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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Infektion.«
    Thomas nickte anerkennend. Eine gute Zusammenfassung.
    »Das heißt, sie beobachten uns«, sagte Minho. »Genau wie im Labyrinth. Hat hier jemand Käferklingen rumrennen sehen?«
    Einige Lichter schüttelten die Köpfe.
    »Was zum Teufel sind Käferklingen?«, fragte Jorge.
    Thomas antwortete: »Kleine echsenartige Roboter, die uns im Labyrinth mit eingebauten Kameras bespitzelt haben.«
    Jorge verdrehte die Augen. »Natürlich! Dumme Frage.«
    »Das Labyrinth war definitiv in einem geschlossenen Gebäude«, sagte Aris. »Jetzt sind wir nirgendwo drinnen. Aber ich schätze, sie könnten Satelliten oder Supertelekameras benutzen.«
    Jorge räusperte sich. »Warum ist Thomas so was Besonderes? Diese Schilder in der Stadt, dass er der wahre Anführer ist, und dann diese Rettungsaktion, als er schlappgemacht hat.« Er schaute Thomas an. »Ist nicht böse gemeint, muchacho . Bin einfach neugierig. Wieso bist du was Besseres als deine Freunde?«
    »Ich bin nichts Besseres«, sagte Thomas, obwohl ihm klar war, dass er etwas verheimlichte. Er wusste bloß nicht mehr, was . »Du hast gehört, was sie gesagt haben. Es gibt viele Möglichkeiten, hier draußen zu sterben, aber diese Knarre gehörte nicht dazu. Ich vermute, sie hätten jeden gerettet, der angeschossen worden wäre. Es hatte nichts mit mir zu tun – die Kugel hat die Sache einfach vermasselt.«
    »Trotzdem«, erwiderte Jorge grinsend. »Ab jetzt bleib ich in deiner Nähe.«
    Es kamen noch ein paar Diskussionen auf, die aber von Minho beendet wurden. Er bestand darauf, dass sie Schlaf bräuchten, wenn sie die ganze Nacht laufen wollten. Thomas beschwerte sich nicht – er war mit jeder Sekunde in der heißen Luft müder geworden. Vielleicht lag es am Heilungsprozess in seinem Körper, der noch im Gange war, vielleicht war es aber auch nur die Hitze. In jedem Fall war der Gedanke an Schlaf sehr verlockend.
    Sie hatten keine Decken oder Kissen, also rollte Thomas sich an Ort und Stelle auf dem Boden zusammen, den Kopf auf die verschränkten Arme gebettet. Irgendwie war Brenda direkt neben ihm gelandet, aber sie schwieg und berührte ihn auch nicht. Thomas war sich nicht sicher, ob er jemals aus ihr schlau werden würde.
    Er atmete langsam tief durch, schloss die Augen und gab sich dem unwiderstehlichen Sog des Schlafes hin, der ihn in die Tiefe zog. Die Geräusche um ihn herum wurden leiser, und die Luft schien sich zu verdichten. Ruhe überkam ihn und schließlich der erholsame Schlaf.
    Die Sonne brannte immer noch am Himmel, als er von einer Stimme in seinem Kopf geweckt wurde.
    Eine Mädchenstimme.
    Teresa.
    Nach endlosen Tagen der Stille redete Teresa telepathisch auf ihn ein. Ein ganzer Wortschwall ergoss sich über ihn.
    Tom, versuch gar nicht erst zu antworten. Hör einfach zu. Morgen wird dir etwas Furchtbares passieren. Etwas richtig, richtig Schlimmes. Du wirst verletzt und hast wahrscheinlich jede Menge Angst. Aber du musst mir vertrauen. Egal, was passiert, was du siehst, was du hörst oder was du denkst. Du musst mir vertrauen. Ich werde nicht mit dir reden können.
    Sie unterbrach sich einen Moment, aber Thomas war so überrascht und darauf konzentriert, sie zu verstehen – und sich alles einzuprägen –, dass er kein Wort herausbrachte, bevor sie weitersprach.
    Ich muss aufhören. Du wirst eine Weile nichts von mir hören.
    Sie unterbrach sich noch einmal.
    Erst, wenn wir wieder zusammen sind.
    Er versuchte etwas zu sagen, aber sie war schon wieder verschwunden und hatte eine gähnende Leere in ihm hinterlassen.

Es dauerte lange, bis Thomas wieder einschlafen konnte.
    Er hatte keine Zweifel daran, dass es Teresa gewesen war. Wie immer bei ihren telepathischen Gesprächen hatte er ihre Präsenz und ihre Gefühle gespürt. Sie war bei ihm gewesen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Und als sie ihn verlassen hatte, war es, als würde sich die gewaltige Leere von neuem in ihm ausbreiten. Als wäre eine zähe Flüssigkeit, die seit ihrem Verschwinden ihren Platz in seiner Brust ausgefüllt hatte, mit einem Mal wieder herausgesaugt worden.
    Was hatte sie überhaupt gemeint? Etwas Furchtbares würde passieren? Aber er musste ihr vertrauen. Er konnte sich keinen Reim darauf machen. So bedrohlich ihre Warnung auch geklungen hatte, seine Gedanken kreisten immer stärker um ihren letzten Satz: dass sie wieder zusammen sein würden. War das ein falscher Hoffnungsschimmer? Oder wollte sie damit nur sagen, dass er das Furchtbare überleben

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