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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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übergebraten?«, fragte Thomas.
    »Einen übergebraten?«, erwiderte Blondie. Seine Stimme hatte vorher nicht heiser geklungen. Vielleicht hatte er die letzten paar Stunden damit verbracht, auf der Tanzfläche herumzubrüllen. »Für wen hältst du uns? Für einen Mafiaclan, wie damals im zwanzigsten Jahrhundert? Wenn wir dir eins hätten überbraten wollen, dann wärst du längst tot und würdest auf der Straße verbluten.«
    »Wir wollen dich nicht tot«, unterbrach Pferdeschwanz. »Da würde das gute Fleisch ja schlecht werden. Wir essen unsere Opfer lieber, solange sie noch warm sind. Wir stopfen so viel wie möglich in uns rein, bevor sie verblutet sind. Du kannst dir nicht vorstellen, wie saftig und … lecker das schmeckt.«
    Groß und Hässlich lachte, aber Thomas konnte nicht feststellen, ob Pferdeschwanz das ernst meinte. So oder so – es war total widerlich.
    »Sie macht einen Witz«, erläuterte Blondie. »Wir essen andere Menschen nur im äußersten Notfall. Menschenfleisch schmeckt wie Schweinedreck.«
    Ein weiterer Heiterkeitsausbruch von Groß und Hässlich. Er lachte nicht. Er kicherte. Thomas glaubte nicht, dass sie das ernst meinen konnten – was ihn viel mehr beunruhigte, war, wie … durchgedreht sie wirkten.
    Blondie lächelte zum ersten Mal, seit Thomas ihn kannte. »War wieder ein Witz. So krank sind wir noch lange nicht. Aber ich könnte wetten, dass Menschen nicht sehr gut schmecken.«
    Groß und Hässlich und Pferdeschwanz nickten.
    Die drei haben wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank , dachte Thomas. Zu seiner Linken hörte er ein ersticktes Stöhnen. Es war Brenda, die gefesselt in der Ecke saß. Sie war aber nicht nur am Stuhl festgeklebt, sondern hatte auch noch ein Stück Klebeband über dem Mund. Ob sie sich wohl stärker gewehrt hatte als er, bevor sie ohnmächtig geworden war? Es sah so aus, als würde sie gerade erst wach, sie rutschte auf dem Stuhl hin und her und stöhnte durch den Knebel. Ihre Augen blitzten zornig.
    Blondie zeigte mit der Pistole auf sie. »Schnauze! Schnauze, oder ich verteile dein Hirnschmalz über die ganze Wand!«
    Brenda hörte auf, sich zu bewegen. Thomas erwartete, dass sie anfangen würde, zu wimmern oder zu weinen oder etwas in der Art. Aber das tat sie nicht, und er schämte sich sofort für seinen Gedanken. Sie hatte ja bereits bewiesen, wie unglaublich taff sie war.
    Blondie ließ die Waffe sinken. »Schon besser. Meine Güte, wir hätten sie schon da oben kaltmachen sollen, als sie angefangen hat rumzukreischen. Und zu beißen.« Er sah seinen Unterarm an, auf dem der Abdruck eines halbrunden Gebisses rot leuchtete.
    »Sie gehört zu ihm«, sagte Pferdeschwanz. »Wir können sie noch nicht kaltmachen.«
    Blondie zog einen Stuhl von der Wand heran und setzte sich einen Meter vor Thomas. Erleichtert taten die beiden anderen es ihm nach, als warteten sie seit Stunden auf die Erlaubnis. Blondie legte die Pistole auf seinen Oberschenkel, die Mündung direkt auf Thomas gerichtet.
    »Okay«, sagte der Mann. »Wir haben eine Menge zu besprechen. Und ich will jetzt keinen Scheißdreck von dir hören. Wenn du lügst oder keine Antwort gibst oder sonst was, schieße ich dir ins Bein. Dann ins andere. Beim dritten Mal geht die Kugel direkt ins Gesicht deiner Freundin. Ich würde sagen, genau in die Mitte zwischen die Augen. Und ich wette, du rätst, was los ist, wenn du mir zum vierten Mal auf den Sack gehst.«
    Thomas nickte. Er wollte sich ja gern für abgebrüht halten und glauben, dass er es mit diesen Cranks aufnehmen konnte. Aber sein gesunder Menschenverstand siegte. Er war an einem Stuhl festgeklebt, ohne Waffen, ohne Verbündete, nichts. Und er hatte ja auch nichts zu verbergen. Er würde alles beantworten, was der Typ ihn fragte. Er wollte bloß keine Kugeln in den Beinen haben. Und er bezweifelte, dass der Typ bluffte.
    »Erste Frage«, sagte Blondie. »Wer bist du, und warum steht dein Name überall in dieser Scheißstadt auf den Schildern?«
    »Ich heiße Thomas.« Sobald er das sagte, verzog Blondie vor Wut das Gesicht. Thomas bemerkte seinen Fehler und redete schnell weiter. »Aber das wusstet ihr ja schon. Ja, und wie ich hierhergekommen bin, das ist eine sehr seltsame Geschichte, und ich bezweifle, dass ihr sie glauben werdet. Aber ich sage die Wahrheit, ich schwör’s.«
    »Seid ihr nicht mit einem Berk gekommen wie alle anderen auch?«, fragte Pferdeschwanz.
    »Berk?« Thomas wusste nicht, was das bedeutete, schüttelte nur den

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