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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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menschliche Form, war aber mindestens einen Meter größer als die Jugendlichen. Der Körper war nackt und dick, runzlig und mit Beulen übersät. Am irritierendsten waren die orange leuchtenden, kugelförmigen Auswüchse. Ein paar in der Brust und dem Rücken. Einer an jedem Knie und Ellenbogen – die Birne am rechten Knie war funkensprühend geplatzt, als das Wesen auf dem Boden gelandet war –, und mehrere steckten in einem Klumpen, der wohl der Kopf sein sollte. Allerdings fehlten Augen, Nase, Mund und Ohren. Und von Haaren auch keine Spur.
    Das scheußliche Monster stand auf, wankte ein bisschen, bis es das Gleichgewicht gefunden hatte, und drehte sich zu den Jugendlichen um. Jeder Kapsel war eine Kreatur entstiegen, und sie bildeten einen drohenden Kreis um die Lichter und Gruppe B.
    Wie auf Kommando hoben sämtliche Monster ihre Arme zum Himmel. Im nächsten Moment schossen aus allen Fingerstummeln, Zehen und Schultern spitze Klingen. Die Blitze am Himmel spiegelten sich in den scharfen, glänzenden Oberflächen. Obwohl keine Münder zu sehen waren, drang aus den Körpern ein schauderhaftes Stöhnen – ein Klang, den Thomas eher spürte als hörte. Er musste unglaublich laut sein, dass er ihn über dem Dröhnen des Donners überhaupt wahrgenommen hatte.
    Vielleicht wären ein paar Griewer besser gewesen , sagte Teresa in Thomas’ Kopf.
    Sie sind sich ähnlich genug, dass man sofort weiß, wer die Dinger entwickelt hat , antwortete er, bemüht, Ruhe zu bewahren.
    Minho drehte sich schnell zu der fassungslosen Truppe um. »Das ist einer für jeden von uns! Krallt euch alle Waffen, die ihr habt!«
    Als hätten die Kreaturen die Kampfansage gehört, machten sie Anstalten, sich vorwärtszubewegen. Die ersten Schritte waren noch ungelenk, doch nach und nach liefen sie stabiler und kraftvoller. Und kamen immer näher.

Teresa drückte Thomas ein sehr langes Messer, fast schon ein Schwert, in die Hand. Er hatte keine Ahnung, wo sie die Waffen herhatte, aber jetzt hielt sie zusätzlich zu ihrem Speer noch einen kurzen Dolch in der Hand.
    Die leuchtenden Riesen kamen immer näher, während Minho und Harriet ihren Gruppen Positionen zuteilten. Ihre Worte wurden vom Wind fortgerissen, bevor Thomas sie verstehen konnte. Er ließ die Monster einen Moment aus den Augen, um sich den Himmel anzusehen. Aus den finsteren Wolken, die sehr tief, vielleicht fünfzehn bis zwanzig Meter, über ihren Köpfen hingen, zuckten die sich verzweigenden Blitze heraus. Der beißende Geruch von Elektrizität lag in der Luft.
    Thomas konzentrierte sich wieder auf die Kreatur direkt in seiner Nähe. Minho und Harriet hatten die Gruppen in einem nach außen gewandten Kreis angeordnet. Teresa stand neben Thomas, und wenn ihm etwas eingefallen wäre, hätte er es ihr gesagt. Doch er war sprachlos.
    Die neuesten Todesmaschinen, die ANGST auf sie losließ, waren weniger als zehn Meter entfernt.
    Teresa stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Rippen. Er sah, wie sie auf eins der Wesen zeigte, um Thomas klarzumachen, welchen Gegner sie sich ausgesucht hatte. Er nickte und zeigte dann auf die Kreatur, die er von Anfang an im Auge gehabt hatte.
    Sieben Meter Entfernung.
    Plötzlich kam Thomas der Gedanke, dass es ein Fehler war, auf sie zu warten – dass sie sich verteilen sollten. Minho musste dieselbe Idee gehabt haben.
    »Los!«, schrie ihr Anführer, doch durch den Sturm kam nur ein dumpfes Bellen bei ihnen an. »Greift an!«
    Ein Wirrwarr von Gedanken schoss Thomas durch den Kopf. Sorge um Teresa, obwohl jetzt alles anders zwischen ihnen war. Sorge um Brenda, die stoisch ihren Platz im Kreis eingenommen hatte. Seit er wieder bei der Gruppe war, hatten sie kaum miteinander gesprochen, und das tat ihm leid. Sie hatte ihn den ganzen Weg bis hierher begleitet, nur um jetzt vielleicht von dieser Scheußlichkeit getötet zu werden. Er dachte an die Griewer und wie er mit Chuck und Teresa im Labyrinth zur Klippe vorgeprescht war, während die Lichter für sie kämpfen und sterben mussten, damit sie ins Loch springen, den Code eingeben und das Ganze beenden konnten.
    Er dachte an alles, was sie durchgemacht hatten, um an diesen Ort zu kommen, wo ihnen wieder eine Retortenarmee gegenüberstand, die ANGST auf sie losgelassen hatte. Er fragte sich, ob es überhaupt noch einen Sinn hatte, ums Überleben zu kämpfen. Doch dann sah er Chuck vor sich, der das Messer abfing, das Thomas durchbohren sollte. Sofort waren Angst und Zweifel wie weggeblasen. Er

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