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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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sich zusammen und waren bald so dicht, dass Thomas ohne seine Uhr keinen Anhaltspunkt gehabt hätte, wie spät es war. Die Sonne war weg.
    Wolken. Beim letzten Mal …
    Vielleicht würde dieser Sturm nicht so extrem werden. Vielleicht.
    Als sie den Wald verlassen hatten, liefen sie ohne Pause weiter. Ein kleiner Weg schlängelte sich hinunter ins Tal. Thomas schätzte, dass sie für den Abstieg ein paar Stunden brauchen würden – die steilen, rutschigen Hänge hinunterzurennen würde unweigerlich zu verstauchten Knöcheln oder gebrochenen Beinen führen. Und dann könnten sie es niemals schaffen.
    Sie einigten sich darauf, schnell, aber vorsichtig zu gehen und sich erst auf flachem Grund richtig auszupowern. Aris ging voran, dann Thomas, das Schlusslicht bildete Teresa. Die dunklen Wolken brauten sich über ihnen zusammen, der Wind schien aus allen Richtungen zugleich zu pfeifen. In der Wüste unter ihnen konnte man zwei getrennte Gruppen ausmachen, genau wie Aris gesagt hatte. Die Lichter liefen nahe am Fuß des Gebirges und Gruppe B ein paar Kilometer weiter entfernt.
    Voller Erleichterung lief Thomas mit neuem Schwung.
    Nach der dritten Biegung fing Teresa hinter ihm an zu erzählen. »Am besten, ich fange da an, wo wir aufgehört haben.«
    Thomas nickte nur. Er konnte kaum glauben, wie fit er sich fühlte – sein Magen war auf wundersame Weise gefüllt, der Schmerz von den Speerhieben verschwunden, die frische Luft und der Wind weckten seine Lebensgeister. Er hatte keine Ahnung, was für Gas er da eingeatmet hatte, aber es konnte auf keinen Fall giftig gewesen sein.
    »Es ging in dem Moment los, als wir in der Nacht miteinander gesprochen haben – in der ersten Nacht nach unserer Rettung aus dem Labyrinth. Ich hab schon halb geschlafen, und dann waren plötzlich Leute mit komischen Klamotten in meinem Zimmer. Unheimlich. Mit riesigen Overalls und Schutzbrillen.«
    »Wirklich?«, fragte Thomas über die Schulter. Das klang nach den Leuten, die er nach seiner Schussverletzung gesehen hatte.
    »Ich hatte totale Angst und habe panisch versucht, dich zu rufen. Aber es funktionierte plötzlich nicht mehr. Das Telepathie-Ding, meine ich. Ich weiß nicht, woran ich es gemerkt habe, aber es war einfach weg. Seitdem kam es immer nur kurz wieder.«
    Dann sprach sie in seinem Kopf. Jetzt kannst du mich endlich wieder hören, oder?
    Ja. Hast du wirklich mit Aris gesprochen, als wir im Labyrinth waren?
    Na ja …
    Sie wurde still. Als Thomas zu ihr zurückblickte, wirkte sie besorgt.
    Was ist los? , fragte er und schaute wieder auf den Boden, um nicht zu stolpern und den Hang hinunterzurollen.
    Darüber will ich jetzt noch nicht reden.
    »Über …« Er unterbrach sich, bevor er es laut sagte. Über was reden?
    Teresa antwortete nicht.
    Thomas strengte sich nach Leibeskräften an, in ihrem Kopf zu brüllen: Über was reden?
    Sie schwieg noch einige Sekunden, bevor sie antwortete.
    Ja, wir haben von Anfang an miteinander geredet, als ich auf der Lichtung ankam. Hauptsächlich, als ich in dem bescheuerten Koma lag.

Es kostete Thomas seine gesamte Beherrschung, nicht stehen zu bleiben und sich zu ihr umzudrehen. Was? Warum hast du mir dann im Labyrinth nicht von ihm erzählt? Als ob er noch einen Grund bräuchte, die beiden zu hassen.
    »Warum seid ihr so still?«, fragte Aris plötzlich. »Tratscht ihr über mich?« Erstaunlicherweise wirkte Aris kein bisschen bedrohlich mehr. Es war fast, als hätte sich alles, was in dem verödeten Wald geschehen war, nur in Thomas’ Fantasie abgespielt.
    Thomas atmete schnaubend aus. »Ich glaube das einfach nicht. Ihr zwei habt …« Er unterbrach sich und merkte, dass er gar nicht so überrascht war. Er hatte Aris in seinem letzten Traum gesehen. Er gehörte dazu, wozu auch immer. Und wie sie in dieser Erinnerung miteinander umgegangen waren, deutete darauf hin, dass sie auf derselben Seite waren. Oder zumindest gewesen waren.
    »Klonk drauf«, sagte Thomas schließlich. »Erzähl einfach weiter.«
    »Na gut«, erwiderte Teresa. »Es gibt einen Haufen zu erklären, also hör einfach zu. Okay?«
    Vom zügigen Laufen brannten Thomas bereits die Beine. »Jaja, schon gut, aber woher weißt du, wann du mit mir redest und wann mit ihm? Wie funktioniert das?«
    »Es ist einfach so. Das ist, als würde ich dich fragen, woher du weißt, ob du deinem rechten oder linken Bein den Befehl gibst zu laufen. Ich weiß es einfach. Das ist in meinem Gehirn so drin.«
    »Wir haben das doch auch

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