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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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Krankenhaus geklärt, dass Sie heute noch hingehen können. Aber wenn Sie sehr erschöpft sind, reicht morgen sicherlich auch noch.«
    Maggie war sich da nicht so sicher. »Hollis hätte nicht angerufen, wenn es nicht wichtig wäre. Ich gehe lieber jetzt zu ihr.«
    »Ich fahre«, sagte er.

13
    Scott und Jennifer brauchten nicht mehr als eine halbe Stunde, um Oliver Brady unter der angegebenen Adresse aufzusuchen und zur Vernehmung abzuholen. Er stellte sich als Schmalspurganove mit Größenwahn heraus und brach zusammen, noch ehe Andy ihn darauf stoßen konnte, mit welchen knallharten rechtlichen Konsequenzen jemand rechnen musste, der sich als Entführer ausgab.
    »Ich habe sie gar nicht entführt, ich schwör’s! Ich habe sie nur gefunden, und warum sollte ich nicht versuchen, mit so einem Glücksfall ein paar Kröten zu verdienen? Ihrem Alten würd’s nicht wehtun, und ihr kann’s doch jetzt egal sein, oder?«
    Andy starrte ihn an und musste wieder einmal denken, in was für einer widerlichen Welt sie doch lebten. Und ein Frösteln überlief ihn. Es klang, als sei Samantha Mitchell bereits tot. »Wo ist sie, Brady?«
    Blutunterlaufene Augen schossen nervös hin und her. »Zuerst müssen wir über dieses Kidnapping-Ding reden. Ich hab’ sie nämlich nicht entführt, ich hab’ sie nur gefunden.«
    Andy beugte sich zu ihm vor und sagte sanft: »Tja, ich sag Ihnen was, Brady. Was halten Sie davon, wenn ich Samantha Mitchells Ehemann einlade, Sie kennen zu lernen? Dann können Sie ihm das alles erklären.«
    »Oh, verdammt, nein, tun Sie das nicht.«
    »Wo ist sie?«
    »Ich wollte doch nur …«
    »Wo ist sie?«
    »Ich habe doch bloß …«
    Andy stand auf.
    »Okay, okay! Da ist ‘ne Bruchbude, nicht weit von da, wo ich wohne, ‘n altes leer stehendes Haus. Die Stadt will’s abreißen, aber es gibt kein Geld für was Neues, irgendsowas. Ich such da manchmal nach Sachen, die ich verticken kann.« Er rasselte die Adresse herunter und sah ausgesprochen unglücklich drein. »Erdgeschoss, Hinterzimmer.«
    »Sie ist tot, stimmt’s, Brady?«
    »Ich hab sie nicht erledigt, ich schwör’s!«
    Andy fühlte sich sehr müde. Er sagte: »Meine Leute überprüfen die Adresse. Sie warten hier.«
    »Ich will ‘n Anwalt«, winselte Brady.
    »Man hat Sie noch gar nicht angeklagt. Noch nicht.«
    »Oh. Na, dann will ich ‘ne Cola.«
    Andy verließ das Vernehmungszimmer, ohne ihm zu antworten und ehe er der Versuchung nachgeben konnte, den menschlichen Genpool von einem außergewöhnlich dämlichen und niederträchtigen potenziellen Samenspender zu befreien.
    Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, kam Jennifer aus dem Beobachtungsraum und sagte: »Wir haben es gehört, Andy. Scott trommelt die anderen zusammen und versetzt die Spurensicherung in Alarmbereitschaft. Glaubst du, dieses Stück Abschaum da drin hat sie wirklich nur gefunden?«
    Andy nickte. »Wenn Brady sie umgebracht hätte, dann hätte er sich im tiefsten Loch versteckt, das er finden konnte, und hätte gar nicht erst den Mund aufgemacht, außer um einen Anwalt zu fordern. Da er sie nur gefunden hat, glaubt er, er sei sicher. Der Vollidiot.«
    »Sie ist also tot?«
    »Ja, sie ist tot. Komm, gehen wir. Du und Scott, ihr könnt mit mir fahren.«
    Sie holten die anderen in der Legebatterie ab und gingen hinaus zu ihren Autos. Andy wollte gerade einsteigen, da fiel ihm auf, dass Jennifer noch immer auf dem Gehweg stand.
    Mit gerunzelter Stirn blickte sie um sich, offensichtlich beunruhigt.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Hast du etwas gehört?«
    »Ich habe einiges gehört. Verkehr, Stimmen, eine Hupe ein paar Blocks von hier.«
    Sie schüttelte den Kopf und ging nun doch zur Beifahrertür, die Stirn immer noch gerunzelt. »Nein, etwas anderes.«
    Scott sagte: »Ich habe nichts Merkwürdiges gehört, Jenn. Wonach hat es geklungen?«
    »Nur … Ich hätte schwören können, dass da jemand meinen Namen sagt, mehr war nicht. Habe ich mir wohl eingebildet.« Sie erschauerte sichtlich und stieg ein.
    Andy nahm sich einen Augenblick Zeit und blickte sich sorgfältig um, doch er sah oder hörte nichts Ungewöhnliches. Dennoch tat er Jennifers Unbehagen nicht einfach ab, zumal wenn man bedachte, dass irgendjemand vor nicht allzu langer Zeit offenbar in ihren abgeschlossenen Wagen eingedrungen war.
    Er sah sich ein letztes Mal um, dann stieg er ins Auto und nahm sich vor, etwas wegen der Sicherheitsmaßnahmen in der Umgebung der Polizeiwache zu unternehmen. Doch

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