Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)
interessieren.«
Newt war voller Ruß und Dreck und seine Haare von Schweiß verklebt. Er machte keinen besonders gut gelaunten Eindruck. »Tommy, das ist –«
»Bitte. Schließ einfach auf und lass sie raus. Bitte.« Diesmal würde er nicht klein beigeben.
Minho stand mit den Händen in den Hüften vor der Tür. »Wie können wir ihr vertrauen?«, fragte er. »Seit sie aufgewacht ist, geht hier alles den Bach runter. Sie hat sogar zugegeben, dass sie was ausgelöst hat.«
»Da hat er Recht«, sagte Newt.
Thomas zeigte auf Teresa hinter der Tür. »Wir können ihr trauen. Ich habe mit ihr geredet und es geht immer nur darum, wie wir hier rauskommen. Sie wurde hierhergeschickt, genau wie alle anderen. Es ist Quatsch zu glauben, dass das hier ihre Schuld ist.«
»Warum zum Henker hat sie dann gesagt, sie hätte was ausgelöst?«, giftete Newt.
Thomas zuckte mit den Schultern. Er wollte nicht zugeben, dass Newt damit Recht hatte. Er suchte nach einer Erklärung. »Wer weiß – in ihrem Gehirn sind schräge Sachen passiert, als sie aufgewacht ist. Vielleicht haben wir ja alle irgendwelchen Schwachsinn geredet, bevor wir in der Box zu uns gekommen sind. Lasst sie einfach raus.«
Newt und Minho schauten sich lange an.
»Macht schon«, drängte Thomas. »Was kann sie denn groß tun? Rumrennen und alle Lichter abstechen? Jetzt aber mal halblang.«
Minho seufzte. »Na gut. Lass die dämliche Nuss raus.«
»Ich bin nicht dämlich!«, rief Teresa, deren Stimme durch die Mauern gedämpft wurde. »Und ich kann jedes Wort hören, das ihr Schwachköpfe da draußen redet!«
Newts Augen weiteten sich. »Da hast du dir ja ’ne ganz Süße angelacht, Tommy.«
»Mach schon«, sagte Thomas. »Wir haben mit Sicherheit ’ne Menge zu tun, bevor die Griewer heute Nacht zurückkommen – wenn sie nicht schon tagsüber aufkreuzen.«
Unwirsch trat Newt vor den Bau und holte seinen Schlüssel heraus. Das Schloss klickte ein paarmal und die Tür schwang auf. »Komm raus.«
Teresa trat aus der Zelle und schaute Newt im Vorbeigehen finster an. Sie warf Minho einen nicht weniger feindseligen Blick zu und stellte sich direkt neben Thomas. Ihr Arm streifte seinen; er bekam eine Gänsehaut und die Situation war ihm unglaublich peinlich.
»Okay, schießt los«, sagte Minho. »Was ist so wichtig?«
Thomas sah Teresa an und überlegte, wie er es sagen sollte.
»Was?«, fragte sie. »Am besten sagst du es – mich halten sie anscheinend für eine Serienmörderin.«
»Ja, so siehst du auch aus«, murmelte Thomas, wandte sich aber Newt und Minho zu. »Okay. Als Teresa aus ihrem Tiefschlaf aufgewacht ist, schossen ihr Erinnerungen durch den Kopf. Sie, ähm …« – fast hätte er sich versprochen und die Gedankenübertragung erwähnt. »Sie hat mir gesagt, dass sie sich erinnert, dass das Labyrinth ein Code ist. Dass es uns vielleicht keinen Weg nach draußen zeigt, sondern versucht uns eine Nachricht zu übermitteln.«
»Ein Code ?«, fragte Minho. »Was für ein Code?«
Thomas schüttelte den Kopf und wünschte, er könnte die Frage beantworten. »Ich bin mir nicht sicher – ihr kennt euch viel besser mit den Karten aus als ich. Aber ich hab eine Theorie. Deshalb hab ich gehofft, dass ihr euch an ein paar Karten erinnern könnt.«
Minho sah Newt mit hochgezogenen Augenbrauen an. Newt nickte.
»Was denn?«, fragte Thomas, der es satthatte, dass sie ihm irgendetwas vorenthielten. »Ihr tut die ganze Zeit so geheimniskrämerisch.«
Minho rieb sich die Augen und atmete tief durch. »Wir haben die Karten versteckt, Thomas.«
Im ersten Moment kapierte er nichts. »Häh?«
Minho zeigte auf das Gehöft. »Wir haben die verdammten Karten im Waffenraum versteckt und durch Attrappen ersetzt. Wegen Albys Warnung. Und wegen dem sogenannten Ende , das deine saubere Freundin ausgelöst hat.«
Angesichts dieser Neuigkeiten war Thomas so aufgeregt, dass er ihre ansonsten so aussichtslose Lage vollkommen vergaß. Er erinnerte sich an Minhos verdächtiges Verhalten am Tag davor, als er gesagt hatte, er hätte einen Spezialauftrag. Thomas sah zu Newt rüber, der nickte.
»Sie sind in Sicherheit«, sagte Minho. »Jede einzelne. Also, wenn du eine Theorie hast, dann schieß los.«
»Bringt mich zu den Karten«, sagte Thomas, der es kaum erwarten konnte.
Minho machte das Licht an. Thomas blinzelte eine Sekunde, bis sich seine Augen daran gewöhnt hatten. Die auf dem Tisch und dem Boden herumstehenden Waffenkisten warfen
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