Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)
seufzte. »Chuck, ich habe gerade ’ne Verwandlung hinter mir. Sehe ich so aus, als würde ich Witze machen?«
Ohne ein weiteres Wort sprang Chuck auf und rannte los. Seine Rufe nach Newt verloren sich in der Ferne.
Thomas schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen die Wand. Dann rief er sie in Gedanken.
Teresa.
Zuerst antwortete sie nicht, aber dann erklang ihre Stimme in seinem Kopf so klar und deutlich, als würde sie neben ihm sitzen. Das war wirklich dumm, Tom. Wirklich, wirklich dumm.
Ich musste es tun , antwortete er.
Ich hab dich richtig gehasst die letzten Tage. Du hättest dich sehen sollen. Deine Haut, deine Adern …
Du hast mich gehasst? Dass sie sich solche Sorgen um ihn gemacht hatte, war eine angenehme Überraschung.
Nach einer Pause antwortete sie. Ich wollte damit nur sagen, dass ich dich umgebracht hätte, wenn du gestorben wärst.
Wärme strömte in seine Brust. Ähm … Danke. Oder so.
Und, an wie viel erinnerst du dich?
Er zögerte. Genug.
Was haben wir ihnen angetan?
Wir haben ziemlich schlimme Sachen gemacht , Teresa. Er merkte, dass sie frustriert war, als hätte sie eine Million Fragen und keine Ahnung, womit sie anfangen sollte.
Hast du etwas gefunden, das uns dabei hilft, hier rauszukommen? , fragte sie, als ob sie nicht wissen wollte, welche Rolle sie bei der ganzen Sache gespielt hatte. Was wir mit dem Code machen sollen?
Thomas zögerte. Er wollte eigentlich noch nicht darüber reden – nicht bevor er seine Gedanken geordnet hatte. Ihre einzige Fluchtmöglichkeit könnte reiner Selbstmord sein. Vielleicht , sagte er schließlich, aber es wird nicht einfach. Wir brauchen eine Versammlung. Ich werd sie bitten, dass du teilnehmen darfst – ich hab nicht die Kraft, alles zweimal zu sagen.
Eine Weile sagten sie beide nichts, ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit hing zwischen ihnen in der Luft.
Teresa?
Ja?
Es gibt keinen wirklichen Ausgang aus dem Labyrinth.
Sie wartete lange mit ihrer Antwort. Ich glaube, das wissen wir inzwischen alle.
Der Schmerz in ihrer Stimme traf Thomas – er konnte ihn in seinem Kopf spüren. Keine Sorge; die Schöpfer wollen, dass wir entkommen. Ich habe einen Plan. Er wollte ihr Hoffnung machen, egal wie winzig sie auch sein mochte.
Tatsächlich?
Ja. Es ist ein schrecklicher Plan, bei dem einige von uns sterben könnten. Klingt vielversprechend, oder?
Und wie. Wie sieht er aus?
Wir müssen –
Newt kam rein und unterbrach ihn, bevor er weitersprechen konnte.
Ich erzähl’s dir später , dachte Thomas schnell.
Beeil dich! , sagte sie und dann war sie weg.
Newt war ans Bett gekommen und hatte sich neben ihn gesetzt. »Tommy – du siehst gar nicht mehr so schrecklich aus.«
Thomas nickte. »Mir ist ein bisschen übel, aber sonst geht’s mir gut. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.«
Newt schüttelte den Kopf, in seinem Blick mischten sich Wut und Ehrfurcht. »Was du gemacht hast, war mutig – aber andererseits auch total bescheuert. So was scheint dir zu liegen.« Er machte eine Pause und schüttelte den Kopf. »Ich weiß , warum du’s gemacht hast. An was kannst du dich erinnern? Irgendwas Nützliches?«
»Wir müssen eine Versammlung einberufen«, sagte Thomas und verlagerte die Beine, um bequemer zu sitzen. Überraschenderweise hatte er kaum Schmerzen, sondern war nur ein bisschen benebelt. »Bevor ich anfange das ganze Zeug zu vergessen.«
»Ja, Chuck hat’s mir gesagt – machen wir. Aber warum? Was hast du rausgefunden?«
»Es ist ein Test, Newt – das alles ist ein Test.«
Newt nickte. »So was wie ein Experiment.«
Thomas schüttelte den Kopf. »Nein, du kapierst es nicht. Sie selektieren uns, schauen, ob wir aufgeben, suchen nach den Besten. Sie werfen uns ihre Variablen in den Weg, um uns zum Aufgeben zu bringen. Sie testen, wie groß unsere Hoffnung und unser Kampfgeist ist. Teresa herzuschicken und alles abzuschalten gehört zum letzten Teil … eine allerletzte Probe, auf die sie uns gestellt haben. Jetzt ist es Zeit für die letzte Prüfung. Die Flucht.«
Newt runzelte verwirrt die Stirn. »Was soll das heißen? Du kennst einen Fluchtweg?«
»Ja. Beruf die Versammlung ein. Sofort.«
Eine Stunde später saß Thomas vor den versammelten Hütern, genau wie Wochen zuvor. Sie hatten Teresa nicht hereingelassen, was ihn genauso genervt hatte wie sie. Newt und Minho vertrauten ihr zwar, aber die anderen hatten immer noch ihre Zweifel.
»Okay, Thomas«, sagte
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