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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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das konnte leicht ins Auge gehen. Sehr leicht sogar. Aber er wollte noch etwas mehr Geld herausholen, bevor es nach Rio ging.
    Er sah Eddie an wie ein verstörtes kleines Mädchen und hauchte: »Ich musste doch tun, was er verlangt hat, Eddie. Ich mein, wenn ich mich geweigert hätte, die Kleine abzuholen und zu ihm zu bringen, hätte er bestimmt was Übles mit mir angestellt, oder?«
    Eddie war angewidert. »Diese Pasquale ist immer gut zu dir gewesen. Kennst du denn überhaupt keine Loyalität, Mickey?«
    »Natürlich kenn ich die, aber gegen Terry komm ich nicht an, das weißt du auch. Sobald du wieder nach Südamerika gehst, muss ich sehen, wie ich allein zurechtkomme. Ich kann es mir nicht leisten, deinen Bruder zum Feind zu haben.«

    Eddie lachte höhnisch. »Aber du kannst es dir leisten, Cathy Pasquale zur Feindin zu haben, was?«
    Michaela war gar nicht erfreut darüber, welchen Lauf das Gespräch nahm. »Hör mal, Eddie, ich hab getan, was getan werden musste, okay? Es tut mir ja leid, ich mochte das Mädchen, ich mag Cathy - aber ich muss meinen Arsch retten. Und außerdem könnte diese Sache uns beiden was einbringen. Wenn wir Cathy sagen, dass wir ihre Tochter zurückholen, macht sie bestimmt ‘ne ganze Menge locker. Da bin ich sicher.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Mindestens zehn Mille, wenn nicht mehr.«
    Eddie winkte ab. »Du willst also mit dem Leben eines kleinen Mädchens handeln, der Tochter einer Frau, die sehr gut zu dir war. Die dir Geld für deine Brust-OP geliehen hat, die dir einen Job verschafft hat, als du einen brauchtest, die dich in ihren Club aufgenommen hat und, wie es sich anhört, wohl auch in ihre Familie. Ich fass es einfach nicht, wie tief jemand sinken kann! Ich hielt Trevale für ein Stück Scheiße, aber du, Michaela, bist wahrlich das Letzte.«
    Mickey schmollte. »Ich hab mir den Arsch aufgerissen für Cathy in ihrem Club, Nacht für Nacht. Sie hat mir also nichts geschenkt. Klar, sie ist eine nette Frau, aber letztlich war sie immer nur meine Arbeitgeberin, und das hat mit Familie nichts zu tun, oder? Und sie schwimmt doch in Geld, ist stinkreich. Warum sollte ich davon nicht ein bisschen absahnen?«
    »Du denkst also tatsächlich, es gibt eine Rechtfertigung für dein Verhalten?« Man hörte Eddie die Fassungslosigkeit an. »Hör zu - ich hab dich gebeten, mir dabei zu helfen, meinen Bruder reinzulegen. Das war eine persönliche Sache. Und was machst du? Hinter meinem Rücken handelst du einen völlig anderen Deal mit ihm aus. Anschließend - und das gefällt mir ganz besonders gut - meinst du, du kannst zu mir kommen und noch mehr Kohle machen, indem du mich dazu benutzt, eine Frau zu erpressen, die immer gut zu dir war und mir noch nie in
die Quere gekommen ist. Ist es so - habe ich mich korrekt ausgedrückt?« Eddie stand auf. »Zieh deinen Mantel an. Wir beide werden der Dame einen kleinen Besuch abstatten.«
    Michaela wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. »Wie bitte?«
    »Du hast ganz richtig verstanden. Du wirst der Frau ins Gesicht sagen, was mit ihrer Tochter geschehen ist - und wenn sie sich entschließt, dich dafür fertigzumachen, werde ich sie nicht daran hindern, mein Zuckerschnäuzchen. Im Gegenteil, ich werde ihr dabei liebend gern helfen. Das einzig Gute an der ganzen Chose ist, dass ich meinen Bruder aus dem Weg räumen lassen kann, ohne selbst eine Hand zu rühren. Das hört sich für mich nach einem guten Geschäft an.«
    Michaela war perplex. »Komm schon, Eddie, du wirst mich denen doch nicht ausliefern? Das kannst du mir doch nicht antun.«
    Er strich sich über den kahlen Schädel und sagte lachend: »Und ob ich das kann! Pass mal auf.«
     
    Eddie spürte Cathy schließlich im Club auf, wo sie mit Desrae und Susan P. darauf wartete, den Ort der Party zu erfahren. Als er in Begleitung von Michaela ins Büro kam, glaubten Susan und Desrae, Gespenster zu sehen.
    »Eddie Durrant und die herzallerliebste Michaela - was verschafft uns das Vergnügen?« Susans Stimme triefte vor Bosheit.
    »Lange nicht gesehen, Susan. Gut siehst du aus, Baby. Aber das war ja schon immer so.« Dann lächelte er Cathy zu und streckte eine perfekt manikürte Hand aus. »Mrs. Pasquale. Es ist mir ein Vergnügen.«
    Erleichtert sah Cathy ihn an. Wenn das hier Trevales Bruder war, der Bruder, der ihn hasste, dann hatten sie vielleicht eine Chance. Im selben Moment registrierte sie, dass Michaela neben ihm stand. Michaela, die ihre über alles geliebte Tochter von der Schule

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