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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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sein Herz sofort doppelt so schnell.
    Unter einem kleinen Loch in seinem Hemd war eine glibberige rote Masse direkt in den Muskeln über seiner Achsel zu sehen, aus der es stark blutete. Es tat weh. Es tat sogar furchtbar weh. Wenn er glaubte, dass die Kopfschmerzen im Kellerverlies schlimm gewesen waren, dann war das jetzt mindestens drei oder vier Mal so hart, eine Spirale aus Höllenqual in seiner Schulter, die sich langsam auch auf den Rest seines Körpers ausbreitete.
    Newt blickte mit besorgten Augen auf ihn hinunter.
    »Er hat auf mich geschossen.« Es kam einfach aus ihm heraus, die neue Nummer eins auf der Liste der dümmsten Sätze, die er je gesagt hatte. Die Schmerzen waren wie schrecklich spitze Metallklammern, die von innen in seinen Körper getackert wurden. Und er merkte, wie sein Bewusstsein sich zum zweiten Mal an diesem Tag verabschieden wollte.
    Jemand reichte Newt ein T-Shirt, der es fest auf die Wunde in Thomas’ Schulter drückte. Eine neue Welle durchströmte seinen Körper; er schrie auf, es war ihm völlig egal, ob er wie ein weinerlicher Waschlappen klang. Es tat mehr weh als alles, was er in seinem bisherigen Leben durchgemacht hatte. Die Welt um ihn herum wurde mehrere Grade dunkler.
    Bitte, fall in Ohnmacht , flehte er sich selbst an. Bitte, fall in Ohnmacht, damit das aufhört.
    Wie von weit weg waren Stimmen zu hören, die ihn an seine eigene Stimme erinnerten, nachdem Weißhaar ihm das Drogengesöff zu trinken gegeben hatte.
    »Ich kann das Miststück da rausholen.« Ausgerechnet Jorge. »Aber dazu brauche ich Feuer.«
    »Hier geht das nicht.« War das Newt?
    »Lasst uns aus dieser Klonkstadt verschwinden.« Minho, auf jeden Fall.
    »Na gut. Helft mir, ihn hochzuheben.« Keine Ahnung.
    Hände fassten unter ihn, andere griffen nach seinen Beinen. Die Schmerzen. Jemand sagte etwas von auf drei. Es tat weh, so verdammt weh. Eins. Was für Schmerzen. Zwei. Aua! Drei!
    Er wurde in den Himmel gehoben, und die Tortur begann von neuem, sogar noch schlimmer als zuvor.
    Und dann wurde sein Wunsch erfüllt, und alles versank in Finsternis.
    Als er erwachte, fühlte er sich benebelt.
    Licht blendete ihn, er kriegte die Augen nicht richtig auf. Sein gesamter Körper wackelte und wurde herumgeworfen, Hände hielten ihn fest. Er hörte schnelles, tiefes Schnaufen. Schritte, die über den Asphalt hallten. Jemand rief etwas, Worte konnte er aber nicht verstehen. In der Ferne die verrückten Schreie von Cranks. Nah genug, dass es sich um Verfolger handeln könnte.
    Hitze. Die Luft war sengend heiß.
    Seine Schulter brannte. Schmerzen durchrasten ihn wie giftige Explosionen, und er flüchtete sich erneut in die Bewusstlosigkeit.
    ***
    Vorsichtig öffnete er die Augen, nur ein klein wenig.
    Diesmal war die Sonne bei weitem nicht mehr so intensiv. Das goldene Licht des Sonnenuntergangs. Er lag auf dem Rücken, und die Erde unter ihm war hart. Ein Stein bohrte sich in sein Kreuz, aber das war geradezu himmlisch im Vergleich zur Folterqual in seiner Schulter. Leute schlichen um ihn herum und flüsterten eindringlich und angespannt miteinander.
    Das Geschrei der Cranks schien jetzt weiter weg zu sein. Über ihm war nichts als Himmel, keine Gebäude. Und Schmerzen in seiner Schulter. Oh, diese Scheißschmerzen.
    Irgendwo in der Nähe prasselte ein Feuer. Er spürte die Hitze über seinen Körper hinwegstreichen, heißer Wind in heißer Luft.
    Jemand sagte: »Halt ihn besser fest. Arme und Beine.«
    Sein Geist schwebte zwar immer noch irgendwo im Nebel, aber diese Worte drangen zu ihm durch.
    In seinem Blickfeld tauchte etwas auf, das silbern aufblitzte … ein Messer? War es etwa rot glühend?
    »Das tut jetzt gleich beschissen weh.« Keine Ahnung, wer das sagte.
    Er hörte es zischen, und dann fühlte es sich an, als würden eine Trillion Kilo Dynamit in seiner Schulter explodieren.
    Und sein Bewusstsein verabschiedete sich zum dritten Mal.
    Als er diesmal erwachte, hatte er das Gefühl, dass sehr viel Zeit vergangen war. Sterne glitzerten wie stecknadelkleine Sonnen über ihm. Jemand hielt seine Hand. Er versuchte den Kopf zu drehen, um zu sehen, wer es war, aber eine neue Schmerzwelle fuhr seine Wirbelsäule hinab.
    Er brauchte sowieso nicht nachzusehen, wer das war. Es konnte nur Brenda sein.
    Die Hand war klein und weich. Brenda, auf jeden Fall.
    Der durchdringende Schmerz von zuvor war einem anderen gewichen, der vielleicht sogar noch schlimmer war. Etwas kroch wie eine Krankheit durch sein

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