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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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wegwollte. Gar nicht.
    »Geh besser mal«, sagte sie. »Ich will nicht deine brutale Ermordung auf dem Gewissen haben.«
    Thomas brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. »Na schön. Bis morgen dann.«
    Und bevor er es sich noch einmal anders überlegen konnte, huschte er davon und um die Ecke zur Tür des Gehöfts, gerade als die allerletzten Lichter hineingingen. Newt scheuchte sie wie widerborstige Hühner nach drinnen. Thomas trat ein, gefolgt von Newt, der die Tür von innen verschloss.
    Als er den Riegel zuschob, meinte Thomas das erste fürchterliche Gestöhn eines Griewers zu hören, das aus den Tiefen des Labyrinths kam.
    Die Nacht hatte begonnen.

 
     
    Normalerweise schliefen die meisten draußen. Jetzt war es reichlich eng, weil alle ins Gehöft gequetscht waren. Die Hüter hatten die Lichter mit Decken und Kissen auf die Zimmer verteilt. Trotz der vielen Jungen und des Chaos dieser Neuorganisation hing eine verstörende Stille über dem Gewusel, als wollte niemand Aufmerksamkeit erregen.
    Als jeder seinen Platz gefunden hatte, saß Thomas mit Newt, Alby und Minho im oberen Stockwerk. Endlich hatten sie Zeit, ihr Gespräch fortzusetzen. Alby und Newt saßen auf dem einzigen Bett im Zimmer, Thomas und Minho daneben auf Stühlen. Ansonsten waren im Raum nur noch eine schiefe Holzkommode und ein kleiner Tisch, auf dem die Taschenlampe stand, die ihnen notdürftig ein bisschen Licht spendete. Die graue Dunkelheit schien sich von außen gegen die Fenster zu pressen und weiteres Unheil anzukündigen.
    »Ich war noch nie so nah dran, alles hinzuschmeißen«, sagte Newt. »Alles hinzuschmeißen und dem nächsten Griewer ’nen Gutenachtkuss zu geben. Kein Nachschub mehr, der verfluchte graue Himmel, die Tore, die sich nicht schließen. Aber wir dürfen nicht aufgeben, das wissen wir alle. Die Drecksäcke, die uns hierher verfrachtet haben, wollen entweder, dass wir krepieren, oder sie wollen uns anspornen. Jedenfalls müssen wir uns den Arsch aufreißen, bis wir hopsgehen oder eben nicht.«
    Thomas nickte, sagte aber nichts. Er war völlig seiner Meinung, hatte aber keine konkreten Ideen, was man machen könnte. Wenn er nur bis morgen durchhielt, würde ihm und Teresa vielleicht etwas Hilfreiches einfallen.
    Thomas schaute hinüber zu Alby, der den Boden anstarrte und ebenfalls düsteren Gedanken nachzuhängen schien. Sein Gesicht hatte immer noch einen ausgelaugten, depressiven Ausdruck, seine Augen wirkten leer. Die Verwandlung wurde zu Recht so genannt, wenn man bedachte, was sie aus ihrem Anführer gemacht hatte.
    »Alby?«, fragte Newt. »Willst du was dazu sagen?«
    Alby schaute hoch, ein überraschter Ausdruck huschte über sein Gesicht, als hätte er gar nicht gewusst, dass noch jemand im Zimmer war. »Hm? Oh. Ja. Gut, das. Aber ihr habt gesehen, was nachts passiert. Nur weil unser verdammter Frischling es geschafft hat, heißt das nicht, dass wir Übrigen das auch können.«
    Thomas sah zu Minho und verdrehte ein wenig die Augen – Albys Einstellung nervte ihn gewaltig.
    Falls Minho das Gleiche dachte, ließ er es sich nicht anmerken. »Ich finde, Thomas und Newt haben Recht. Wir müssen mit dem Geflenne und Gejammer aufhören.« Er rieb sich die Hände und lehnte sich nach vorn. »Morgen früh könnt ihr als Erstes Mannschaften einteilen, um die Karten zu studieren, während die Läufer unterwegs sind. Wir packen uns alles Nötige ein, damit wir ein paar Tage draußen bleiben können.«
    »Was?«, fragte Alby, dessen Stimme jetzt doch Anteilnahme erkennen ließ. »Was soll das heißen, Tage ?«
    »Na, was wohl: Tage . Wenn die Tore offen sind und es keinen Sonnenuntergang gibt, ist es sowieso sinnlos, abends zurückzukommen. Es wird Zeit, dass wir draußen bleiben und schauen, ob irgendwas aufgeht, wenn die Mauern sich bewegen. Falls sie sich noch bewegen.«
    »Vergiss es«, sagte Alby. »Wir haben das Gehöft, in dem wir uns verstecken können. Und, wenn das nicht funktioniert, den Kartenraum und den Bau. Wir können doch von keinem verlangen da rauszugehen und zu krepieren, Minho! Verdammt, wer würde sich denn dafür freiwillig melden?«
    »Ich«, sagte Minho. »Und Thomas.«
    Alle sahen Thomas an. Er nickte nur. Auch wenn er eine Höllenangst hatte, wollte er das Labyrinth erkunden – genauestens erkunden –, und zwar seit dem Moment, in dem er davon erfahren hatte.
    »Ich mache auch mit, wenn’s sein muss«, sagte Newt. Thomas war überrascht. Auch wenn er nie darüber sprach, war das

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