm zu tun. Er griff an. In diesem Moment schnellte der Fuß des Gegners in seine Richtung und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Der Dolch flog in einem hohen Bogen und landete mit einem platschenden Geräusch im See. Randag steckte den seinen weg während sein Gegner die schmerzende Hand hielt und forderte ihn auf wie ein Mann zu kämpfen und nicht wie ein Feigling. Anken und Randag prallten wie zwei rasende Naturgewalten aufeinander, lagen auf dem Boden und abwechselnd landeten ihre Fäuste in den Gesichtern ihres Gegners.
Die restlichen Männer waren in ähnliche Kämpfe versunken aus denen Schreie, Flüche und Beleidigungen ertönten.
Der junge Tieben entwickelte Kräfte die ihm niemand, mit seiner schmächtig wirkenden Statur, zugetraut hätte. Er und Darus waren in eine Art Knoten versunken der aus Beinen, Armen und Seilen bestand. Die Wächter wehrten sich mit allem was sie aufbringen konnte gegen die drohende Niederlage.
Nur Riggold Barbruck hatte sich nicht in den Kampf geworfen. Er war zu alt um zu kämpfen und es lag auch nicht in seinem Interesse jemanden zu töten. Es lag nicht in seinem Interesse noch länger der Riege anzugehören. Am Ufer verborgen beobachtete er den Verlauf des Kampfes. Es schien als würde die Riege die Oberhand gewinnen. Er wollte nicht mehr davon sehen. Unbemerkt machte er sich auf den Weg zu dem Grasflecken auf dem er nach dem Aufstieg beinahe zusammengebrochen wäre.
Ein markerschütternder Schrei drang aus der Kehle des Mannes der über den Rand des Plateaus fiel. Jerol Fald hatte einen jungen Mann mit langen dunklen Haaren angegriffen. Sie rangen gefährlich nah am Abgrund um ein gebogenes Messer. Ein
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