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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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war alles nur gespielt. Damit du dich sicher fühlst. Sie hat uns sogar erzählt, ANGST hätte sie kontrolliert und gezwungen, dich zu küssen. Stimmt das?«
    Thomas blieb stehen, beugte sich vor und stützte sich keuchend mit den Händen auf die Knie. Er rang nach Luft. Jetzt war offiziell jeder Zweifel beseitigt. Teresa war nicht mehr auf seiner Seite. Oder vielleicht war sie es nie wirklich gewesen.
    »Ich weiß, dass sich das schlimm anfühlen muss«, sagte Harriet leise. »Du machst den Eindruck, als hättest du sie wirklich gerngehabt.«
    Thomas stand wieder auf und atmete lang und tief durch. »Ich … hab … einfach gehofft, dass es andersherum wäre. Dass sie gezwungen wurde, uns Schaden zuzufügen. Und dass sie sich lang genug freigekämpft hat, um … um mich zu küssen und zu warnen.«
    Harriet legte ihre Hand auf seinen Arm. »Seit sie bei uns ist, hat sie dich nur als Monster beschrieben, das ihr etwas Schreckliches angetan hat. Aber sie hat uns nie verraten, was. Aber eins kann ich dir sagen – du bist überhaupt nicht so, wie sie dich beschrieben hat. Wahrscheinlich haben wir vor allem deshalb unsere Meinung geändert.«
    Thomas schloss die Augen und versuchte sein Herz zu beruhigen. Dann schüttelte er sich und lief weiter. »Okay, erzähl mir den Rest. Ich will alles wissen.«
    Harriet fiel in seinen Schritt mit ein. »Bei allen anderen Anweisungen, die mit dir zu tun hatten, ging es darum, wie wir dich in der Wüste fangen und hierherbringen sollten. Sie haben uns sogar gesagt, dass wir dich in dem Sack lassen müssen, bis Gruppe A uns nicht mehr sehen kann. Übermorgen sollte der große Tag sein. Auf der Nordseite des Berges soll etwas in den Fels eingebaut sein. Ein besonderer Ort … um dich umzubringen.«
    Thomas wollte wieder anhalten, hielt aber sein Tempo. »Ein Ort ? Was soll das denn heißen?«
    »Weiß ich nicht. Der Rattentyp hat uns nur gesagt, wenn wir dort sind, würden wir wissen, was zu tun ist.« Nach einer kurzen Pause schnippte sie mit den Fingern, als wäre ihr gerade etwas eingefallen. »Ich wette, da ist sie hin, als sie vorhin abgehauen ist.«
    »Warum? Wie weit ist es denn bis zur anderen Seite?«
    »Keine Ahnung.«
    Sie liefen schweigend weiter.
    ***
    Es dauerte länger, als Thomas gedacht hatte. Sie marschierten schon die zweite Nacht, als von vorne jemand rief, dass sie den Pass durchquert hätten. Thomas, der am Schluss der Gruppe geblieben war, preschte nach vorn. Er wollte unbedingt sehen, was nördlich der Bergkette lag. Dort, wo ihn sein Schicksal erwartete, wie es auch aussehen mochte.
    Die Mädchen hatten sich auf einem breiten Geröllfeld versammelt, in dem der schmale Pass mündete und hinter dem der Hang dann steil bis zum Fuß des Berges abfiel. Im Schein des fast vollen Mondes lag das Tal gespenstisch violett schimmernd vor ihnen. Es war flach. Sehr, sehr flach. Meilenweit nichts als karge, tote Fläche.
    Nichts. Absolut nichts.
    Keine Spur von einem sicheren Hafen. Dabei sollte er nur noch wenige Kilometer entfernt sein.
    »Vielleicht können wir ihn bloß nicht sehen.« Thomas hatte keine Ahnung, wer das gesagt hatte. Aber allen war klar, warum. Um sich an der Hoffnung festzuklammern.
    »Genau.« Harriet klang optimistisch. »Vielleicht ist es einfach ein weiterer Eingang zu einem Tunnel. Ich bin sicher, der ist da irgendwo.«
    »Was glaubst du, wie weit ist es noch?«, fragte Sonya.
    »Höchstens zehn Meilen. Wenn man bedenkt, wo wir losgegangen sind und wie weit wir laufen müssen«, erwiderte Harriet. »Eher sieben oder acht. Ich dachte, wenn wir auf dieser Seite aus den Bergen kommen, sehen wir ein schönes, großes Gebäude mit einem fetten Smiley drauf.«
    Das Meer aus Dunkelheit dehnte sich bis zum Horizont aus, der wie ein samtener Vorhang voller Sterne vor ihnen hing.
    »Na dann«, sagte Sonya. »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als weiter nach Norden zu laufen. Wir hätten uns denken können, dass es nicht einfach wird. Vielleicht schaffen wir es bis zum Fuß des Berges, bevor die Sonne aufgeht. Dann können wir auf ebenem Untergrund schlafen.«
    Alle stimmten ihr zu und wollten mit dem steilen Abstieg beginnen, als Thomas fragte: »Wo ist Teresa?«
    Harriet drehte sich zu ihm um; der Mond tauchte ihr Gesicht in ein fahles Licht. »Sie ist ein großes Mädchen – haut ab und ist eingeschnappt, wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Dann kann sie uns auch allein finden, wenn sie sich wieder eingekriegt hat. Komm schon.«
    Sie stiegen

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