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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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bestimmte Anzahl von Gelegenheiten, ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch so, dass, wenn ich diesmal versage, jemand anderes versuchen darf, das Gleichgewicht wiederherzustellen, und ich werde zurückgeschickt, um die Lektion auf andere Weise zu lernen. Ich habe nur … ich weiß einfach, dass es dieses Mal noch meine Aufgabe ist. Ich muss ihn aufhalten.«
    »Karma.«
    »Wenn es so mehr Sinn für Sie ergibt. Schicksal. Vorsehung. Wir sind verbunden, er und ich. Durch einen Fehler aneinander gebunden. Wenn es eins gibt, das ich weiß, dessen ich mir absolut sicher bin, dann das: Wenn man das Böse einmal berührt hat – ich meine, wirklich berührt hat –, dann ist man für immer verändert. In gewisser Weise ist man daran gebunden, so sehr, dass es zu einem Teil von einem wird.«
    »In Ihnen ist nichts Böses«, sagte er sofort.
    »Oh, aber natürlich. Es ist nicht mein Böses, aber ich trage es in mir. Dieses Gemälde beweist es. Sein Böses. Ich trage sein Böses in meiner Seele … und zwar schon sehr, sehr lange.«
    Plötzlich begriff John. »Deshalb tun Sie es. Deshalb umgeben Sie sich mit Opfern, leiden mit ihnen. Es ist eine Buße, nicht wahr, Maggie?«
    Zum ersten Mal wich sie seinem ruhigen Blick aus. »Bewusst? Nein. Zu Anfang nicht. Aber es hat mich immer schon zu leidenden Menschen hingezogen. Ich war immer irgendwie erleichtert, wenn ich ihnen helfen konnte. Im Lauf der Jahre wurde mir allmählich klar, dass da … etwas war, das ich wieder in Ordnung zu bringen versucht habe, ein Fehler, den ich berichtigen wollte. Da wusste ich noch nicht, was es war. Erst als Laura Hughes überfallen wurde, begriff ich allmählich die Wahrheit.«
    »Die Wahrheit?« John hielt es nicht mehr auf seinem Hocker. Er begann im Zimmer umherzugehen. »O Gott.«
    »Ich weiß, es klingt alles völlig unglaublich.«
    »Das könnte man so sagen, ja.«
    »Es ist aber die Wahrheit, John. Ich wünschte, es wäre nicht so. Ich wünschte, hier ginge es nur um einen bösen Mann, der in einem einzigen Leben böse Dinge tut; um etwas, das man akzeptieren, wenn schon nicht verstehen kann.
    Aber darum geht es hier nicht. Darum ist es von Anfang an nicht gegangen.«
    »Mein Gott, Maggie.«
    »Es tut mir Leid. Aber Sie mussten die Wahrheit darüber erfahren.«
    Er fuhr herum und sah sie an. »An dieser Stelle sagen Sie mir also auch endlich die Wahrheit über Christina?«
    Maggie war ehrlich verblüfft. »Woher …«
    »Ich brauche keine übersinnlichen Fähigkeiten, um mir zu denken, dass es mit ihrem Tod mehr auf sich hat, als Sie mir erzählt haben. Was wissen Sie über Ihren Tod, Maggie?«
    Sein Handy klingelte, ehe sie eine Antwort formulieren konnte, doch Maggie hatte nicht das Gefühl, noch einmal davongekommen zu sein. Angesichts seiner entschlossenen Miene bezweifelte sie, dass er sich diesmal mit weniger als der Wahrheit zufrieden geben würde.
    »Ja, hallo?« Er lauschte eine Weile, dann ging er zu einem Notizblock, den Maggie neben ihrem Telefon im Wohnzimmer liegen hatte, und notierte rasch etwas darauf. »Okay. Ja, ich habe alles. Ich rufe Andy an und sage es ihm. Du wirst doch nichts Dummes tun, oder?« Er lauschte nochmals, dann sagte er: »Na, dann hör auf Kendra und rühr dich nicht vom Fleck, okay? Lass Andy und seine Leute sich darum kümmern. Ja, werde ich.«
    Als er das Gespräch beendete, sagte Maggie: »Ich nehme an, Quentin und Kendra haben denjenigen gefunden, der die Lösegeldforderung geschickt hat?«
    »Sie haben einen Namen und eine Adresse.« Er rief Andy auf dessen Mobiltelefon an und gab die Informationen weiter. Dann fügte er hinzu: »Quentin sagt, die Information sei verlässlich, und er sei ziemlich sicher, dass besagter Brady Oliver entweder weiß, wo Samantha Mitchell ist, oder jemanden kennt, der es weiß. Keine Angaben dazu, ob sie noch lebt oder schon tot ist. Ja. Nein, ich bin bei Maggie. Wahrscheinlich noch eine Weile. Rufen Sie mich auf meinem Handy an, falls ich gerade unterwegs sein sollte, okay?« Er lauschte, dann sagte er: »Ja, sag ich ihr.« Er klappte das Handy zu.
    »Sie sagen mir was?«
    »Er meinte, er hätte gerade auf der Wache angerufen, um seine Nachrichten abzuhören, und hätte eine von Hollis Templeton gehabt. Sie möchte Sie so schnell wie möglich sehen.«
    »Warum weiß er nicht?«
    »Nein, nur dass sie mit Ihnen reden will.«
    Maggie sah auf die Uhr. »Die Besuchszeit wird für heute Abend vorbei sein, wenn ich da ankomme.«
    »Andy hat gesagt, er hätte mit dem

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