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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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verängstigt und beflügelt. Sie wollte nur das Beste für Cathy, die doch ein gutes Mädchen war, und jetzt, da Gates ihr zur Seite stand, ging es ihr gleich viel besser. Er war ein Mann, der etwas bewegen konnte - auch wenn er aussah wie jemand, der selbst in einem Bela-Lugosi-Film keine Rolle bekommen hätte.
     
    Denise paffte an ihrer Zigarette und redete wie ein Wasserfall. Cathy schwieg, rauchte eine Senior Service und war ganz froh,
dass Denise die Unterhaltung bestritt. In Gedanken verloren versuchte sie, die Schmerzen in ihren Händen einfach zu vergessen, und ließ Denise den Mann in Beschlag nehmen. Da sie sich allmählich an ihn gewöhnt hatten, war der Fischgeruch auszuhalten, und während der Laster London entgegenrollte, wurden Cathys Lider immer schwerer.
    Denise war dem Mann neben sich ehrlich dankbar, und nicht einmal seine Akne und sein Mundgeruch schreckten sie ab. Als Halbchinesin und unbestreitbar übergewichtig wusste sie sehr wohl, dass sie den Mann ihrer Träume niemals bekommen würde, aber dieser mit seiner angenehmen Art und Herzlichkeit zog sie an, wie sie es noch nie erlebt hatte.
    Der Instinkt sagte ihr, dass sie bei ihm sicher waren. Nach dem, was sie hatten ausstehen müssen, war das allein schon eine Erlösung. Er bot ihnen Zigaretten an und unterhielt sie mit spöttischem Geplänkel, als wären sie wiedergefundene alte Freunde. Und das Beste war, dass er keine komischen Fragen stellte.
    Denise war sehr angetan davon, wie die Dinge sich entwickelt hatten. Cathy und sie mussten nicht mehr frieren und konnten sich endlich ein wenig entspannen. Sie waren auf dem Weg und in Sicherheit. Das machte Denise froh und glücklich.
    Auch Derek war erfreut. Ihm gefiel das chinesische Mädchen sehr. Trotz ihres Körperumfangs hatte sie etwas Verletzliches an sich, und was sie zu erzählen hatte, war interessant und lustig. Er bemerkte die bewundernden Seitenblicke, die sie ihm zuwarf, und lächelte sie an. Er wusste, dass diese Begegnung noch viel weiter führen würde, und er dankte seinem Glücksstern dafür, dass er den Weitblick gehabt hatte, anzuhalten und die beiden Mädchen mitzunehmen.
    Das Leben machte wieder Spaß, und die große Abby schlug er sich ein für alle Mal aus dem Kopf.
    »Nimm noch eine Senior Service, Süße«, forderte er Denise auf.

    Er hatte ein großes Herz und war freigebig - genau das, was die beiden Ausreißer brauchten.
     
    Mr. Hodges hörte mit Entsetzen, dass nicht nur zwei der Mädchen entflohen waren, sondern auch noch ein Detective Constable aus London telefonisch Erkundigungen einholte. Miss Henley hatte den Anruf von einer verstört klingenden Mary Barton entgegengenommen, und jetzt hatten sie und Hodges völlig die Fassung verloren.
    Die beiden Misses sahen sich das Schauspiel stillvergnügt an. Keine von beiden hatte etwas zu befürchten, keine hatte sich etwas vorzuwerfen. Sie waren einfach daran interessiert, wie die Hauptakteure in diesem abstoßenden Schauspiel es anstellen würden, sich aus dem Morast zu befreien.
    In Anbetracht all dessen versprach es eine unterhaltsame Nacht zu werden.

    Richard Gates nahm den Anruf aus Benton kurz nach halb zwölf entgegen. Sowohl die Polizistin als auch Betty horchten neugierig auf, als er zum Hörer griff.
    »Detective Inspector Richard Gates hier. Mit wem spreche ich?«, sagte er knapp, und seine Stimme klang aggressiv. »Mr. Hodges, sagen Sie? Könnten Sie mir bitte Ihren Namen buchstabieren? Ich würde mir sehr gerne alles ganz genau notieren für den Bericht, den ich morgen früh weiterleiten muss.«
    Er lächelte den beiden Frauen zu und fuhr fort: »Welcher Bericht? Nun, natürlich mein Bericht an das Gericht. Wie ich feststellen muss, ist ein Fehler gemacht worden, und da das Mädchen anfänglich unter meiner Obhut stand, beabsichtige ich, dafür zu sorgen, dass dieser Fehler so schnell wie möglich korrigiert wird.«
    Er seufzte theatralisch und sprach weiter. »Ein nettes kleine Ding, diese Cathy. Ich kenne sie schon von Kindesbeinen an.
Soweit ich verstanden habe, sollte sie zur Familie Henderson kommen, nicht wahr - also verstehe ich nicht, was sie in Sicherheitsverwahrung zu suchen hat. Das müsste doch auch Ihnen seltsam vorkommen, oder? Es sei denn, Sie hätten mir etwas zu sagen, das ein anderes Licht auf die Angelegenheit wirft, wie zum Beispiel ein Gerichtsbeschluss wegen aggressiver Straftaten oder dergleichen … Nein? Nun, in dem Fall sollte ich am besten gleich zu Ihnen kommen und das

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