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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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liebten die Atmosphäre und
Gestaltung, so dass Desrae davon ausging, seine Sache richtig gemacht zu haben.
    Der kleine Barbereich war sein ganzer Stolz - der Tresen bestand aus einem Stück Eiche mit Schnitzereien, die Männergestalten in hauptsächlich sexuellen Stellungen darstellten. Vor der Bar standen hohe pinkfarbene Hocker mit Rückenlehnen und Beinen aus Chrom. Alles in allem sah das Lokal absolut nach dem aus, was es auch war: ein teurer Schwulenclub. Alle Gäste mussten Mitglieder werden, und die Gebühr von hundertfünfzig Pfund im Jahr hielt diejenigen fern, die Desrae Gesindel nannte.
    Kurz nach der Eröffnung nahmen sie bereits mehr als dreihundert Pfund pro Abend ein, zwischen fünf- und siebenhundert Pfund an Samstagen. Der Club war klein, exklusiv und einträglich. Von Politikern bis zu Geschäftsleuten, von Schauspielern bis zu Polizisten, jeden Abend war es brechend voll. Es lag nicht nur daran, dass der Club neu war - Desrae hatte eine Marktlücke entdeckt, und sie konnten sicher sein, ihre Investitionen wieder hereinzubekommen.
    Cathy schlürfte ihren Kaffee und schaute nervös auf Desrae, der sich die Idee anschaute, die sie für ihn skizziert hatte. Es war das erste Mal, dass sie so etwas gewagt hatte, und jetzt war sie schrecklich neugierig, was er von ihrem Konzept hielt.
    »Das ist eine großartige Idee, Liebes«, sagte er begeistert, »aber wie soll das ohne Bühne gehen?«
    Cathy lehnte sich so ungestüm vor, dass ihr das Haar übers Gesicht fiel. »Die Stripperinnen in den Animierclubs kommen mit viel weniger Platz aus. Unsere Künstler können einfach mitten in den Raum gehen und singen. Ich weiß, dass es eng ist, aber ich glaube, es könnte gehen, Des. Die Musik wird von hinten zugespielt, und die meisten Frauen mimen doch sowieso nur, oder?«
    Er nickte, und Cathy konnte sehen, dass er angestrengt überlegte. Sie fuhr fort, ihre Idee anzupreisen.

    »Viele Männer, die für uns arbeiten, sind geborene Entertainer. Ich mein, sieh dir doch nur Alfie an, wenn er auf Doris Day macht. Und wenn er zu Move Over Darling mitsingt, bin ich hin und weg. Ich hab gesehen, wie er es in der Garderobe vorgeführt hat, und die anderen Mädels waren begeistert. Und Georginas Diana Ross ist fantastisch. Er sieht ihr so ähnlich. Und gar nicht erst zu reden von deiner Marilyn Monroe, die ist brillant, und das weißt du auch.«
    Geschmeichelt lachte Desrae, wehrte jedoch sofort ab. »Im Leben werde ich nicht vor Publikum singen.«
    »Du brauchst dich nur in deinen Putz zu werfen und dich um die Gäste zu kümmern. Die Mädchen dürfen als die Frauen herumlaufen, die sie am liebsten sein würden. Wie wäre das? Seinen Drink von Carmen Miranda oder Elizabeth Taylor serviert zu bekommen, das ist doch viel besser, als wenn eine abgetakelte Drag Queen ihn dir auf den Tisch stellt, oder? Damit wären wir den anderen Clubs ein ganzes Stück voraus … Hast du neulich Abend den Politiker gesehen? Rate mal, wer bei ihm war? Susan P., keine andere. Wollte sich mal umsehen. Hat zu mir gesagt, unser Lokal wäre das beste, in dem sie je war, und sie würde es jedem ihrer Klienten empfehlen. Mehr Anerkennung aus berufenem Mund können wir uns doch gar nicht wünschen, oder? Susan ist die wichtigste und beste Madam in London und hat jetzt auch Jungs in ihrem Programm, wie du ja weißt. Mit jungen Männern ist eine Menge Geld zu verdienen, und sie hat gesagt, sie würde Leute herschicken und uns sogar mit Männern versorgen, wenn die besser in einen Nachtclub passen. Klar wird sie ihnen Provision abknöpfen. Ich bin sicher, wir können aus dem Laden hier eine Goldgrube machen. Und dann weitere Clubs eröffnen, jeweils unter einem anderen Motto …«
    Desrae hob eine manikürte Hand und sagte besänftigend: »Halt mal die Luft an, Kleines, wir haben gerade erst diesen Club eröffnet, und du sprichst schon von einer Kette.«
    Cathy sah ihren Freund an und erwiderte voller Enthusiasmus:
»Warum denn nicht - im ganzen Land! Es besteht Bedarf, und warum sollten wir nicht diejenigen sein, die ihn befriedigen? Früher oder später wird es jemand tun. Die Gesetze gegen Homosexualität werden ständig gelockert. Ich stelle mir Clubs vor, in denen sich Schwule und Heteros gleichermaßen wohlfühlen. Wir könnten doch auch noch ein Restaurant eröffnen …«
    Desrae lehnte sich auf ihrem rosa Stuhl zurück und schüttelte verblüfft den Kopf. »Du hast dir das gut überlegt, oder? Ein Club, in den alle gehen und gemeinsam ihren

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