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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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besten Wünsche sollen Euch auf Eurer Reise begleiten.«
    »Ihr müßt wahrhaftig Heilige sein!« staunte Garfang. »Huldigt Ihr etwa gar Gilfig?«
    »Nein, sondern dem Fischgott Yob, der uns so mächtig zu sein scheint wie andere Götter auch. Doch kommt nun! Gehen wir ins Dorf. Wir wollen alles für ein Fest vorbereiten.«
    Sie stiegen in den Fels gehauene Stufen hoch und kamen zu einem Platz, der von einem Dutzend flackernder Fackeln beleuchtet wurde. Der Älteste blieb hier stehen und deutete auf eine Hütte, die etwas geräumiger als die restlichen war.
    »Sie sei heute nacht die Eure. Ich werde anderswo schlafen.«
    Wieder machte Garstang eine lobende Bemerkung über die unendliche Güte dieser Fischerleute, und der Älteste dankte mit einem Neigen des Kopfes. »Wir bemühen uns um geistige Einheit. Dieses Ideal symbolisieren wir auch bei der Hauptspeise unseres heiligen Gastmahls.« Er drehte sich um und klatschte in die Hände. »Bereiten wir uns vor!«
    Ein riesiger Kessel wurde über ein Dreibein gehängt, daneben stellte man einen Hackklotz und ein Beil. Nun kamen nacheinander alle Dorfbewohner herbei. Jeder hackte sich einen Finger ab und warf ihn in den Kessel.
    Der Älteste erklärte. »Durch dieses einfache Ritual, an dem natürlich auch Ihr teilnehmen werdet, drücken wir unsere Gemeinsamkeit und gegenseitige Abhängigkeit aus. Kommt, stellen auch wir uns an.« So hatten Cugel und Garstang keine Wahl, als ebenfalls einen Finger zu opfern und zu den anderen in den Kessel zu werfen.
    Das Fest dauerte bis spät in die Nacht. Am Morgen machten die Dorfbewohner ihr Versprechen wahr. Sie statteten ihr bestes Boot seetüchtig aus und beluden es mit Proviant, einschließlich den Resten des Festmahls.
    Alle versammelten sich auf dem Steg. Cugel und Garstang drückten ihre Dankbarkeit aus, dann setzte Cugel das Segel und Garstang löste die Vertäuung. Der Wind füllte das Segel und trieb das Boot hinaus auf den See. Allmählich verlor das Ufer sich in der Ferne, und die beiden Männer waren allein, nur mit dem dunklen Schimmer des Wassers ringsum.
    Der Mittag kam, und das Boot trieb durch eine scheinbare Leere: Wasser unten, Luft oben, Stille in allen Richtungen. Der Nachmittag war lange und träge, so unwirklich wie ein Traum. Der schwermütigen Pracht des Sonnenuntergangs folgte eine Dämmerung von der Farbe verwässerten Weines.
    Des Nachts blies der Wind, und sie steuerten westwärts. Am Morgen flaute er ab, das Segel hing schlaff vom Mast, und die beiden Männer gönnten sich Schlaf.
    Das wiederholte sich achtmal, bis sie am Morgen des neunten Tages das Ufer erspähten. Am Nachmittag schnitt der Bug ihres Bootes durch die sanfte Brandung zu einem breiten weißen Strand.
    »So ist dies denn Almery?« erkundigte sich Garstang.
    »Ich glaube es jedenfalls«, antwortete Cugel. »Doch weiß ich nicht, welche Gegend. Azenomei mag im Norden, Westen oder Süden von hier liegen. Wenn der Wald dort drüben jener ist, der an Ostalmery anschließt, täten wir gut daran, ihn zu umgehen, denn er hat einen schlechten Ruf.«
    Garstang deutete das Ufer entlang. »Seht! Ein Dorf! Wenn die Leute hier wie die an der anderen Seeseite sind, werden sie uns gewiß weiterhelfen. Kommt, sagen wir ihnen, was wir brauchen.«
    Cugel zögerte. »Es wäre klüger, erst die Lage auszukundschaften, wie das letztemal.«
    »Wozu?« widersprach Garstang. »Wir gewannen dadurch doch bloß ein falsches Bild, das uns irrleitete.« Er marschierte den Strand entlang auf das Dorf zu. Als sie näherkamen, sahen sie auf dem Dorfplatz anmutige, goldenhaarige Menschen, die sich mit leisen, angenehmen Stimmen unterhielten.
    Voll Freude eilte Garstang auf sie zu, denn er erwartete ein möglicherweise sogar noch herzlicheres Willkommen als das von den wildaussehenden Fischern an der anderen Seeseite. Aber die Dorfbewohner rannten herbei und warfen Netze über ihn und Cugel. »Weshalb tut Ihr das?« rief Garstang. »Wir sind Fremde und kommen in Frieden.«
    »Eben weil Ihr Fremde seid«, antwortete der größte der Goldenhaarigen. »Unser Gott ist Dangott, der Unerbittliche. Fremde werden von vornherein als Ketzer erachtet und den heiligen Affen vorgeworfen.« Sie schleiften Cugel und Garstang über die spitzen Steine des Strandwegs, und die so hübschen Dorfkinder rannten fröhlich nebenher.
    Es gelang Cugel, das Rohr von Voynod hervorzuziehen und das blaue Pulver auf die Einheimischen zu blasen. Mit entsetzt aufgerissenen Augen stürzten sie zu Boden,

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