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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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im Labyrinth hängengeblieben sind, wurden immer erst viel später wieder aufgefunden – manchmal Tage später, manche auch gar nicht. Alle sind auf eine Weise umgebracht worden, von der du nichts hören willst.«
    Thomas schauderte bei dem Gedanken. »Ich glaube, ich kann es mir vorstellen, nach dem, was wir erlebt haben.«
    Mit überraschtem Gesichtsausdruck sah Minho auf. »Ich glaube, du hast gerade die Lösung gefunden – wir haben uns geirrt! Also, ich meine, hoffentlich haben wir uns geirrt. Weil niemand, der gestochen worden ist und es nicht bis Sonnenuntergang zurückgeschafft hat, überlebt hat, haben wir einfach angenommen, dass man stirbt – wenn man das Serum nicht schnell genug kriegt.«
    Der Gedanke schien ihn zu begeistern.
    Sie bogen um die nächste Ecke, woraufhin Minho die Führung übernahm. Er steigerte das Tempo, aber Thomas blieb ihm auf den Fersen und wunderte sich, wie vertraut ihm der Weg vorkam. Er wusste schon, in welche Richtung sie sich wenden würden, bevor Minho ihm den Weg zeigte.
    »Dieses Serum, von dem du redest«, sagte Thomas. »Was ist das eigentlich? Und wo kommt es her?«
    »Was soll es schon sein, du Strunk? Ein Serum halt. Das Griewerserum.«
    Thomas stieß ein gequältes Lachen aus. »Gerade wenn ich mal denke, dass ich alles über dieses Scheißlabyrinth herausgefunden habe … Warum heißt das so? Und warum heißen die Griewer Griewer?«
    Sie gingen nebeneinanderher durch die endlosen Gänge des Labyrinths, während Minho erklärte. »Ich weiß nicht, wo wir die Namen herhaben, aber das Serum stammt von den Schöpfern – so nennen wir sie jedenfalls. Es ist jede Woche bei den Vorräten mit dabei, immer schon. Es ist ein Gegengift oder eine Medizin oder irgendwas, abgefüllt in einer Spritze.« Er machte eine Bewegung, als würde er sich eine Nadel in den Arm jagen. »Wenn man jemandem, der gestochen worden ist, das Ding reinhaut, rettet man ihm das Leben. Er muss durch die Verwandlung – was zum Kotzen ist –, aber danach ist er geheilt.«
    Ein paar Minuten herrschte Schweigen, bis Thomas die Informationen verarbeitet hatte. Er fragte sich, was es mit der Verwandlung auf sich haben mochte. Aus irgendeinem Grund tauchte das Mädchen in seinen Gedanken auf und ging nicht mehr weg.
    »Schon merkwürdig«, fuhr Minho fort. »Wir haben noch nie über diese Möglichkeit gesprochen. Wenn Alby noch lebt, gibt es eigentlich keinen Grund, warum ihn das Serum nicht retten sollte. Wir waren so hundertprozentig davon überzeugt, dass es aus und vorbei ist, wenn die Tore zugehen – zu und tschüss. Aber die Sache mit dem Efeu und an der Wand festgebunden, das muss ich selbst sehen – ich glaube, du verarschst mich.«
    Die Jungen liefen weiter. Minho wirkte fast zufrieden, aber etwas ließ Thomas keine Ruhe. Er hatte bisher selbst nicht daran denken mögen. »Was ist, wenn ein anderer Griewer Alby gekriegt hat, nachdem ich den, der mich verfolgt hat, abgelenkt habe?«
    Minho sah ihn mit ausdruckslosem Gesicht an.
    »Ich mein ja nur: Beeilen wir uns lieber«, sagte Thomas und hoffte, dass nicht alle Bemühungen zu Albys Rettung umsonst gewesen waren.
    Sie versuchten schneller zu laufen, aber sie waren zu kaputt und gingen langsam weiter, trotz aller Dringlichkeit. Als sie um die nächste Ecke bogen, setzte Thomas das Herz vor Schreck kurz aus, als er eine Bewegung vor sich sah. Einen Sekundenbruchteil später durchflutete ihn Erleichterung: Es war Newt mit einer Gruppe Lichtern. Das offene Westtor zur Lichtung ragte hinter ihnen auf. Sie waren wieder da.
    Newt kam auf sie zugehinkt, als er die beiden sah. »Was ist passiert?«, fragte er fast wütend. »Was zum –?«
    »Erzählen wir dir später«, unterbrach Thomas. »Wir müssen Alby retten.«
    Newt wurde kreidebleich. »Was? Lebt er etwa noch?«
    »Kommt mit.« Thomas bog nach rechts und legte den Kopf in den Nacken, um die zehn Meter an der Wand hochblicken zu können. Er suchte den dichten Efeubewuchs mit den Augen ab, bis er die Stelle entdeckte, an der Alby hoch über ihnen an Armen und Beinen festgeschnürt hing. Ohne etwas zu sagen, zeigte Thomas nach oben, wagte aber noch nicht, erleichtert zu sein: Alby war noch da, in einem Stück, aber ohne jedes Lebenszeichen.
    Schließlich entdeckte auch Newt seinen in den Ranken hängenden Freund und starrte Thomas an. Er war nicht mehr nur geschockt, sondern komplett fassungslos. »Ja aber … lebt er etwa noch?«
    Bitte , dachte Thomas. »Weiß nicht. Als ich ihn da

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