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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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kaufen, will jedoch, daß sie noch gereinigt werden, bevor sie geht. Kein Problem, versichert ihr Chey.
    »Ich will glatte Munition.«
    »Explosive?«
    Tikki schüttelt den Kopf. Eine kleine Sprachverwirrung, Cheys Fehler. Sie hat gelegentlich schon Explosivgeschosse benutzt, mag sie aber nicht. Sie schränken ihre Möglichkeiten zu sehr ein. Sie will sich keine Gedanken darum machen müssen, was wohl mit ihrer Hand und vielleicht ihrem ganzen Arm passiert, wenn sie jemandem eine Kanone in den Bauch rammt und dann abdrückt. Hinzu kommt, daß bei diesem speziellen Job Explosivgeschosse für die Arbeit, die ihr vorschwebt, ungeeignet wären.
    »Beschichtete Kugeln. Teflon.«
    »Ah«, lächelt Chey. »Gelglatt. Sehr gut.«
    Tikki lächelt ausreichend, um Zustimmung auszudrücken. Gelbeschichtete, panzerbrechende Kugeln durchschlagen so ungefähr alles - Körperpanzer, Metall, was es gibt.
     
    »Wie viele?«
    »Sechs.«
    »Für die Knallfrösche?«
    Tikki schüttelt den Kopf. »I.M.I. SP-57 in der Fünfmillimeter-Ausführung. Fabrique SMP-2A Schalldämpfer. Ares Nachtsichtgerät, variable Vergrößerung bis auf das Zweihundertfache. Lumex Laserzielsystem. Armsman mattschwarze Lackierung.«
    Chey nickt und nickt und runzelt dann die Stirn. »Äh, I.M.I. sehr schwer«, sagt er. »Schwer zu finden. Viele Nachahmungen. Viele schlechte noch dazu. Ich verkaufe nur erstklassige Ware. Kann dir die Walther XP-700 besorgen, mit allem, was du willst, null Problemo.«
    »Wie lange?«
    »Für die I.M.I.? Vielleicht ein paar Tage. Ohne Gewähr. Walther in Spitzenqualität? Zwei Stunden.«
    Tikki bevorzugt die unglaublich gut ausbalancierte I.M.I., aber sie hat die Walther mit gleichem Erfolg benutzt. Entsprechend modifiziert, genügen beide Waffen ihren Ansprüchen. Sie nickt. »Walther.«
    Chey ruft den Jungen aus dem Nebenraum und redet ein paar Sekunden lang auf ihn ein. Der Junge nickt und saust davon, als hinge sein Leben davon ab. Chey hält zwei Finger hoch. »Zwei Stunden. Dann ist alles fertig. Einschließlich Feineinstellung für Sichtgerät und Zielsystem. Was noch?«
    »Stell alles auf zweihundert Meter ein.«
    Chey nickt. »Was noch?«
    »X-Kappen für die MPs.«
    »Zwei volle Clips?«
    »Vier.«
    Als Tikki mit den Waffen in der Hand geht, ist sie von Cheys Fähigkeiten mehr als beeindruckt. Gute Waffentechs sind schwer zu finden.
    Wie er gesagt hat, es gibt viele Nachahmungen.

11
     
    Ohara läßt seine Beretta 101-T in das flache Halfter an der linken Hüfte gleiten, dann strafft er sich
    und schließt sein Anzugjackett. Sein Spiegelbild ist zufriedenstellend, wenn nicht gar erfreulich. Der graue Maßanzug ist von Dunhill, das Hemd ein Barton & Donaldson, die Krawatte von Paul Stuart - konservativ geschnitten, fehlerlos verarbeitet und speziell auf seinen Körperbau zugeschneidert. Die Waffe ist buchstäblich unsichtbar, verborgen.
    Am erfreulichsten ist jedoch das Wissen, wie sich sein Aussehen dank einer großzügigen Nuyen-Investition verbessert hat. Zwar hat er das mittlere Alter fast hinter sich, aber er sieht viel jünger aus mit seinem vollen, kurzgeschnittenen Haar, dem Gesicht, in dem sich Selbstvertrauen und Kraft widerspiegeln, und dem kräftigen Körperbau. Niemand, der ihn vor zwei oder drei Jahren zum letztenmal gesehen hat, würde ihn jetzt erkennen. Sogar seine Stimme ist anders. So vollständig ist die Verwandlung.
    Christie kommt aus dem Bad. Sie trägt einen Bademantel aus leuchtend orangerotem Satin, der kaum verbergen kann, wie ausladend sie oben herum ist, und der weiter unten klafft. Die verführerische Schnalle geht direkt auf ihn zu und schmiegt sich an ihn. Der Duft ihres Parfüms und das warme Gewicht ihrer Brüste, die sich gegen seinen rechten Arm pressen, wecken genau dort einen bescheidenen Drang, wo er solche Dinge am stärksten spürt.
    Mit einem Lächeln schiebt ihm die Schnalle eine Plastikhülle in die Innentasche seines Jacketts. Ohara weiß, was darin ist, noch ein BTL-Chip. »Etwas Besonderes«, hat sie ihm versprochen. Aus privater Quelle. Ohara hat eigene Quellen, aber die Chips, die Christie bislang besorgt hat, waren nichts weniger als spektakulär.
     
    »Bleib nicht zu lange«, gurrt sie. »Du weißt, wie hungrig ich werde, wenn du nicht da bist.«
    Ohara verkneift sich ein Lächeln und richtet seine Krawatte. Das Gute daran, ein Paar Schnallen wie Christie und Crystal anstatt nur einer zu haben, ist die Tatsache, daß sie sich miteinander beschäftigen können, wenn ihr

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