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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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Armschützer die Wirkung des Schlags noch verstärkt. Ein Mann wird zur Seite geschleudert und stürzt blutüberströmt zu Boden. An jedem anderen Ort hätte dies einen Aufruhr verursacht. Hier ist dieser Zwischenfall jedoch lediglich ein weiterer Bestandteil der nächtlichen Unterhaltung. Der Seven Circles Club ist kein gewöhnlicher Nachtclub. Hier mischen sich die Pinkel, Lohnsklaven und Execs unter die Möchtegern-Messerklauen, die Chippies und die Freaks, um an den dekadentesten Vergnügungen teilzuhaben und das Leben am Abgrund zu erfahren.
    Der Mann bleibt blutend liegen. Leute jubeln, grölen, applaudieren. Eine Frau, die wenig mehr als beschlagene schwarze Strapse trägt, kreischt auf und geht wie eine Katze auf Tikki los, die Finger gespreizt, als wolle sie Tikki das Gesicht zerkratzen. Tikki schwingt den Fuß und tritt der Frau die Beine unter dem Körper weg. Die Schwerkraft und der harte Boden erledigen den Rest.
    Beute sollte den Jäger respektieren oder bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. Das ist der Lauf der Natur.
    Das Gejohle wird lauter.
    Tikki geht weiter die Rampe hinunter.
    Der Höllenschlund leuchtet in einem feurigen Dunst. Adama sitzt in seinem schwarzen Anzug an einem Tisch, lächelt und befingert seinen Gehstock. Nicht weniger als sieben Frauen leisten ihm Gesellschaft, scharwenzeln um ihn herum, küssen ihn, kichern und lachen, flüstern in seine Ohren. Jede der sieben könnte direkt einer Bodyshop-Reklame entsprungen sein. Im feurigen Dunst des Höllenschlunds scheinen alle sieben rothaarig zu sein. Als Tikki sich dem Tisch nähert, gestikuliert Adama kurz. Die sieben Frauen gurren und lächeln, beugen sich hinunter, um ihn zu umarmen und auf Kopf und Hals zu küssen, und wenden sich dann zum Gehen.
    »Bleibt nicht zu lange«, sagt Adama.
    Alle sieben drehen sich um und versichern ihm, daß es nicht lange dauern wird, lächeln und winken noch einmal und verlassen den Tisch dann endgültig. Tikki fragt sich, wie sie ihn vor dem Hintergrund der dröhnenden Musik überhaupt verstanden haben.
    Adama lächelt Tikki zu. Mit einer knappen Handbewegung lenkt er ihren Blick auf gewisse Dinge auf dem Tisch, eine Packung Dannemann Lonja Zigarillos und einen Krug, dessen Inhalt wie Cidre riecht. Die Zigarillos sind keine Überraschung. Adama überschüttet sie seit ihrem ersten Job für ihn förmlich damit. Sie fragt sich, wo er den Cidre bekommen hat. Ihr Lieblingsgetränk ist nicht gerade alltäglich. Sie läßt die Zi garillos in ihre Jackentasche gleiten, probiert den Cidre und stellt den Krug wieder ab.
    »Irgendwelche Probleme?« fragt Adama.
    Probleme? Tikki schüttelt den Kopf. Das Attentat auf Tomita Haruso und seine Yakuza-Kameraden im Ardmore Royal Residence Plaza ist völlig nach Plan gelaufen. Absolut keine Probleme.
    »Gut. Sehr gut.« Adama lächelt, nippt an seinem Drink. »Wir müssen über mein nächstes Ziel reden.«
    »Jetzt?«
    »Nun...« Adama hält inne, um sein Lächeln aufzufrischen. »Später vielleicht. Jetzt habe ich anderes zu tun. Sie verstehen.«
    »Sicher.«
    »Meine Leandra«, fügt er lächelnd hinzu. Dann wedelt er mit der Hand, als wolle er den Zigarettenqualm vertreiben. »Oder haben Sie etwas auf dem Herzen?«
    Tikki nickt. Eine Sache sollte nicht unerwähnt bleiben, wenn man ihre Bedeutung berücksichtigt.
    »Und das wäre?«
    »Ein möglicher Gegner ist aufgetaucht.«
    »Tatsächlich.« Adama lächelt, als sei er zufrieden. »Jemand will gegen mich vorgehen?«
    »Das wäre möglich.«
    »Sie meinen, man hat meine Hauptwaffe aufs Korn genommen.«
    Tikki nickt. Die ›Waffe‹ auf die er sich bezieht, ist selbstverständlich sie. Adama scheint nicht sonderlich überrascht zu sein, und das mit Recht. Er sollte nicht im geringsten überrascht sein - Tikki ist es jedenfalls nicht. Sie hat vom ersten Augenblick an, da sie mit der Arbeit für Adama begann, mit Vergeltungsmaßnahmen gerechnet. Das ist ein Berufsrisiko. Menschen scheinen das essentielle Wesen ihrer Existenz nie zu begreifen, daß nämlich die überwiegende Mehrheit von ihnen Beute ist und sie im wesentlichen dazu geboren wurde, sich fortzupflanzen und zu sterben.
     
    Selbst der harmloseste Mensch scheint zu glauben, er besäße Rechte und Kräfte eines Jägers. Die wenigen Jäger innerhalb der menschlichen Rasse wie die Yakuza scheinen sich für unüberwindlich zu halten, und so darf es nicht verwundern, wenn sie sich gegen einen anderen Jäger wenden.
    Tikki weiß damit umzugehen. Zuerst wird sie

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