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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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gnädigerweise erklären, was passiert ist.«
    »Ich hab dir gesagt, du musst mir vertrauen«, antwortete sie. »Ich hab dir gesagt, dass sehr schlimme Sachen passieren würden. Aber ich konnte nicht sagen, dass das alles nur gespielt ist.« Sie lächelte, und Thomas wünschte, er könnte alles irgendwie vergessen.
    »Ja. Aber es schien dir nicht das Geringste auszumachen, mich mit einem Speer zu Brei zu schlagen und in eine Gaskammer zu schmeißen.« Es gelang ihm nicht, sein Misstrauen zu verbergen. Er sah zu Aris hinüber, der schuldbewusst dreinschaute, als würde er ein privates Gespräch belauschen.
    »Es tut mir so verdammt leid«, sagte der Junge.
    »Warum hast du mir nicht erzählt, dass wir uns früher kannten?«, antwortete Thomas. »Was …?« Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Das war alles gespielt , Tom«, sagte Teresa. »Du musst uns glauben. Sie haben uns von Anfang an versprochen, dass du nicht stirbst. Dass diese Kammer einem bestimmten Zweck dient und es dann vorbei ist. Es tut mir schrecklich leid, wirklich.«
    Thomas schaute zu der geöffneten Tür. »Ich glaube, ich muss das alles erst mal verdauen.« Teresa wollte, dass er ihr verzieh – dass alles sofort wieder so war wie vorher. Sein Instinkt sagte ihm, er sollte seine Verbitterung verbergen, aber das fiel ihm sehr schwer.
    »Was ist da drin eigentlich passiert?«, wollte Teresa wissen.
    Thomas sah sie an. »Wie wär’s, wenn ihr zuerst redet und dann ich? Ich glaube, das seid ihr mir schuldig.«
    Sie versuchte, seine Hand zu nehmen, aber er zog sie weg und tat so, als müsste er sich am Hals kratzen. Als er sah, wie verletzt sie war, geriet seine Entschlossenheit ins Wanken.
    »Du hast Recht«, sagte sie. »Wir schulden dir eine Erklärung. Ich glaube, wir können dir jetzt alles erzählen – über die Gründe wissen wir allerdings nicht viel.«
    Aris räusperte sich, um zu Wort zu kommen. »Es wäre besser, wenn wir das beim Laufen machen. Beziehungsweise beim Rennen. Wir haben nur noch ein paar Stunden. Heute ist der große Tag.«
    Das rüttelte Thomas wach. Er schaute auf seine Uhr. Wenn Aris Recht hatte, waren die zwei Wochen in fünfeinhalb Stunden abgelaufen! Thomas hatte sein Zeitgefühl längst verloren, er hatte keine Ahnung, wie lange er in der Kammer gelegen hatte. Das alles spielte sowieso keine Rolle mehr, wenn sie es nicht rechtzeitig zum sicheren Hafen schafften. Minho und die anderen waren hoffentlich schon da.
    »Vergessen wir das alles erst mal«, sagte er. »Hat sich draußen irgendwas geändert? Ich habe es ja nur im Dunkeln gesehen, aber …«
    »Das wissen wir«, unterbrach ihn Teresa. »Kein Gebäude weit und breit. Nichts. Tagsüber sieht es noch schlimmer aus. Eine endlose, flache Einöde. Kein Baum, kein Hügel, kein See und ein sicherer Hafen schon gar nicht.«
    Thomas schaute erst Aris, dann Teresa an. »Was sollen wir dann machen? Wo gehen wir hin?« Er dachte an Minho, Newt und die Lichter, an Brenda und Jorge. »Habt ihr die anderen gesehen?«
    Aris antwortete. »Die Mädchen von meiner Gruppe sind da unten und laufen nach Norden, wie geplant. Sie sind schon ein paar Kilometer weit gekommen. Wir haben deine Freunde am Fuß des Berges gesehen, ein paar Kilometer westlich von hier. Wir konnten es nicht genau erkennen, aber es scheint niemand zu fehlen. Sie laufen in dieselbe Richtung wie die Mädchen.«
    Thomas war erleichtert. Seine Freunde hatten es geschafft – hoffentlich ohne weitere Verluste.
    »Wir müssen los«, sagte Teresa. »Dass dort nichts ist, muss nichts heißen. Wer weiß, was die Typen von ANGST sich ausgedacht haben? Wir müssen einfach tun, was sie uns gesagt haben. Kommt schon.«
    Thomas wollte am liebsten einfach aufgeben, sich hinsetzen und alles vergessen – einfach geschehen lassen, was geschehen würde. Aber so schnell das Gefühl gekommen war, verschwand es auch wieder. »Okay, auf geht’s. Aber dann müsst ihr mir alles haargenau erzählen, was ihr wisst.«
    »Geht klar«, erwiderte sie. »Seid ihr bereit zu rennen, wenn wir hier aus dem toten Gestrüpp raus sind?«
    Aris nickte, Thomas verdrehte die Augen. »Ich bitte dich. Ich bin Läufer .«
    Sie zog die Augenbrauen hoch und grinste. »Na dann. Mal sehen, wer zuerst schlappmacht.«
    Statt zu antworten, ging Thomas voran in den abgestorbenen Wald. Er wollte die vielen bedrückenden Erinnerungen und Gefühle so schnell wie möglich hinter sich lassen.
    Der Himmel wurde im Laufe des Morgens kaum heller. Wolken zogen

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