Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
Vom Netzwerk:
das falsche Wort. Sie wirkte verletzt.
    Oder er interpretierte zu viel hinein, und es war ihr alles schnurzegal.
    Minho streckte ihm eine Hand hin. »Steh auf, Alter. Kopfschmerzen hin oder her, wir müssen hier weg. Wir wissen ja nicht, wie lang wir die beklonkten Gefangenen oben in Schach halten können.«
    »Gefangene?«, wiederholte Thomas verständnislos.
    »Ist ja egal, wie du sie nennen willst, jedenfalls können wir sie nicht gehen lassen, bis wir hier raus sind. Wir halten da oben zu zehnt mehr als zwanzig in Schach – und die sind alles andere als begeistert davon. Sobald sie wieder einigermaßen nüchtern sind, kommen die garantiert auf dumme Ideen.«
    Thomas stand auf, diesmal langsamer. In seinem Kopf hämmerte und pochte es wie ein gleichmäßiger Drumbeat, der mit jedem Schlag von innen gegen seine Augäpfel zuckte. Er machte die Augen zu, bis alles aufhörte, sich zu drehen. Atmete ganz tief ein und sah Minho dann an. »Ich schaff das schon.«
    Minho ließ ein Lächeln aufblitzen. »Du bist Superman. Na komm.«
    Thomas ging hinter seinem Freund her die Treppe hinauf. Neben Brenda zögerte er, sagte aber nichts. Minho sah Thomas mit einem Gesichtsausdruck an, der sagte: Was ist denn mit der los? Thomas schüttelte nur leicht den Kopf.
    Minho zuckte die Achseln und stampfte nach oben, aber Thomas blieb noch einen Augenblick zurück. Brenda schien sich nicht vom Fleck rühren zu wollen. Und ansehen wollte sie ihn auch nicht.
    »Es tut mir total leid«, sagte er, weil er die harten Worte bereute, die er direkt vor seiner Ohnmacht zu ihr gesagt hatte. »Ich glaube, ich habe etwas Fieses gesagt –«
    Zornentbrannt sah sie ihm in die Augen. »Glaubst du etwa, es juckt mich einen feuchten Dreck, was mit dir und deiner Freundin ist? Ich wollte nur tanzen und mich ein bisschen amüsieren. Glaubst du etwa, ich wäre in dich verknallt oder was? Dass ich die Tage zähle, bis ich endlich deine Crankbraut werden darf? Du machst dich total lächerlich!«
    Ihre Stimme war so voller Zorn, dass Thomas einen Schritt zurück machte. Ihre Worte taten verdammt weh, es war schlimmer, als hätte sie ihm eine Ohrfeige verpasst. Bevor er antworten konnte, war sie polternd nach oben verschwunden. Noch nie hatte er Teresa so schrecklich vermisst wie in diesem Augenblick. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus rief er in Gedanken nach ihr. Aber sie war nach wie vor verschwunden.
    Noch bevor er den Raum betrat, in dem sie getanzt hatten, stach ihm der Gestank in die Nase.
    Schweiß und Kotze.
    Überall auf dem Boden lagen Menschen herum; manche schliefen, andere zitterten und hatten sich auf der Suche nach Wärme aneinandergeschmiegt. Einige wirkten richtiggehend tot. Jorge, Newt und Aris hielten Wache und bewegten sich langsam mit gezückten Messern im Kreis.
    Da sah Thomas auch Bratpfanne und die anderen Lichter. Er hatte zwar immer noch hämmernde Kopfschmerzen, aber Erleichterung und Freude überwältigten ihn trotzdem. »Hey, hey, wie geht’s euch? Wo wart ihr so lange?«
    »Jungs, da ist Thomas!«, röhrte Bratpfanne. »Fit wie ein Turnschuh und hässlich wie eh und je!«
    Newt kam auf ihn zu und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. »Echt schön, dass du nicht abgekratzt bist, Tommy. Das freut mich wirklich sehr.«
    »Mich auch.« Das war seine Realität geworden, stellte Thomas frustriert fest. So begrüßte man sich, wenn man sich ein oder zwei Tage lang nicht gesehen hatte. »Sind alle noch am Leben? Wo wart ihr Strünke? Wie seid ihr hergekommen?«
    Newt nickte. »Alle zehn noch da. Plus Jorge natürlich.«
    Thomas hatte mehr Fragen, als irgendjemand beantworten konnte. »Irgendein Zeichen von Barkley und den anderen? Stecken sie hinter der Explosion?«
    Jorge antwortete – Thomas sah, dass er der Tür am nächsten stand, in der Hand ein äußerst unangenehm aussehendes Schwert, das momentan auf der Schulter von Groß und Hässlich höchstpersönlich ruhte. Neben ihm lag Pferdeschwanz, beide auf dem Boden zusammengekrümmt. »Die haben wir nicht mehr gesehen, seit wir zum Bunker sind. Wir mussten dann ziemlich schnell die Düse machen, und die haben sowieso zu viel Angst, um sich weiter in die Stadt hineinzuwagen.«
    Der Anblick von Groß und Hässlich ließ eine kleine Alarmglocke in Thomas’ Kopf losschrillen. Wo war Blondie? Wie waren Minho und die andern mit seiner Schusswaffe fertig geworden? Er sah sich schnell nach ihm um, konnte ihn aber nirgendwo entdecken.
    »Minho«, flüsterte Thomas und winkte

Weitere Kostenlose Bücher