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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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durch den Flur und in sein Zimmer. Dana wird langsam zum Problem. Seit wann ist sie so empfindlich? Sie will niemanden umbringen, sie will niemandem weh tim - was kommt als nächstes? Als nächstes tut sie nichts mehr, was nicht nett ist. Magierin hin oder her, wenn es noch schlimmer mit ihr wird, als es ohnehin schon ist, ist sie draußen. Hammer hat genug damit zu tun, das Team zusammenzuhalten und zu verhindern, daß sie alle ins Gras beißen, um sich noch mehr totes Gepäck aufzuhalsen.
    In seinem Zimmer ist nicht sehr viel, was er braucht. Der größte Teil seiner Ausrüstung befindet sich unten im Lieferwagen. Er wirft alles, was er absolut nicht zurücklassen kann, in einen Matchbeutel und wirft ihn sich über die Schulter.
    Die Gefahr besteht darin, daß die verdammte Decker-Schnalle, Angel, den Run bei dem Versuch vermasselt hat, in die Datenbank eines echt großen Konzerns einzudringen. Die Megakonzerne sind alle multinational. Manche haben Büros und/oder Zweigstellen direkt hier in Philly. Diejenigen ohne hauseigene Sicherheit haben Sicherheit unter Vertrag, und was diese Vereine mit Vorliebe tun, ist, Decker zu jagen, die in die Datenbanken ihrer Arbeitgeber eindringen. Manchmal dauert es ein paar Stunden oder sogar Tage. Der Witz ist, daß manche dieser Vereine wie die Roten Samurai von Renraku oder die Söldner der First Force dafür bekannt sind, daß sie zuerst schießen und dann fragen - falls noch jemand lebt, den sie fragen können. Hammer wird nicht hier herumhängen, bis er das Knattern eines Northrop Kampfhubschraubers oder, noch schlimmer, eines Hughes Stallion hört, der ein Angriffsteam auf dem Dach absetzt.
    Als Hammer sein Zimmer verläßt, hastet Axle gerade in den gegenüberliegenden Schlafraum und fängt an, in seinen Sachen herumzuwühlen, offenbar um zu packen. Hammer kehrt ins Wohnzimmer zurück. Dana hat sich über die Deckerin gebeugt. Die Hände der Magierin leuchten grün, und Angel stöhnt leise.
    »Zwei Minuten«, sagt er.
    »Hammer, bitte!« Dana wirft einen hektischen Blick über die Schulter. »Ich darf das hier nicht überstürzen.«
     
    Erste Hilfe ist, wie Hammer sehr wohl weiß, nicht gerade Danas starke Seite. Es hat eine Zeit gegeben, damals, als sie und Hammer sich kennengelemt haben, als sie sich überhaupt nichts aus Leuten zu machen schien. Erste Hilfe? Wichtig war nur magisches Wissen. Das Manipulieren der Kräfte, der Elemente. Das Aufdecken von Geheimnissen. In letzter Zeit hat es den Anschein, als würde sie nur noch jammern und stöhnen. Sie verliert ihren Biß, hat es nicht mehr drauf. Vielleicht ist sie nicht gut genug für die Magie, die sie praktizieren will. Wer weiß? Letzten Endes spielt es keine Rolle. Sie ist nicht unersetzlich.
    »Zwei Minuten.«
    Dana stöhnt leise, ebenso wie ihre Patientin. Hammer durchquert den Raum und betritt den Lastenaufzug. Axle kommt mit zwei Koffern in der Hand durch den Flur und in das Wohnzimmer gelaufen. Dana ruft ihn, und der Rigger dreht sich tatsächlich um und bleibt stehen. Hammer beißt die Zähne zusammen und drückt verbissen auf einen Knopf. Die Türen schließen sich. Der Aufzug fährt abwärts. Eine Sache wird Hammer ganz bestimmt nicht vermissen: Der Aufzug ist zu verdammt langsam.
    Der Lieferwagen wartet an der Verladerampe hinter dem Haus. Hammer reißt die Seitentür auf und steigt ein. Er legt den Matchbeutel zum Rest seiner Ausrüstung und klemmt sich hinter das Steuer.
    Etwas mehr als zwei Minuten später öffnet sich die Hintertür des Gebäudes, und Dana und Axle kommen heraus. Sie tragen jeder einen von Axles Koffern und haben die Decker-Schnalle in die Mitte genommen. Angel sieht mehr oder weniger bewußtlos aus. Ihre Augen sind kleine Schlitze, und ihr Kopf schwankt hin und her. Sie stolpert, und die drei fallen beinahe von der Verladerampe. Hammer flucht. Weitere dreißig Sekunden vergehen, bis die drei schließlich im Lieferwagen sind und die Seitentür geschlossen haben. Hammer startet den Motor und fährt um das Gebäude zu der Gasse, die auf die Hauptstraße führt.
    Die Gasse entlang kommt irgendeine Partymaus oder Straßenschnepfe, die Hammer noch nie in dieser Gegend gesehen hat.
    Ein Gutes hat die Schnalle, Schnepfe, was auch immer - volle Haare, ein umfangreicher schwarzer Lockenschopf. Hammer mag das. Sie trägt eine schwarze Visierbrille, eine schwarze Fransenjacke mit goldenen Abzeichen und eine fast durchsichtige schwarze Bluse, die ihre Brust bedeckt - teilweise. Ihr Rock ist kaum

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