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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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Leibwächter spielen, so daß Adama seine Nacht unbeschwert genießen kann. Dann wird sie auf die Jagd gehen und diese stupide Beute aufspüren, die sich gegen sie wendet, und tun, was getan werden muß. Es dürfte nicht allzu schwierig werden. Nicht schwieriger als bei früheren Gelegenheiten.
    »Was werden Sie tun?« fragt Adama.
    Tikki starrt ihn einen Moment lang an und wundert sich darüber, daß er fragt, dann lächelt sie belustigt. »Vielleicht mache ich Urlaub«, sagt sie.
    Adama lächelt und lacht dann laut.
    Schallend.

26
     
    Achtzehn Stunden sind vergangen, und als er auf den Dachboden zurückkehrt, hängen Axle und Dana einfach nur rum. Das schwarze Mädchen, die sogenannte Deckerin, liegt wie ein Fleischklumpen auf dem Sofa. Das reicht, um ihm die Laune zu verderben. Hammer zündet sich eine Millennium Red an, nimmt einen tiefen Zug und geht dann in die Kochnische, um sich eine Flasche Coors Extra Dry zu holen. Wenn er oder Dog Bite oder Mickey nicht bald irgendwas auftun, sind sie erledigt. »Und?«
    »Wir sind nicht sicher, was passiert ist, Hammer«, sagt Dana leise. »Sie ist abgestürzt. Vor ungefähr zwei Stunden.«
    Damit meint sie natürlich, daß es die Decker- Schnalle irgendwie vermasselt hat und aus der Matrix geflogen ist. Hammer ist nicht sonderlich überrascht. Das hat er nun davon, geknausert und ein unbekanntes Talent von außerhalb angeworben zu haben. Das hat er nun davon, daß er sich nicht um alles persönlich kümmert. Er öffnet die Flasche Coors, dreht sich zu ihnen um und lehnt sich gegen die Küchenanrichte. »Ist sie tot?«
    »Nein«, sagt Dana, wobei sie sich das lange schwarze Haar aus dem Gesicht streicht. »Ich glaube, sie ist nur benommen. Weggetreten.«
    »Hat sie irgendwas erfahren?«
    Dana wirft einen Blick auf Axle, der das Fuchi-6 der Deckerin auf dem Schoß hat. Axle zuckt die Achseln. Was weiß ein Rigger schon über Cyberdecks? Was weiß irgendwer über irgendwas?
    »Ich glaube, das Deck ist irgendwie hinüber«, sagt Axle. »Ich hab zwar ein paar Sachen auf den Schirm gekriegt, aber das ist auch alles.«
    Hammer zieht an seiner Millennium Red. »Was für Sachen?«
    »Tja...« Axle wirft einen Blick auf das Deck, drückt auf eine Taste. »Es sieht so aus, als würde Striper den Namen Fallon Sontag benutzen. Ich weiß nicht, woher Angel diese Information hat, aber hier sind ein paar Anmerkungen, nicht viel. Offenbar hat Striper den Namen Sontag benutzt, um nach L.A. und Chicago zu fliegen, möglicherweise als Medienschnüfflerin getarnt.«
    Hammer trinkt einen Schluck Coors. Stripers Arbeitsidentität zu kennen, könnte eine Hilfe sein. Er wird einen Decker, und zwar einen, dem er vertrauen kann, damit beauftragen müssen, die Datenbanken der Stadt zu durchforsten. Ein Profi wie Striper benutzt vielleicht mehr als eine Identität, aber zumindest haben sie jetzt einen klaren Hinweis. Alles andere, was sie bis jetzt ausgegraben haben, alles, was er und Mickey und Dog Bite herausgefunden haben, rangiert unter dem Etikett ›vielleicht‹ beziehungsweise ›vielleicht auch nicht‹. Striper ist überall in der Stadt gesehen worden, auf beiden Seiten des Delaware und an allen möglichen Orten, darunter die hochklassigsten Yakuza- Treffpunkte, Parkhäuser und die miesesten Kaschemmen der Stadt. Die Leute sagen, sie sei bösartig, geradezu tollwütig. Außerdem gerissen. Sie scheint keinen Laden regelmäßig aufzusuchen und immer unterwegs zu sein. Das macht alles nur noch schwieriger.
    Sie hat keine Bedenken, Leute zu verletzen, egal ob Menschen oder Metamenschen. Angeblich soll sie einen Ork umgelegt und dann seinen Hobel geklaut haben. Das muß er im Hinterkopf behalten. Hammer hat seine Kontakte im Ork-Untergrund bemüht, aber sie wußten nichts Näheres.
    Es wird ein harter Job.
    »Ich nehme nicht an, daß einer von euch weiß, ob unsere Deckerfreundin verfolgt worden ist.«
    »Verfolgt?« keucht Dana. »Hierher verfolgt?«
    Axle betrachtet angelegentlich die Decke.
    Hammer kippt den Rest seines Biers und wirft die Flasche in Richtung Spüle. »Genau. Laßt uns zusehen, daß wir von hier verschwinden.«
    »Was?« sagt Dana. »Wohin denn?«
    »Nehmen wir das Deck mit?« fragt Axle.
    »Augenblick mal!« ruft Dana. »Was ist mit Angel?«
    Hammer läßt seine Zigarettenkippe fallen und tritt sie aus. »Das Deck nehmen wir mit. Die Schnalle bleibt hier.«
    »Wir können sie nicht einfach hier zurücklassen, Hammer.«
    Hammer mustert Dana einen Moment lang, dann geht er

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