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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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wahrscheinlich, weil sie nichts vor sich sehen. Da ist nur Wüste – nichts, wohin sie rennen könnten.«
    Aris schaute zum schwarz-grauen Himmel. »Sieht übel aus da oben. Ob das wieder so ein nettes, kleines Gewitter wird?«
    »Dann sollten wir besser in den Bergen bleiben«, sagte Thomas. Was für ein perfektes Ende, dachte er. Von Blitzen geröstet zu werden, auf der Suche nach einem sicheren Hafen, den es nie gegeben hat.
    »Nein, wir müssen sie einholen«, entgegnete Teresa. »Dann können wir immer noch überlegen, was wir tun sollen.« Sie schaute die beiden Jungen an und stützte die Hände in die Hüften. »Seid ihr so weit?«
    »Von mir aus«, sagte Thomas. Er versuchte, sich nicht von der aufsteigenden Panik überwältigen zu lassen. Es musste ein Ziel geben. Es musste einfach.
    Aris zuckte nur mit den Schultern.
    »Dann mal los«, sagte Teresa. Und ehe Thomas antworten konnte, war sie schon weg, Aris dicht auf ihren Fersen.
    Thomas atmete tief ein. Er erinnerte sich daran, wie er mit Minho das erste Mal ins Labyrinth gerannt war. Dann atmete er aus und rannte hinterher.
    Nachdem er etwa zwanzig Minuten gerannt war – der Wind machte es doppelt so anstrengend wie im Labyrinth –, sagte Thomas in Gedanken etwas zu Teresa. Ich glaube, bei mir sind in letzter Zeit im Traum ein paar Erinnerungen aufgetaucht. Er hatte ihr davon erzählen wollen, aber nicht vor Aris. Er wollte vor allem herausfinden, wie sie auf seine Erinnerungen reagierte. Um Hinweise auf ihre wahren Absichten zu bekommen.
    Wirklich? , antwortete sie.
    Er spürte, dass sie überrascht war. Ja. Merkwürdige, unzusammenhängende Sachen. Aus meiner Kindheit. Und du kamst in den Träumen auch immer vor. Ich habe kurz gesehen, wie ANGST unsere Köpfe manipuliert hat. Und dann noch eine Szene, kurz bevor wir auf die Lichtung gekommen sind.
    Sie zögerte mit ihren Fragen, vielleicht aus Furcht. Bringt uns das weiter? Kannst du dich an alles erinnern?
    An das meiste. Aber die Erinnerungen reichen nicht aus, um wirklich alles zu begreifen.
    Was hast du gesehen?
    Thomas erzählte ihr von allen Erinnerungsfetzen – oder Träumen – der letzten Wochen. Dass er seine Mutter gesehen hatte, von den Gesprächen über die Gehirnoperation, wie sie die Leute von ANGST belauschten und Dinge hörten, die wenig Sinn ergaben. Wie sie ihre telepathischen Fähigkeiten ausprobierten und einübten. Und dann, wie sie sich verabschiedeten, bevor sie auf die Lichtung verfrachtet wurden.
    Aris war auch da? , fragte sie, sprach aber weiter, bevor er antworten konnte. Natürlich, das war mir ja schon klar. Dass wir drei dabei waren. Merkwürdig, dass die Schöpfer alle gestorben sind, mit den Nachfolgern und so. Was mag das bloß bedeuten?
    Keine Ahnung , antwortete er. Aber ich glaube, wenn wir Zeit hätten, uns hinzusetzen und ausgiebig über alles zu reden, könnten wir einander helfen, unsere Erinnerungen zurückzuholen.
    Glaube ich auch. Tom, es tut mir wirklich leid. Ich merke, dass es dir schwerfällt, mir zu verzeihen.
    Würde es dir anders gehen?
    Nein. Ich kann das irgendwie akzeptieren. Dich zu retten war es wert, das zu verlieren, was zwischen uns war.
    Thomas wusste nicht, was er auf diese erschütternde Antwort sagen sollte.
    Nicht, dass sie noch groß hätten weiterreden können. Der Wind heulte, Staub und Schutt flogen ihnen um die Ohren, immer schwärzere Wolken peitschten über den Himmel. Ihr Abstand zu den anderen wurde immer kleiner.
    Also rannten sie weiter.
    ***
    Nach einer Weile trafen die zwei Gruppen in der Ferne aufeinander. Das Interessante daran war: Es schien kein Zufall zu sein. Die Mädchen von Gruppe B waren an einem Punkt angelangt und hatten angehalten; dann hatten Minho – Thomas konnte ihn jetzt erkennen und war erleichtert, dass er am Leben war – und die Lichter die Richtung gewechselt und waren nach Osten gegangen, wo sie auf die Mädchen trafen.
    Und jetzt standen alle nur eine halbe Meile entfernt dicht gedrängt um etwas herum, das Thomas nicht sehen konnte.
    Was ist da vorne los? , fragte Teresa ihn.
    Keine Ahnung , antwortete er.
    Sie legten einen Zahn zu.
    Es dauerte nur wenige Minuten über die windumtoste Ebene, bis sie die anderen erreicht hatten.
    Minho hatte sich vom Pulk gelöst und kam ihnen entgegen. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt, die Klamotten schmutzig, seine Haare fettig, und im Gesicht konnte man noch Spuren von Verbrennungen sehen. Trotzdem lächelte er. Thomas war unglaublich froh,

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