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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Moment mit Teresa zu genießen. Der letzte Augenblick im vollen Besitz seiner Erinnerungen. Die beiden werden sehr, sehr lange nicht mehr so zusammen sein.
    Teresa schaut zu ihm hoch. »Es wird funktionieren. Das wird alles funktionieren.«
    »Ich weiß«, sagt Thomas. Eine tiefe Trauer erfüllt ihn, so tief, dass sie seine Seele zu zerreißen droht.
    Aris öffnet eine Tür und gibt Thomas ein Zeichen, ihm zu folgen. Thomas geht ihm nach, schaut aber noch ein letztes Mal zu Teresa zurück. Er bemüht sich, Zuversicht auszustrahlen.
    »Bis morgen«, sagt er.
    Das ist die bittere Wahrheit, und sie tut weh.
    Der Traum verflog, und Thomas fiel in den tiefsten Schlaf seines ganzen Lebens.

Geflüster in der Dunkelheit.
    Thomas hörte es, als er wieder zu sich kam. Leise, aber rau kratzte es wie Schmirgelpapier über sein Trommelfell. Er verstand kein Wort. In der völligen Dunkelheit merkte er nicht sofort, dass seine Augen offen waren.
    Etwas Kaltes und Hartes drückte gegen sein Gesicht. Der Boden. Er hatte sich seit seiner Betäubung durch das Gas nicht bewegt. Erstaunlicherweise tat sein Kopf nicht mehr weh. Eigentlich tat ihm gar nichts weh. Stattdessen spürte er eine Welle der Euphorie, von der ihm fast schwindelig wurde. Vielleicht war er einfach froh, noch am Leben zu sein.
    Er drückte sich hoch zum Sitzen und schaute sich um – nichts. Nicht mal ein winziger Lichtschimmer erhellte die völlige Dunkelheit. Er fragte sich, was aus dem grünen Licht geworden war, als Teresa die Tür hinter ihm zugeknallt hatte.
    Teresa.
    Seine Euphorie verflog so schnell, wie sie gekommen war, als er sich wieder an das erinnerte, was sie ihm angetan hatte. Allerdings …
    Er war nicht tot. Es sei denn, das Jenseits war ein bescheuerter, stockdunkler Raum.
    Er ruhte sich ein paar Minuten aus, ließ seinem Gehirn Zeit zum Aufwachen. Dann stand er auf und betastete seine Umgebung. Drei kühle Metallwände, in denen im gleichen Abstand Düsen waren. Eine glatte Wand, die sich wie Kunststoff anfühlte. Er war immer noch in derselben Gaskammer.
    Also schlug er mit der Faust gegen die Tür. »Hey! Ist da jemand?«
    Seine Gedanken rasten. Die Träume von seiner Vergangenheit – jetzt waren es schon so viele. So viel zu verarbeiten, so viele Fragen. Die Dinge, an die er sich während der Verwandlung im Labyrinth erinnert hatte, waren langsam immer deutlicher geworden. Er war Teil von ANGST gewesen. Teresa und er hatten sich sehr nahegestanden – waren beste Freunde gewesen. Das alles hatte sich richtig angefühlt. Sie hatten zum Wohl aller gehandelt.
    Aber jetzt hatte Thomas kein so gutes Gefühl dabei. Er war wütend und beschämt über die Rolle, die er bei diesen Plänen gespielt hatte. Wie konnte man rechtfertigen, was hier passierte? Was ANGST – was sie  – taten? Auch wenn er sich selbst nicht so sah, waren er und die anderen doch nur Jugendliche. Jugendliche! Er konnte sich selbst nicht mehr leiden, weil er mit ANGST zusammengearbeitet hatte. Er wusste nicht genau, wann es passiert war – aber etwas in ihm war zerbrochen.
    Und dann war da Teresa. Wie hatte er je solche Gefühle für so ein Monster haben können?
    Ein Knacken und Zischen unterbrach seine Gedanken.
    Die Tür öffnete sich langsam und schwang nach außen. Teresa stand dort im schwachen Morgenlicht, mit tränenüberströmtem Gesicht. Sobald der Spalt breit genug war, warf sie ihm die Arme um den Hals und drückte ihr Gesicht an ihn.
    »Es tut mir so leid, Tom«, sagte sie, und er spürte ihre Tränen auf der Haut. »Es tut mir so wahnsinnig leid. Sie haben gesagt, sie bringen dich um, wenn wir nicht alles genau so machen, wie sie sagen. Egal, wie schrecklich es ist. Es tut mir leid, Tom!«
    Thomas konnte nicht antworten. Er brachte es nicht über sich, ihre Umarmung zu erwidern. Verrat. Das Schild an Teresas Tür, das Gespräch in seinem Traum. Ein Bild begann, in ihm Gestalt anzunehmen. Vielleicht war das wieder nur ein Trick. Nach diesem Verrat konnte er ihr nicht mehr vertrauen, und tief in seinem Herzen spürte er, dass er ihr auch nicht verzeihen konnte.
    Auf gewisse Weise hatte Teresa ihr Versprechen gehalten. Sie hatte all diese furchtbaren Dinge gegen ihren Willen getan. Was sie in der Hütte gesagt hatte, war die Wahrheit gewesen. Aber er wusste auch, dass es zwischen ihnen nie wieder so sein konnte wie vorher.
    Er stieß Teresa weg. Auch die Aufrichtigkeit in ihren blauen Augen konnte seine Zweifel nicht zerstreuen. »Vielleicht könntest du mir

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