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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Minute etwas heller geworden zu sein. Thomas konnte einfach nicht begreifen, dass das alles möglich sein sollte. Als hätte jemand das Labyrinth mitten in den Himmel gebaut, wo es für alle Ewigkeit im Nichts schwebte.
    »Ich glaub es nicht«, flüsterte er, ohne zu wissen, ob Minho ihn hören konnte.
    »Vorsicht«, erwiderte der Läufer. »Du wärst nicht der Erste, der die Klippe runterfällt.« Er fasste Thomas an der Schulter. »Schon vergessen?« Er nickte zurück in Richtung Gang.
    Thomas erinnerte sich das Wort Klippe schon mal gehört zu haben, konnte es aber momentan nicht einordnen. Den riesigen, endlosen Himmel vor sich zu sehen hatte ihn in eine Art Trance versetzt, ihn praktisch hypnotisiert. Er schüttelte sich und versuchte zurück in die Realität zu kommen und sich den Griewern zu stellen. Sie waren jetzt nur noch etwa fünfzig Meter entfernt und kamen in einer Reihe hintereinander in vollem Tempo auf sie zu.
    Alles war klar, noch bevor Minho erklärte, was sie zu tun hatten.
    »Die Dinger sind vielleicht widerlich«, sagte Minho, »aber sie sind doof wie Klonk. Stell dich neben mich, ganz dicht, mit dem Gesicht zu –«
    Thomas schnitt ihm das Wort ab. »Ich weiß, was ich machen muss. Ich bin bereit.«
    Sie drehten sich um, so dass sie wie eine geballte Faust zusammen vor der Abbruchkante in der Mitte des Gangs standen, und blickten den Griewern entgegen. Ihre Hacken waren nur ein paar Zentimeter vom Rand der Klippe und der leeren Luft hinter ihnen entfernt.
    Außer Mut blieb ihnen nichts mehr.
    »Gleichzeitig!«, schrie Minho, was in dem ohrenbetäubenden Lärm der Metallspikes auf dem Steinboden kaum noch zu hören war. »Auf mein Kommando!«
    Warum die Griewer hintereinander anrollten, blieb unklar. Vielleicht war ihnen das Labyrinth zu eng und sie konnten sich nebeneinander nicht richtig bewegen. Einer nach dem anderen rollte den steinernen Gang entlang, klickende und stöhnende Killermaschinen. Aus fünfzig Metern waren drei oder vier geworden und es blieben nur noch Sekunden, bis die Bestien in die wartenden Jungen krachen würden.
    »Auf die Plätze«, sagte Minho ruhig. »Noch nicht … noch nicht …«
    Jede Millisekunde des Wartens war die reinste Folter für Thomas. Er wollte einfach nur die Augen zumachen und nie wieder einen Griewer sehen.
    »Jetzt!«, schrie Minho.
    Genau als der Arm des ersten Griewers sich nach ihnen ausstreckte, tauchten Minho und Thomas in entgegengesetzte Richtungen davon, beide auf die Wände des Gangs zu. Die Taktik hatte bei Thomas bereits einmal funktioniert, und dem schrecklichen Kreischen nach, das dem ersten Griewer entfuhr, funktionierte sie wieder. Das Ungeheuer flog über die Klippenkante ins Nichts. Merkwürdigerweise endete sein Kampfschrei ganz abrupt, statt allmählich zu verhallen, als es in die Tiefe stürzte.
    Thomas knallte gegen die Mauer und fuhr in dem Augenblick herum, in dem die zweite Kreatur über die Kante taumelte, ohne stoppen zu können. Der dritte Griewer bohrte einen mit Spikes besetzten Arm ins Gestein, aber der Schwung war zu groß. Beim nervenzerfetzenden Quietschen der Metallsporen, die über den Steinboden schabten, lief es Thomas eiskalt den Rücken herunter, doch eine Sekunde später stürzte auch dieser Griewer ins Nichts. Wieder machte keiner von ihnen beim Fallen ein Geräusch – als ob sie plötzlich weg wären, statt in den Tod zu stürzen.
    Die vierte und letzte ankommende Bestie konnte noch rechtzeitig anhalten und taumelte auf der Kante der Klippe, wo sie sich mit den Spikes und einem Greifarm festkrallte.
    Instinktiv wusste Thomas, was er tun musste. Er blickte zu Minho hinüber und nickte. Beide Jungs rannten auf den Griewer zu und sprangen mit den Füßen voran auf das Horrorwesen und traten in der letzten Sekunde mit allem, was sie noch an Kraft besaßen, zu. Beide trafen und beförderten auch den letzten auf den Weg in den Tod.
    Thomas kroch schnell bis an den Rand des Abgrunds und streckte seinen Kopf vor, um die fallenden Griewer zu sehen. Aber sie waren weg, obwohl das ganz unmöglich war – keinerlei Spuren von ihnen in der Leere, die sich unter ihm erstreckte. Nichts.
    Er konnte einfach nicht verstehen, wo die Klippe hinführte oder was mit den schrecklichen Monstern passiert war. Sein letztes bisschen Kraft war weg und er krümmte sich auf dem Steinboden so klein wie möglich zusammen.
    Und dann kamen endlich die Tränen.

 
     
    Eine halbe Stunde verging.
    Weder Thomas noch Minho machten auch nur

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