Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
Vom Netzwerk:
ganze Mist keinerlei Sinn. Entschuldige, dass ich ein bisschen sauer bin.«
    »Hat es funktioniert?«
    »Häh?«
    »Sie wollten, dass du dich verraten fühlst, warum auch immer. Und es hat funktioniert. Stimmt’s?«
    Thomas schwieg und sah lange in ihre blauen Augen. »Neeeeein, gar nicht«, erwiderte er ironisch.
    »Was ich getan habe, tut mir leid. Aber du lebst und ich auch. Und Aris auch.«
    »Kann sein«, sagte er. Er hatte einfach keine Lust mehr, mit ihr zu reden.
    »Die Typen von ANGST haben bekommen, was sie wollen, und ich habe bekommen, was ich will.« Teresa schaute zu Aris, der weitergelaufen war und jetzt eine Serpentine tiefer stand. »Aris, dreh dich um. Schau bitte ins Tal.«
    »Was?«, erwiderte er. Er schaute sie verwirrt an. »Wieso?«
    »Tu’s einfach.« Die Boshaftigkeit war aus ihrer Stimme verschwunden, seit Thomas aus der Gaskammer gekommen war. Aber das machte Thomas nur noch misstrauischer. Was hatte sie jetzt schon wieder vor?
    Aris verdrehte seufzend die Augen, tat aber, was sie gesagt hatte, und drehte ihnen den Rücken zu.
    Teresa zögerte keine Sekunde. Sie schlang die Arme um Thomas’ Hals und zog ihn an sich. Er war nicht standhaft genug, sich zu widersetzen.
    Sie küsste ihn leidenschaftlich, aber Thomas spürte keine Regung. Er fühlte überhaupt nichts.

Der Wind peitschte und tobte immer stärker.
    Lautes Donnergrollen aus dem düsteren Himmel gab Thomas einen guten Vorwand, sich aus Teresas Umarmung zu lösen. Wieder beschloss er, seine Verbitterung zu verbergen. Ihre Zeit lief ab, und sie hatten noch einen langen Weg vor sich.
    Nun versuchte er sich im Theaterspielen, lächelte Teresa an und sagte: »Ich glaube, ich hab’s kapiert – du hast einen Haufen schräge Sachen gemacht, aber du bist dazu gezwungen worden, und dafür bin ich jetzt am Leben. So war’s, oder?«
    »So ungefähr.«
    »Dann denke ich jetzt nicht weiter drüber nach. Wir müssen die anderen einholen.« Wenn er den sicheren Hafen erreichen wollte, musste er mit Teresa und Aris zusammenarbeiten. Also würde er es tun. Er konnte auch noch später über Teresa und das, was sie ihm angetan hatte, nachdenken.
    »Wenn du das sagst«, antwortete sie mit einem gezwungenen Lächeln, als wüsste sie, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht war es ihr auch unangenehm, auf die Lichter zu treffen – nach allem, was passiert war.
    »Seid ihr da oben endlich fertig?«, rief Aris, der immer noch in die andere Richtung schaute.
    »Ja!«, rief Teresa zurück. »Und denk bloß nicht, dass ich dich je wieder irgendwohin küsse. Ich habe das Gefühl, ich hab seitdem Pickel auf den Lippen!«
    Thomas verspürte leichte Übelkeit, als er das hörte. Er ging los, bevor Teresa Gelegenheit hatte, seine Hand zu nehmen.
    ***
    Es dauerte etwa eine Stunde, bis sie unten waren. Zum Fuß des Berges hin nahm die Steigung ab, und sie konnten schneller gehen. Dann hörten die Serpentinen auf, und sie konnten die letzten Kilometer, die sie von der flachen, öden Wüstenlandschaft trennten, im Laufschritt zurücklegen. Die Luft war heiß, aber durch den bedeckten Himmel und den Wind blieb es erträglich.
    Thomas konnte die beiden Gruppen jetzt nicht mehr so deutlich erkennen, die sich vor ihnen langsam aufeinander zubewegten. Er konnte sie nicht mehr aus der Vogelperspektive sehen, und der herumwirbelnde Staub nahm ihm fast völlig die Sicht. Aber sowohl die Jungen als auch die Mädchen liefen immer noch dicht gedrängt nordwärts. Selbst aus der Entfernung glaubte Thomas erkennen zu können, wie sie sich beim Laufen gegen den Wind stemmten.
    Thomas’ Augen brannten vom durch die Luft wirbelnden Staub. Seine Haut fühlte sich wund an. Die Wolken wurden immer dichter, der Himmel immer finsterer.
    Nach einer kurzen Pause zum Essen und Trinken – ihre Vorräte neigten sich dem Ende zu – blieben die drei einen Moment stehen, um die beiden Gruppen zu beobachten.
    »Die da vorn gehen nur«, sagte Teresa und deutete mit einer Hand auf sie, während sie mit der anderen ihre Augen vor dem Wind schützte. »Warum rennen sie nicht mehr?«
    »Weil wir noch mehr als drei Stunden Zeit haben«, antwortete Aris nach einem Blick auf die Uhr. »Wenn wir uns nicht vertan haben, dann liegt der sichere Hafen nur ein paar Kilometer hinter dem Gebirge. Aber ich sehe nichts.«
    Thomas war nicht besonders glücklich darüber – aber die Hoffnung, dass sie aus der Ferne etwas übersehen hatten, konnten sie wohl begraben. »Sie werden langsamer,

Weitere Kostenlose Bücher